BERGNEUSTADT

Auch ohne Sparkassenförderung: Bergneustadt will weiter Schüler-Deutschland-Ticket

pn; 21.05.2024, 11:20 Uhr
Foto: Peter Notbohm ---- Bergneustadts Schüler kamen im Oberbergischen als erste in den Genuss der Vorteile des Deutschland-Tickets.
BERGNEUSTADT

Auch ohne Sparkassenförderung: Bergneustadt will weiter Schüler-Deutschland-Ticket

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pn; 21.05.2024, 11:20 Uhr
Bergneustadt - Im Rathaus plädiert man dafür, den Vertrag mit der OVAG zu verlängern - Mehrkosten für Selbstzahler werden nicht mehr übernommen.

Von Peter Notbohm

 

Etwas mehr als ein Jahr existiert das Deutschland-Ticket mittlerweile. Zum Geburtstag sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio, das "modernste ÖPNV-Ticket in ganz Europa" sei nicht mehr wegzudenken. Ähnlich denkt man auch in Bergneustadt, wo das Ticket am 1. Oktober des vergangenen Jahres für den Schülerverkehr als erste oberbergische Kommune eingeführt wurde (OA berichtete). Die Verwaltung schlug in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses vor, auch im kommenden Schuljahr 2024/25 weiter auf das Deutschland-Ticket zu setzen.

 

„An den finanziellen Konditionen hat sich nichts verändert, wir bitten daher um eine Verlängerung“, sagt Fachbereichsleiterin Claudia Adolfs. Um die Finanzierung des bundesweiten Tickets wird zwar seit seiner Einführung zwischen Bund und Ländern gerungen, im Januar einigten sich beide Seiten aber auf den Fortbestand des Angebots für 49 Euro im Monat – vorerst. „Durch die Einführung hatten wir deutliche Kosteneinsparungen. Sollte das Deutschland-Ticket teurer werden, muss sich der Rat neu positionieren“, so Adolfs. Auch der Ausschussvorsitzende Reinhard Schulte (CDU) warb für die Verlängerung des Deutschland-Tickets: „Das ist die aktuell wirtschaftlichste Lösung für unsere Stadt.“

 

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Zwar wurde dem Ausschuss dieselbe Beschlussvorlage wie im Vorjahr vorgelegt, für einige Eltern gibt es aber trotzdem eine entscheidende Änderung. Die monatlich anfallenden zusätzlichen 13,30 Euro für nicht-freifahrberechtigte Schüler (Kinder und Jugendliche, die weniger als 3,5 Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen) muss nach den Sommerferien durch die Erziehungsberechtigten übernommen werden. Bis zum 1. Januar hatte die Stadt diese Zusatzkosten getragen (OA berichtete), anschließend sprang die Sparkasse Gummersbach mit ihrer Stiftung bis zum 1. Juni ein (OA berichtete).

 

Laut Adolfs wurden alle Eltern hierüber durch die OVAG informiert und hätten nun über die Sommerferien die Gelegenheit, sich zu überlegen, ob sie das Ticket für ihre Kinder trotzdem weiterwollen. Es gilt eine monatliche Kündigungsfrist. Andere Optionen seien durch den Ratsbeschluss nicht möglich, erklärte Adolfs auf Nachfrage von Sonja Nemitz-Günther (CDU), die von Sorgen aus der Elternschaft berichtete, dass der Mehrwert des Tickets angezweifelt werde. „Ein Sechstklässler hat keine Vorteile davon, nach München fahren zu können.“

 

Die Verlängerung des Deutschland-Tickets wurde anschließend einstimmig an den Stadtrat empfohlen. Der entscheidet am 26. Juni.

 

Aus dem Ausschuss

 

  • Die Verwaltung veröffentlichte den aktuellen Stand der Anmeldungen zur Jahrgangsstufe 5 in den weiterführenden Schulen. Für die Hauptschule gibt es 16 Neuanmeldungen, für die Realschule 88 Neuanmeldungen und für das Wüllenweber-Gymnasium 82 Neuanmeldungen. „Mit diesen Zahlen kann man leben“, so Adolfs. Die Bewegungen aus den benachbarten Kommunen seien dabei aber noch nicht einsehbar.

 

  • Daniel Grütz (SPD) warb dafür, die seit 2008 bestehende Zusammenarbeit mit der Firma VINCI im Bereich der Schulunterhaltung auf den Prüfstand zu stellen: „Man wird den Eindruck nicht los, dass wir das vor Ort besser laufen lassen könnten.“ Ihn stört neben der teils langen Zeit zwischen Mängelmeldung und der Behebung vor allem die Kostensteigerung von 6,51 Prozent, die über der Inflation liege. „Da vermute ich, dass wir in Eigenregie als Stadt besser wegkämen und auch die Kommunikation direkter wäre.“

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