Wiehl - In Vorbereitung auf die Paralympics 2026 absolvierte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft an diesem Wochenende zwei Testspiele in der Wiehler Eishalle – Mehrere Lokalmatadoren im Kader.

Von Ute Sommer

Die Länderspiele Deutschland gegen Japan versprachen an diesem Wochenende Para Eishockeysport auf höchstem Niveau, gelten beide Teams als etablierte und traditionsreiche Nationen auf internationaler Ebene. In der Partie am Samstag unterlag Deutschland mit 1:2, am Sonntag lautete das Endergebnis 2:3. Weil die Wiehler Sportstätte eine von fünf Parasport-tauglichen Eishallen in Deutschland ist, trug die deutsche Nationalmannschaft hier in den vergangenen zwei Jahren bereits Trainings-Camps aus, um sich auf die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen vorzubereiten.

[Unter den Augen der Fahnenträger und Schiedsrichter Tim Klein tauschen die Mannschaftskapitäne die Wimpel.]

Mit dem fünften Platz bei der Para Eishockey-WM in Buffalo im Mai hat die Mannschaft zwar die Qualifikation für die Paralympics 2026 in Mailand in der Tasche, doch wartet bis dahin noch jede Menge Arbeit auf die Mannschaft, wie Teammanager Michael Freitag im Vorfeld betonte. Nach der Umstellung des Spiels auf drei statt mit zweieinhalb Reihen gelte es für die Spieler rund um Interimstrainer Robert Pabst, Spielpraxis zu gewinnen, die Form zu stabilisieren und Routinen aufzubauen. Dabei seien die Aufeinandertreffen mit dem als temporeich und diszipliniert bekannten japanischen Team besonders wertvoll, gelten die Männer aus Fernost darüber hinaus als technisch stark und gut organisiert.

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Dass der Para-Sport auch nach dem Ende seiner langjährigen Amtszeit als Präsident des deutschen Behindertensportverbandes eine persönliche Herzensangelegenheit bleibt, stellte Friedhelm Julius Beucher gestern vor Anpfiff des ersten Matches, bei einem Besuch in der Kabine der Nationalmannschaft unter Beweis. „Ich habe ihnen Glück gewünscht und sie auf Mailand eingeschworen“. Nach den Nationalhymnen kamen die begeisterten Zuschauer dann in den Genuss einer hart umkämpften und rasanten Eishockey-Partie, die das Schiedsrichtergespann Phillipp Dannenberg (Wiehl) und Tim Klein (Ratingen) leitete. Die Japaner kamen zunächst besser ins Spiel, hatten im ersten Drittel mehr Spielanteile und gingen früh mit einem Tor in Führung.

[Schon in der siebten Minute des ersten Drittels ließ Torschütze Ito seine japanischen Mannschaftskollegen jubeln.]

Im zweiten Drittel agierten die Deutschen flinker und passten präziser, die Angriffe wurden druckvoller und ihnen gelang es, mehrere Torchancen herauszuarbeiten, für die sie sich allerdings nicht belohnten. In der Hälfte des Schlussdrittels dann versenkte das 18-jährige „Nesthäkchen“, der Bergneustädter Stürmer Jano Bußmann (siehe Extrabericht), endlich den Puck zum vielbejubelten Ausgleich. Neben Bußmann standen mit Mark Jaeckel, Christian Jaster, Ingo Kuhli-Lauenstein und Marcel Malchin noch weitere Akteure der heimischen Wiehl Penguins im Kader. Als noch 3:48 Minuten auf der Uhr standen, musste der deutsche Torwart Veit Mühlhaus allerdings erneut hinter sich greifen und die Niederlage war besiegelt.

[Stürmer Bernhard Hering besaß einige gute Chancen.]

Nach der erneuten Niederlage am heutigen Sonntagmorgen bilanzierte Michael Freitag: „Trotz spielerischer Überlegenheit haben wir es nicht geschafft, die notwendigen Tore zu erzielen. Die Spiele waren sehr lehrreich und haben uns taktisch in Zukunft weitergebracht. Die Verteidigung hat gut funktioniert und wir sehen zuversichtlich den nächsten Spielen entgegen." Am Vormittag traten die Deutschen die individuelle Heimreise und die Japaner die Weiterreise nach Norwegen an, wo weitere Vorbereitungsspiele absolviert werden. 

Kader der deutschen Para Eishockey-Nationalmannschaft

Jan Malte Brelage, Jano Bußmann, Sebastian Disveld, Bernhard Hering, Mark Jaeckel, Christian Jaster, Ingo Kuhli-Lauenstein, Marcel Malchin, Veit Mühlhans, Christian Pilz, Hugo Rädler, Leopold Reimann, Frank Rennhack, Sven Stumpe, Jörg Wedde.