POLITIK
"Die Ampel-Koalition hat auf allen Politikfeldern versagt"
Oberberg - Die Direktkandidaten im Oberbergischen Kreis für den Bundestag stellen sich den Fragen von Oberberg-Aktuell - Heute: Bernd Rummler von der AfD.
Warum kandidieren Sie für den Bundestag?
Weil ich durch meine kommunalpolitische Arbeit, als Familienvater und meinen beruflichen Hintergrund die Sorgen der Bürger hautnah erlebe. Fehlentscheidungen in der Asyl- und Sozialpolitik, der Rente sowie die chronische Unterfinanzierung unserer Kommunen haben die Lage verschärft. Der desolate Zustand der Infrastruktur, etwa bei der Wiehltal- und Rahmedetalbrücke, zeigt den dringenden Handlungsbedarf. Zudem lehne ich das Abholzen unserer Wälder für ineffiziente und teure Windindustrieanlagen ab – die Belastungsgrenze der Bürger ist längst überschritten. Unser Land und Oberberg stehen vor großen Herausforderungen. Ich möchte unsere Interessen in Berlin vertreten und dazu beitragen, unsere Region zu stärken und den Lebensstandard zu verbessern.
Welches politische Ziel ist Ihnen das Wichtigste?
Das wichtigste Ziel ist eine echte Wende in den wesentlichen Bereichen, um unser Land wieder nach vorne zu bringen. Die Krisen, verursacht durch Vorgängerregierungen, sind komplex – doch die Ampel hat kein Problem gelöst, sondern neue geschaffen. Hohe Energiekosten und Abgaben überfordern die Bürger. Die Belastungsgrenze ist erreicht. Damit die Menschen wieder Mut fassen und Verbesserungen spüren, sind schnelle Entlastungen bei Steuern, Abgaben und Lebenshaltungskosten unerlässlich. Nur so können wir wirtschaftliche Stabilität sichern, Wohlstand erhalten und die Zukunft unseres Landes positiv gestalten.
Zur Person
Alter: 55
Wohnort: Gummersbach
Familienstand: verheiratet
Beruf: Vertriebs- und Marketingmanager, Koch & Hotelkaufmann
Hobbys: Wandern, Skifahren, Reisen
Bisheriger politischer Werdegang: Kreistagsmitglied seit 2014, Fraktionsvorsitzender seit 2017, Ratsmitglied Gummersbach und Fraktionsvorsitzender seit 2020, seit 2014 Vorstand im AfD-Kreisverband, Sprecher seit 2017, von 2016 bis 2024 im Vorstand AfD-Bezirksvorstand Köln (stellvertretender Sprecher 2020 bis 2024),
Direktkandidat Oberbergischer Kreis zur Bundestagswahl 2021 und 2025
Vereinszugehörigkeiten: zwei Heimatvereine, Schützenverein, Sportverein
Mein Lieblingsplatz im Wahlkreis: Im Sommer bin ich gerne mit dem Paddelboard auf der Aggertalsperre unterwegs, oder ich suche die schönsten Wander-Routen durch unseren Kreis.
Welches Thema wurde von der Ampel-Regierung am meisten vernachlässigt?
Die Ampel-Koalition hat auf allen Politikfeldern versagt:
Wohnungsbau: Das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wurde verfehlt. 2023 waren es nur rund 200.000. Steigende Baukosten und Zinsen verschärfen die Krise.
Migrationspolitik: Trotz steigender Flüchtlingszahlen fehlen Maßnahmen zur Begrenzung illegaler Migration. Kritiker bemängeln unzureichende Grenzkontrollen und fehlende Abkommen mit Drittstaaten.
Verkehrspolitik: Marode Brücken, der desolate Zustand der Bahn und eine gescheiterte E-Mobilität, die am Bedarf vorbei geplant wurde, zeigen das Versagen der Regierung.
Energiepolitik: Die gescheiterte Energiewende treibt die Strompreise nach oben. Bürger leiden unter explodierenden Kosten. Das Heizungsgesetz und Sanierungspflichten aus dem GEG-Gesetz überfordern Hausbesitzer zusätzlich.
Die „Berliner Blase“ merkt nicht mehr, dass viele Menschen finanziell völlig überfordert werden und auch noch um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen.
Wie muss sich Ihrer Meinung nach die Migrationspolitik entwickeln?
Die Migrationspolitik muss klar und nachhaltig reformiert werden. Es muss eine drastische Reduzierung der Zuwanderung erfolgen, insbesondere durch strenge Grenzkontrollen und die Bekämpfung illegaler Migration. Die Aufnahme von Asylbewerbern muss auf wirklich Schutzbedürftige begrenzt werden, um die Ausuferung der Folgekosten zu verhindern. Die Kommunen sind durch die hohe Zahl an Migranten überlastet und können die notwendige Integration nicht mehr leisten. Die Sozialsysteme stehen unter enormem Druck, die Kosten für Unterbringung, Gesundheitsversorgung und Bildung explodieren. Eine konsequente Asylpolitik muss dafür sorgen, dass die Aufnahme nur nach klaren, transparenten Kriterien erfolgt und dass Migranten nicht länger auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Es ist höchste Zeit, dass der Staat wieder die Kontrolle übernimmt, um die Belastung für die Bürger und die Kommunen zu reduzieren und den sozialen Frieden zu wahren.
