Reichshof – Neues Kinderheim für Mädchen konnte eingeweiht werden – Reichshoferin Gabriele Bergau schnitt das Band durch.

Von Lars Weber

Das Projekt Aanchal, das Straßenkindern in Indien hilft, hat die Einweihung des neuen Kinderheims für Mädchen mitfeiern können. Für dieses Ereignis ist Gabriele Bergau, die das Hilfsprojekt von Reichshof aus zusammen mit Pater Thomas von der Waldbröler Gemeinde Sankt Michael unterstützt, extra nach Bhopal, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Madhya Pradesh, gereist. Ihr wurde bei der Einweihung eine besondere Ehre zuteil. Sie durfte das Band zum Hauseingang durchschneiden.

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Das Hilfsprojekt Aanchal geht zurück auf die Ordensgemeinschaft Carmelites of Mary Immaculate (CMI), bei der auch Pater Thomas Mitglied ist. Vor mehr als drei Jahren hatte er Gabriele Bergau von dem Projekt in seiner Heimat erzählt. Allen voran Pater Anil in Indien versucht dabei mit einer Gruppe aus Unterstützern, Kindern im indischen Slum zu unterstützen, ihnen lesen und schreiben beizubringen, sie zu ihren Familien zurückzubringen, falls dies möglich ist und ihnen ein Dach über den Kopf zu bieten. Die Kinder leben in den Slums in ärmsten Verhältnissen, haben kaum etwas zu essen und müssen arbeiten gehen. Bergau fasste den Entschluss, selbst aktiv zu werden und sammelt seitdem vor allem im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl Spenden.

[Auf der Tafel am Kinderheim wird auch auf die Seelsorgeeinheit An Bröl und Wiehl hingewiesen. Besonders gedankt wird Pater Thomas und Gabriele Bergau.]

Aktuellstes Projekt ist das Kinderheim für Mädchen, die es in dem Land besonders schwer hätten. „Sie werden immer wieder diskriminiert, sexuell missbraucht, geschlagen und ausgenutzt“, so Bergau. Der Grundstein zum Haus wurde am 24. November 2018 gelegt. Durch die überaus lange Monsunzeit im vergangenen Jahr hätten sich die Arbeiten am Haus um rund zwei Monate verzögert. Nun aber wurde das Heim am 23. Februar durch den Erzbischof von Bhopal, Leo Cornelio, eingeweiht. Wie Pater Anil berichtete, werden in diese Einrichtung sukzessive 40 bis 50 Mädchen einziehen. „Für sie bietet sich die Möglichkeit, ihr Leben selbst zu gestalten“, sagt Bergau.

„Sehr viele Helfer haben dafür gesorgt, dass das Gebäude zur geplanten Einweihung fertig wurde“, erzählt die Reichshoferin. Am Abend zuvor habe sie noch mit Pater Anil die Baustelle besucht. Die kleine Grotte für Aanchal Mata war im Gerüst, das große Eingangstor an der Einfahrt noch nicht fertig, die Auffahrt selbst ebenso, die Innenräume kahl. „Es grenzt schon an ein kleines Wunder, was über Nacht geschehen ist. Alles war pünktlich zur Einweihung fertig.“

[Der Eingang zum Kinderheim. Auf das Gebäude können noch bis zu drei Stockwerke gebaut werden.]

Bergau hofft, dass die Unterstützung für das Projekt weitergeht. Ein gutes Zeichen: Aanchal ist seit kurzem auch ein Projekt der Sternsinger. Zu tun gibt es noch genug. So ist auch das Heim für Mädchen noch erweiterbar. Es können noch drei weitere Stockwerke gebaut werden. Dafür bedarf es aber weiterer Spenden. Informationen über das Projekt Aanchal und die Möglichkeiten für Unterstützung, zum Beispiel auch die Übernahme von Patenschaften, gibt es auf der Homepage von Bergau.

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