ENGELSKIRCHEN

Erdbeben im Rat: Millionenprojekt gekippt

ls; 29.09.2022, 15:35 Uhr
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ENGELSKIRCHEN

Erdbeben im Rat: Millionenprojekt gekippt

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ls; 29.09.2022, 15:35 Uhr
Engelskirchen - Das Bergische Gesundheitszentrum mit Veranstaltungshalle in Ründeroth ist vom Tisch, nachdem das Projekt vom Rat völlig überraschend mehrheitlich abgelehnt wurde - Bürgermeister spricht von schwarzem Tag für die Gemeinde.

Von Leif Schmittgen

 

Es war eine politische Bombe, die bei der gestrigen Ratssitzung für Erschütterung etlicher Beteiligter sorgte. Für viele überraschend sprach sich das Gremium mit 15 zu 13 Stimmen gegen die Beantragung des A-Stempels bei der Regionale 2025 für das seit Jahren geplante Gesundheitszentrum mit Veranstaltungshalle in Ründeroth aus. Vertreter von CDU, FDP und Grünen votierten dagegen, drei weitere Grüne enthielten sich bei dem Votum. Auf der Industriebrache der ehemaligen Bücherfabrik Jäger sollte ein Mix aus Gewerbe und Ehrenamt in Millionenhöhe entstehen. Aber der Reihe nach. Nachdem Kämmerer Laszlo Kotnyek den Haushalt für 2023 (OA berichtet darüber separat) präsentiert hatte, war man vonseiten der Verwaltung und der SPD-Fraktion davon ausgegangen, dass man die „Formalie“ zur Beantragung der ausstehenden Fördermöglichkeiten ohne großes Aufsehen durchwinkt.

 

Man hatte mit einem ruhigen Abend gerechnet. Aber weit gefehlt: CDU-Fraktionschef Marcus Dräger teilte der Versammlung mit, dass seine Partei die Maßnahmen nicht mehr mittrage: „Nach dem Aus für das Bergische Forum in Gummersbach ist es auch bei uns an der Zeit, ein Zeichen zu setzen.“ Er räumte ein, dass der Zeitpunkt nach langer Vorarbeit sicherlich unpassend sei. Das Vorhaben in der Kreisstadt befand sich im Vergleich in einem weit früheren Planungsstadium. Es passe aber einfach nicht in die Zeit. Er begründete die Ablehnung seiner Partei auch damit, dass man 2020 der Projektfortführung nur unter der Prämisse zugestimmt habe, wenn die Neugestaltung zu 100 Prozent durch externe Geldgeber gefördert würde.

 

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Was gestern nach dem plötzlichen Kurswechsel folgte, war eine hitzige Diskussion, die teilweise sogar unsachlich wurde. „Warum verbauen Sie der Verwaltung die Möglichkeit, entscheidende Schritte für die Gemeindeentwicklung einzuleiten?“, hatte Verwaltungsvorstand Norbert Hamm in Richtung der Christdemokraten gefragt. Dass der Rathausspitze zwischenzeitlich von CDU-Seite gar die Falschauslegung von Beschlüssen vorgeworfen wurde, bezeichnete er als „eine Frechheit und Unverschämtheit“. Er sei absolut sprachlos.

 

Das politische Beben reichte sogar bis an das Bett von Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, der sich momentan im Krankenhaus befindet und telefonisch bei Oberberg-Aktuell Stellung bezog. „Ich bin wütend und fassungslos, das ist in meinen Augen einer der schwärzesten Tage für die Gemeinde“, so das Gemeindeoberhaupt. Fünf Jahre der Planung seien zunichtegemacht worden, über eine Million Euro und Tausende Arbeitsstunden wären bereits in die Planung investiert worden. Zudem sprach er sich entschieden gegen die Behauptung der CDU aus, es habe einen Zusatz in der damaligen Beschlussvorlage gegeben, das Projekt nur bei 100-prozentiger Finanzierung von außen voranzutreiben: „Das ist für mich aus dem Hut gezaubert.“

 

