POLITIK

Rat gibt grünes Licht für Merkur-Areal-Pläne

lw; 20.05.2021, 16:45 Uhr
Grafiken: Marktstadt Waldbröl.
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Rat gibt grünes Licht für Merkur-Areal-Pläne

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lw; 20.05.2021, 16:45 Uhr
Waldbröl – Ideen für die Entwicklung des Geländes bekommen deutliche Mehrheit - Entwurfsplanung beschlossen (AKTUALISIERT).

+++2. Meldung (Donnerstag, 20. Mai, 16:45 Uhr)+++

 

Der Rat der Stadt Waldbröl hat bei seiner gestrigen Sitzung den Plänen für das Merkur-Areal grünes Licht gegeben. Damit wurde die Entwurfsplanung der Freianlagen nun beschlossen und die Verwaltung beauftragt, den Zuwendungsantrag zum Städtebauinvestitionsprogramm 2021 für die Freianlagen und den Grünzug-Ost bei der Bezirksregierung zu stellen. Große Diskussionen gab es keine mehr, nur noch Stellungnahmen der Fraktionen. Wie schon beim Stadtentwicklungsausschuss wurde dabei deutlich, dass nicht die gesamte SPD-Fraktion hinter den Plänen steht. Von dort gab es bei der Abstimmung dann auch vier Gegenstimmen. 33 Stadtverordnete stimmten dafür. Enthaltungen gab es keine.

 

+++Ursprungsmeldung (27. April)+++

 

Von Lars Weber

 

Aus Schandfleck wird Schmuckstück: So zumindest haben es gestern bei der Sitzung des Waldbröler Stadtentwicklungsausschusses die große Mehrheit der Mitglieder gesehen, die den Plänen auf dem Merkur-Gelände grünes Licht gegeben haben. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung empfiehl der Ausschuss dem Rat, die Entwurfsplanung der Freianlagen zu beschließen und die Verwaltung zu beauftragen, den Zuwendungsantrag zum Städtebauinvestitionsprogramm 2021 für die Freianlagen und den Grünzug-Ost bei der Bezirksregierung zu stellen. „Ein Meilenstein“, sagte Ausschussvorsitzender Andre Steiniger (CDU). Außerdem stellte sich der Investor für die drei Gebäude an der Kaiserstraße erstmals in der Sitzung in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums vor.

 

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Bei dem Investor, der ein Hotel und zwei Wohngebäude mit Gewerbeflächen entwickeln möchte, handelt es sich um die KPBAG Immobilien GmbH und Co.KG. Das Kürzel steht für Kreispolizeibehörde Amtsgericht. Die Gesellschaft wurde für den Neubau eben jener Gebäude auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände gegründet. Als Gesellschafter dahinter stehen die Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft (GWG), die Sparkasse Gummersbach und drei Unternehmerfamilien. In Waldbröl möchte die KPBAG einen Betrag im unteren zweistelligen Millionenbereich investieren. Die Bebauung des Merkur-Areals ist nicht einzige aktuelle Projekt, so baut die KPBAG auch die neue Kreispolizeibehörde für den Ennepe-Ruhr-Kreis. Dort sei gerade der Bauantrag gestellt worden, wie KPBAG-Geschäftsführer Volker Müller im Gespräch mit OA verriet.

 

[Foto: Lars Weber --- KPBAG-Geschäftsführer Volker Müller stellte im Ausschuss die Pläne für das Hotel und die Wohn- und Geschäftsgebäude vor.]

 

Ganz so weit ist es in Waldbröl noch nicht. Die Stadt selbst habe bei der Investorensuche den Kontakt zu der Gruppe gesucht. Im vergangenen Jahr habe die Planung begonnen. „Damals hat schon viel Fantasie dazugehört, sich das alles vorzustellen“, so Müller über das als „Neue Stadt“ betitelte Projekt.  Insgesamt 20 Wohnungen (Zwei- bis Dreizimmerwohnungen mit 59 bis 92 Quadratmetern sowie Zwei- und Vierzimmerwohnungen mit 52 bis 104 Quadratmetern) sollen in zwei der drei jeweils viergeschossigen Gebäude entstehen. Hinzu kommen dort im Erdgeschoss flexibel zu gestaltende Gewerbeflächen auf einer Gesamtfläche von 670 Quadratmetern. Unter den Gebäuden soll die Tiefgarage mit rund 60 Stellplätzen für Hotelgäste und Wohnungsinhaber liegen.

 

Das Hotel mit 48 Zimmern, einer Gastronomie und Veranstaltungsräumen wird ein Drei-Sterne-Superior-Haus sein. „Die Pandemie ist es natürlich für jeden Hotelier eine Katastrophe“, sagte Müller. Sie wollten aber trotzdem an den Plänen festhalten und das Konzept breit aufstellen. Als Hotelbetreiber sei man in Gesprächen mit Christopher Koch, der mit der Steinmüller Hotelbetriebsgemeinschaft auch den Betrieb des neuen Hotels auf dem Steinmüllergelände verantworten wird. Koch bestätigte auf OA-Nachfrage das Interesse. „Es haben gute Gespräche stattgefunden.“ Er glaubt, dass durch beide Hotels Synergieeffekte entstehen. Offiziell sei aber noch nichts.

 

 

Vorher müssen überhaupt die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Der gestrige Entschluss des Ausschusses ist da nur eine Etappe auf dem Weg zu Bebauungsplan und städtebaulichen Verträgen. Der Start der Umsetzung wird nicht vor 2022 sein.

 

Von den Ausschussmitgliedern gab es größtenteils Lob für die Pläne. Martin Wagner (CDU) ist froh, dass die Bevölkerung intensiv in der Entwicklung miteinbezogen war. „Aus heutiger Sicht blicken wir mit viel Hoffnung in die Zukunft.“ Herbert Greb (FDP) freute sich darüber, dass der Fokus weg ist von großen Gewerbeflächen, wie es in früheren Planungen einmal der Fall war. Auch Paul W. Giebeler (UWG) sagte, dass es gut sei, dass aus „dem Plan B nun Plan A“ geworden sei. Kritik kam von Anne Pampus (SPD). Sie bemängelte unter anderem die Höhe der Gebäude und die voraussichtlichen Preise, die über dem Durchschnittsgehalt der Waldbröler liegen dürften. Claudia Hein (Grüne) kündigte an, dass sich der Arbeitskreis Merkur weiter aktiv an den weiteren Vorgängen beteiligen wird.

 

Vorgestellt wurden gestern Abend auch noch einmal die Pläne für die Freiraumplanung, von Geh- und Radweg über die Veranstaltungsplätze bis zum Kinderspielplatz sowie den Bewegungsmöglichkeiten für Jugendliche. Die Entwürfe wurden bereits Ende März bei einer digitalen Präsentation gezeigt (OA berichtete). Die Umsetzung der Maßnahmen innerhalb des Städtebauinvestitionsprogramms kostet rund drei Millionen Euro, von denen 80 Prozent gefördert werden.

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