Was braucht die deutsche Wirtschaft und damit auch oberbergische Unternehmen, um wieder in Schwung zu kommen?
Die deutsche Wirtschaft, auch im Oberbergischen, benötigt eine klare Ausrichtung auf Wachstum und Innovation. Steuererleichterungen und ein Abbau von Bürokratie sind entscheidend, um vor allem mittelständische Unternehmen zu entlasten und Investitionen zu fördern. Die AfD fordert eine Senkung der Unternehmenssteuern sowie eine konsequente Deregulierung. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Stabilisierung der Energiepreise. Der Ausbau moderner, emissionsarmer Kraftwerke wird Unternehmen die nötige Kostensicherheit bieten und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Energiezukunft beitragen. Investitionen in Infrastruktur und eine stabile Wirtschaft bieten das Fundament für soziale Sicherheit und stärken zudem Binnennachfrage. Zudem muss die Zuwanderungspolitik so gestaltet werden, dass der Arbeitsmarkt stabil bleibt. Wir brauchen eine kontrollierte Zuwanderung mit klaren Regeln. Heimische Fachkräfte müssen besser ausgebildet und bei Qualifizierungsmaßnahmen gefördert werden.
Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft: Auch im Wahlkreis wird um die Energiewende gerungen. Wie sollte sich Oberberg beteiligen?
Im Oberbergischen muss der Ausbau erneuerbarer Energien verantwortungsvoll und effizient erfolgen. Besonders die Wasserkraft bietet großes Potenzial, da sie eine stabile und verlässliche Energiequelle darstellt. Der Ausbau von bestehenden Anlagen und die Nutzung weiterer Gewässer in der Region sollte konsequent vorangetrieben werden, da dies sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Windkraft hingegen sollte kritisch betrachtet werden. Die AfD lehnt den Bau ineffizienter Windanlagen, vor allem in unseren Wäldern, ab. Diese zerstören nicht nur die Natur, sondern bringen auch wenig Ertrag, da sie oft nicht den erforderlichen Windbedingungen ausgesetzt sind. Windkraftanlagen in solchen Gebieten verursachen eine unnötige Belastung für die Umwelt und die Anwohner, ohne einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung zu leisten. Wir brauchen auch regional grundlastfähige Kraftwerke, die nicht witterungsabhängig, sondern nach Bedarf zuverlässig unsere Stromversorgung sicherstellen.
Wie kann das Leben im ländlichen Raum gestärkt werden?
Der Oberbergische Kreis braucht eine starke Infrastruktur, um als lebenswerter und wirtschaftlich attraktiver Standort zu bestehen. Straßen, Brücken und digitale Anbindung müssen dringend modernisiert bezierhungsweise ausgebaut werden. Besonders die Wiehltalbrücke als zentrale Verkehrsader muss umgehend saniert werden, um den Pendler- und Wirtschaftsverkehr nicht zu gefährden. Solche Projekte müssen absolute Priorität haben, anstatt Steuergelder für ideologische Vorhaben zu verschwenden. Auch die landwirtschaftlichen Betriebe in Oberberg verdienen mehr Unterstützung. Bürokratische Hürden müssen abgebaut und regionale Erzeuger gestärkt werden. Gleichzeitig brauchen Familien günstige Steuern und Abgaben beim Wohnen, um sich in der Region ansiedeln zu können. Dazu gehört auch ein breites Angebot an gut ausgestatteten Schulen und Kinderbetreuungsmöglichkeiten, damit der ländliche Raum für Familien attraktiv bleibt. Oberberg braucht eine Politik, die den Bürgern dient und den Standort langfristig stärkt.
Der Krieg in der Ukraine, Konflikte in Nahost, jetzt die Wahl Donald Trumps: Wie groß sind Ihre Sorgen, dass diese Krisen auch die nationale Sicherheit bedrohen?
Die deutsche Außenpolitik hat sich durch die einseitige Bevorzugung der Biden/Harris-Kandidatur selbst ins Abseits gestellt. Der erhobene Zeigefinger, mit dem Baerbock, Scholz und Co. durch die Welt reisen, schadet unserem Land und unserem Einfluss. Souveräne Staaten entscheiden selbst über ihre Regierungen, das muss akzeptiert werden. Diplomatie bedeutet, mit den Gegebenheiten umzugehen und bei Konflikten zu vermitteln, statt moralische Belehrungen zu verteilen.
Die AfD fordert eine neutrale, souveräne Außenpolitik, die deutsche Interessen in den Vordergrund stellt. Statt sich in fremde Konflikte zu verstricken, muss Deutschland sich auf seine eigene Sicherheit konzentrieren, zum Beispiel durch eine stabile Landesverteidigung und sichere Grenzen. Wirtschaftlich müssen wir unabhängiger werden, um uns nicht durch Sanktionen und Abhängigkeiten selbst zu schaden. Nur mit einer klugen, pragmatischen Außenpolitik kann Deutschland seine Position in der Welt wahren.