Ähnlich auch die Meinung der SPD: Wolfgang Breloer mahnte, dass der Beschluss keine finanziellen Auswirkungen habe, denn es ginge zunächst darum, die Mittel zu beantragen. Konkret wäre es demnach frühestens im März geworden, erst dann stehen die Kosten für die Gemeinde fest. Karl Lüdenbach von den Grünen argumentierte, dass die Schaffung von gewerblichen Gesundheitsflächen konträr zur Bevölkerungsentwicklung sei, denn seiner Ansicht nach sei diese rückläufig. Die Grünen-Fraktion bekannte sich nicht einstimmig gegen das Vorhaben. Norbert Hamm bewies ihm zwar das Gegenteil und präsentierte Wachstumszahlen, das stimmte Lüdenbach aber offensichtlich nicht um. Die FDP hatte sich bereits damals gegen das Projekt ausgesprochen.

 

Nach Ende der rund anderthalbstündigen Debatte waren die Pläne durch das Votum zerstört. Dräger sprach von einem Plan B, den es für das Gelände gebe, diese waren den übrigen Beteiligten aber nicht bekannt. Auch Karthaus konnte auf OA-Nachfrage nur mit den Schultern zucken. „Jedenfalls ist das eine Ohrfeige für das Ehrenamt, denn das geplante Veranstaltungszentrum ist nun auch Geschichte“, haderte Karthaus. Wie man das der Bevölkerung erklären wolle, wisse er derzeit noch nicht.

 

Hintergrund

 

Das ursprüngliche Konzept der Gemeinde, auf der ehemaligen Ründerother Industriebrache ein Gesundheitszentrum mit Veranstaltungssaal für ehrenamtliche Organisationen zu schaffen, war nach dem 2020er Ratsbeschluss von Fördermittelgebern nicht anerkannt worden. Daraufhin hatte man das Konzept in diesem Jahr überarbeitet, unter anderem wurden Quadratmeterzahlen der Nutzungsbereiche (Gewerbe und Ehrenamt) von einem externen Architekten so überarbeitet, dass das Vorhaben nun wieder in die Richtlinien zum Beispiel von Städtebauförderung und Regionale 2025 gepasst hätte. Von Landrat Jochen Hagt und Regionale-Geschäftsführer Reimar Molitor gab es laut Norbert Hamm Ermutigung, sich mit dem überarbeiteten Konzept für den A-Stempel und damit die höchstmögliche Förderung zu bewerben.

 

Eile war für einen positiven Ratsbeschluss geboten, weil die Frist zur Antragsstellung am 30. September endet. Durch die Hintertür hatte man bei der Verwaltung erfahren, das Mittel der Städtebauförderung vermutlich bald stark gekürzt bzw. ganz gestrichen werden könnten, was das zusätzliche Drängen im Rathaus auf zügigen Entscheid begründete. „Jetzt gehen uns Fördermittel in Höhe von 12 bis 14 Millionen Euro verloren“, meint Karthaus.

KOMMENTARE

1

Unfassbar....
Das Projekt ist doch nicht vergleichbar mit dem Bergischen Forum in Gummersbach!? Wie kann der Engelskirchener CDU dann die Gummersbacher Entscheidung als Beispiel dienen, die Handelnden, Beteiligten und Bürger zu diesem Zeitpunkt dermaßen zu brüskieren? In Ründeroth sollte kein Spaßtempel gebaut werden, sondern eine ernsthafte infrastrukturelle Einrichtung für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Ich bin sprachlos.

Ründerother, 29.09.2022, 16:39 Uhr
2

Ein Schlag ins Gesicht eines jeden engelskirchener Bürgers. Die Revitalisierung eines alten, großteils ungenutzten Fabrikgebäudes mit heimischer Geschichte zu einem dringend benötigten Gesundheitszentrum für unsere alternde Bevölkerung zu verhindern, ist ein aktiver Schritt gegen die Gesundheit unserer Bürger. Dabei nur scheinheilige Argumente: Selbst wenn die Bevölkerung schrumpft (was ja offensichtlich nicht so ist, wie die Verwaltung nachgewiesen hat), ist das doch kein Grund nicht zu investieren. Gerade dann muss investiert werden, um die demographische Entwicklung zu stabilisieren. Hier wurde von FDP, Grünen und der CDU eine Entscheidung gegen die gesamte Gemeinde getroffen aufgrund von Parteirivalität und Ignoranz. Hoffentlich merken die Wähler sich das für die nächste Kommunalwahl.

