POLITIK

Taxipreise steigen, aber kein Energiekostenzuschuss für Unternehmen

lw; 01.04.2022, 10:20 Uhr
Symbolfoto: birgl auf Pixabay
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Taxipreise steigen, aber kein Energiekostenzuschuss für Unternehmen

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lw; 01.04.2022, 10:20 Uhr
Oberberg – Neue Tarifordnung vom Kreistag beschlossen – Nachträgliche Forderungen flossen nicht in Beschluss ein – Betriebe mit gemischten Gefühlen.

Von Lars Weber

 

Der Kreistag hat die Taxentarifordnung bei seiner Sitzung am gestrigen Donnerstag in der Halle 32 in Gummersbach einstimmig bei zwei Enthaltungen beschlossen. Damit wird das Taxifahren in Zukunft teurer. Aktuell kostet der Grundtarif noch 3,80 Euro, ab dem 1. Juli steigt dieser auf 4,90 Euro. Auch die Kosten pro gefahrenen Kilometer steigen zwischen zwölf und 36 Prozent, je nach Tageszeit. Die neue Tarifordnung ist notwendig geworden, damit die Taxi-Unternehmen die gestiegenen Mindestlöhne und höhere Betriebskosten abfedern können, erklärte Dezernentin Birgit Hähn im Vorfeld der Abstimmung.

 

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Die eingebrachten Nachträge der Taxi-Unternehmer führten indes zu keiner Veränderung des ursprünglichen Beschlussvorschlags (OA berichtete). Sowohl die Forderung nach einem Energiekostenzuschuss pro Fahrt, nach einer Befreiung der Betriebspflicht in Zeiten schwacher Auslastung als auch nach einer Erhöhung der Tagespauschalen bei der Schülerbeförderung wurden nicht berücksichtigt. Hähn verwies dabei bei der Sitzung auf die momentane Entwicklung bei den Spritpreisen, die wieder leicht zurückgingen, und auf das Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung.

 

Markus Gossmann, Taxi-Unternehmer aus Morsbach, nahm die Ergebnisse der Sitzung mit gemischten Gefühlen auf. Stellvertretend für die Taxi-Unternehmen im Kreis sagte er auf Nachfrage, dass sie den Beschluss für die neue Tarifordnung mit einem lachenden und einem weinenden Augen sehen. Auf der einen Seite führte aufgrund der Dieselkosten und der Erhöhung des Mindestlohns kein Weg an der Veränderung vorbei. „Unsere Betriebe müssen sich selbst tragen, wir werden nicht subventioniert.“ Auf der anderen Seite hätte er den Kunden gerne eine Preiserhöhung gespart in Zeiten, in denen ohnehin alles teurer werde.

 

Über die anderen Forderungen und das weitere Vorgehen möchten die Taxi-Unternehmer in der kommenden Woche beraten. Dies gilt für den Energiekostenzuschuss über 1,50 Euro pro Fahrt ebenso wie für die Befreiung der Betriebspflicht. Gerade letzteres würde in anderen Kreisen schon praktiziert, um die Unternehmen etwas zu entlasten. Weiter in der Diskussion stehe auch die Erhöhung der Tagespauschalen im Bereich der sogenannten freigestellten Verkehre, unter anderem für die OVAG, also die Schülerbeförderung. „Wir lassen die Verträge gerade juristisch prüfen“, so Gossmann. Das letzte Wort könnte also noch nicht gesprochen sein.   

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