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Walter-Lück-Sportanlage: Zurück zu Plan A

lw; 03.01.2022, 15:26 Uhr
Foto: Lars Weber --- An der jetzigen Tribüne soll es gemäß frühen Planungen Erweiterungsbauten geben, in denen auch ein neues Klubheim Platz finden soll.
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Walter-Lück-Sportanlage: Zurück zu Plan A

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lw; 03.01.2022, 15:26 Uhr
Wiehl – Förderzusage für die Erweiterungsbau sorgt für glückliche Gesichter bei Stadt und Verein – Noch dieses Jahr könnte es losgehen.

Von Lars Weber

 

Im März 2016 gab die Wiehler Stadtverwaltung einst dem FV Wiehl die Zusage, sich um Fördermittel für einen Anbau an die Tribüne auf der Walter-Lück-Sportanlage zu bemühen. Dieser Anbau sollte das unter anderem Klubhaus ersetzen, das schon zu diesem Zeitpunkt abgängig war. Grund dafür war die Verwendung von zwei Bodenplatten auf dem aufgeschütteten Steinbruch. Nun senkt sich die eine Platte stärker als die andere. Die Folgen sind unter anderem Risse in der Fassade und die Sorge, dass Leitungen Schaden nehmen. Ein Teil des Gebäudes wurde deshalb gesperrt.

 

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Seit der Zusage 2016 war der Stadt das Bemühen um eine Förderung sicherlich nicht abzusprechen. Mehrere Anläufe bei Land und Bund sind dokumentiert. Bloß: Es passierte nichts, es gab keinen positiven Bescheid. Die Diskussionen zwischen Stadt und Verein wurden energischer, im September 2021 trat schließlich der FV-Vorsitzende Manfred Noss zurück. Es folgten weitere Gespräche, ein Plan B wurde erarbeitet für den Fall, dass der laufende Förderantrag wieder nicht zum Erfolg führt. Und dann, sozusagen als verspätetes Weihnachtsgeschenk, kam Ende des Jahres tatsächlich die freudige Nachricht aus Düsseldorf. Land und Bund fördern das rund 1,34 Millionen Euro schwere Projekt über den „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ zu 90 Prozent. Zurück zu Plan A also.

 

Sascha Heinrichs, stellvertretender Vorsitzender des FV, zeigte sich auf Nachfrage verständlicherweise sehr glücklich: „Wir haben uns riesig gefreut über die Nachricht. Jetzt gibt es doch noch die große Lösung.“ Und auch Bürgermeister Ulrich Stücker ist die Erleichterung nach langer Fördermittel-Odyssee anzumerken. „Hoffnung hatte ich bis zuletzt. Aber es war der letzte Versuch. Umso schöner, dass es jetzt noch geklappt hat.“ Beide Seiten betonen, dass die Gespräche stets von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen seien. „Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so hat die Stadt uns immer gezeigt, dass der Verein ihr wichtig ist“, sagt Heinrichs. Gerade auf der Suche nach einem Plan B haben die Parteien wieder klar an einem Strang gezogen.

 

[Grafik: Architekturbüro Burgmer, Foto: Michael Kleinjung --- Oben: So wurden die Pläne des Vereins vor Jahren visualisiert. Unten: Das alte Klubheim wird zumindest in dieser Funktion bald endgültig ausgedient haben.]

 

Schon jetzt im vollen Gang ist die Sanierung der Dusch- und Umkleideräume unter der Tribüne. Dort konnte nicht länger gewartet werden. Bis es mit dem Anbau losgeht, wird noch viel Wasser die Wiehl runterfließen. „Erst einmal müssen wir den Förderbescheid bekommen, dafür müssen wir nun noch ein paar Unterlagen einreichen“, erzählt Stücker. Dann könne man in die Ausschreibungsphase gehen. Daneben können die Entwürfe konkretisiert und weiterentwickelt werden. Denn der FV Wiehl hat erste Entwurfsplanungen schon seit Jahren in der Schublade. „Die holen wir jetzt wieder raus“, so Heinrichs. Die Entwürfe sahen vor, links und rechts von der Tribüne weitere Gebäude anzuschließen. Unter anderem sollte das neue Klubheim dort Platz finden. Wie sehr sich die frühen Pläne noch entwickeln, werden die weiteren Gespräche zeigen.

 

In einer vorsichtigen Prognose hofft Stücker, Ende des Jahres mit dem Bau anzufangen und diesen 2023 abzuschließen. „Das Geld wird gut investiert sein, schließlich macht der Verein nicht nur eine fantastische Jugendarbeit, sondern spricht auch viele Wiehler Bevölkerungsgruppen an. Und das vor allem im Ehrenamt.“

 

Förderkriterien

 

Im Rahmen der Diskussion um die Zukunft der Walter-Lück-Sportanlage hat die Wiehler Politik der Verwaltung die Hausaufgabe gegeben, einen Kriterienkatalog zu erarbeiten, nach welchen Vereine künftig prioritär gefördert werden sollen, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden und Transparenz zu schaffen. Wie Bürgermeister Stücker sagt, beschäftigt sich die Verwaltung im Moment mit dieser Arbeit. „Aber“, macht das Stadtoberhaupt auch mit Blick auf Anliegen wie jenem des FV Wiehl klar, „wenn wir Förderzugänge für die Vereine sehen, dann stellen wir auch Anträge“. Schließlich werde so auch der Haushalt entlastet. „Die Frage muss immer lauten: Welche Projekte ergeben Sinn für die Stadt?“

 

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