POLITIK

Wiehler SPD, Grüne und FDP schießen zurück

lw; 01.03.2021, 16:35 Uhr
Archivfoto: Lars Weber --- Seit der Abwahl des Zweiten Beigeordneten herrscht zwischen einigen Fraktionen im Wiehler Rat keine Einigkeit mehr.
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Wiehler SPD, Grüne und FDP schießen zurück

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lw; 01.03.2021, 16:35 Uhr
Wiehl – Aussagen während der Haushaltsrede von CDU-Fraktionschefin Larissa Gebser werden kritisiert – Ratsfraktionen wollen weiter respektvollen Austausch und Diskussion.

Von Lars Weber

 

Die Haushaltsrede der CDU-Fraktionsvorsitzenden Larissa Gebser im Wiehler Rat hatte es bei der Sitzung in der vergangenen Woche in sich (OA berichtete). Nach der überraschenden Abwahl des Zweiten Beigeordneten Maik Adomeit teilte sie ordentlich aus. Ohne direkt mit dem Finger auf eine Fraktion zu zeigen, sprach sie von „Respektlosigkeit, unterschwelliger Aggression, Intrigen und Verhinderungsabsprachen“, von „Systemzerstörern“ und dem Kampf der Kleinen gegen die Großen. Nun haben SPD, Grüne und FDP in Mitteilungen auf diese Aussagen reagiert.

 

„Die Attacke der CDU gegen die anderen Ratsparteien war mehr als irritierend“, schreibt die SPD. Ortsvorsitzender und Stadtverordneter Bernd Teuber sei sich aber sicher, dass der Versuch, die Kommunikation der anderen Fraktionen untereinander zu stören, nicht von Erfolg gekrönt sein werde. „Wir lassen uns davon nicht ablenken und gehen unseren Weg der gemeinsamen Kommunikation weiter.“

 

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Die Grünen werfen der CDU nach einer für die Christdemokraten unbefriedigenden Kommunalwahl vor, die Fraktion zu sein, die sich einer interfraktionellen Zusammenarbeit, die zwischen den Fraktionen von SPD, FDP, Die Linke, UWG und Grünen schon gut funktioniert, verweigert. „Uns und auch den anderen Fraktionen nun vorzuwerfen, wir würden ‚Systemzerstörern den Steigbügel halten‘ oder ‚Verhinderungsabsprachen‘ tätigen, ist absurd und respektlos“, so Mark Zimmermann. Zwar sei man mit den anderen Fraktionen nicht immer einer Meinung, aber man diskutiere respektvoll miteinander. „Diesen Respekt hat die CDU in der Ratssitzung missen lassen und den Anschein einer gekränkten Diva gemacht.“

 

Auch die FDP bezeichnet die Aussagen Gebsers in der Mitteilung als „harter Tobak“. Bezogen auf die Abwahl des Beigeordneten schreibt Dr. Erwin Kampf, Ortsvorsitzender der Wiehler FDP: „Die ‚Kleinen‘ haben bei dieser Personalie ihre Kritik deutlich artikuliert und ihr Stimmverhalten vorher offen kommuniziert.“ Die Liberalen hätten den Eindruck, dass sich lediglich die Zusammenarbeit mit der CDU seit der Kommunalwahl verschlechtert habe. Die Rede Gebsers habe „bei vielen Stadtverordneten Kopfschütteln statt Zustimmung erzeugt und keine Türen geöffnet, aber viele zugeschlagen“.

 

Larissa Gebser war bis zum Nachmittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

KOMMENTARE

1

Meint ihr nicht das wir derzeit andere Probleme haben als euer Parteigeplänker? Das interessiert doch überhaupt keinen mehr. Denkt mal drüber nach.

Holger, 01.03.2021, 22:57 Uhr
2

Mir fällt dazu nur eines ein: Kindergarten! Warum können nicht mal alle an einem Strang ziehen und die Stadt gemeinsam voran bringen?

M. Otto, 02.03.2021, 08:43 Uhr
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Lange Zeit war Wiehl eigentlich DIE Vorzeigekommune In Politik und Verwaltung wurde in der Sache hart gestritten und debattiert, dafür Parteipolitik und persönliche Animositäten zum Wohl des Ganzen außen vor gelassen. Damit hat die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht und war oft Vorbild für andere Städte und Gemeinden. Das scheint wohl jetzt vorbei zu sein... sehr traurig!

Oliver Pack, 02.03.2021, 12:34 Uhr
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