SK, 29.09.2022, 18:06 Uhr
3

Das haben die Grünen und die CDU ja super hinbekommen, was bilden die sich eigentlich ein. Die Verwaltung in Engelskirchen ist nicht dafür bekannt Geld zum Fenster heraus zu werfen. Und dann auch noch mit halbwahrheiten versuchen sich zu rechtfertigen. Einfach nur komplett anstandslos und feige noch dazu von den Herren Dräger und Lüdenbach.





Thomas Geilhaupt, 29.09.2022, 19:19 Uhr
4

Und genauso wird es mit dem Baugebiet Buschausen gehen!

Waldaufsicht, 29.09.2022, 20:03 Uhr
5

Ich bin einfach nur fassungslos...da hat eine kleine Gemeinde mit kleiner Verwaltung eine großartige, zukunftsweisende und kreative Idee entwickelt, einen echten Markenkern als Gesundheitsgemeinde entworfen und mit konkreten Maßnahmen in Konkurrenz mit großen Kommunen bis zum A-Stempel versehen, da kommt eine unberechenbare, kurzsichtige und destruktive Kommunalpolitik daher und macht mal eben ohne jede Absprache im Vorfeld ein so wichtiges Projekt für viele engagierte Bürger*innen kaputt! Einfach beschämend!!! Es ist kein Wunder, dass es immer schwieriger wird, kompetente und mit dem Herzen engagierte Wahlbeamte zu gewinnen bei solch kleingeistigen parteipolitischen "Volksvertretern"....

Gabi Ammann, 29.09.2022, 21:00 Uhr
6

Konservative bestätigen wieder ihre Rückwärtsgewandtheit.. Eine große Chance für die Gemeindeentwicklung von Engelskirchen wird zerstört..

CDU Ratsmitglieder sollten sich mal überlegen, für wen sie Politik machen..

Grüne und Gelbe sind nicht minder schlimm.. Das Abstimmungsverhalten spricht Bände..

Rainer Wahnsinn , 30.09.2022, 01:15 Uhr
7

Sprachlos ist in dem Punkt maßlos untertrieben.
Bei der nächsten Kommunalwahl muss mit dem Finger auf die Gezeigt werden, die dieses Projekt, (weil ihnen nicht gepasst hat, dass dieses Projekt nicht unter ihrer Federführung gelaufen ist), nach Jahren der Planung Torpediert haben.
Die sind keine Volksvertreter, sondern haben nur zu viel House of Cards gesehen.
Schade das man nicht jedem einzelnen der dagegen gestimmt hat, die Bisher entstandenen Kosten auf das Auge drücken kann.
Und von einem Plan-B von Seiten der drei Parteien zu sprechen ist ein Witz.
Aber gut…. [...........]
Dann geht man in die CDU, die FDP, oder zu den Grünen und versaut anderen auch das Leben.

K. H-M, 30.09.2022, 06:04 Uhr
8

Und jetzt ist es auch an der Zeit das Projekt Kreishaus II zu beenden!

Peter H., 30.09.2022, 06:38 Uhr
9

25 Millionen Euro mit Schulden finanziert für einen riesigen Gebäudekomplex, den man dann auch noch bis in alle Ewigkeit mit Steuergeldern unterhalten muss? Ohne zu wissen, ob 5000m2 Gewerbeflächen irgendwie vermietet werden können? Das alles während unser Land mit Vollgas in die größte Rezession der BRD fährt?! Nein danke! Ehrenamt und Gesundheitsdienste lassen sich auch anders weiter fördern!

Ein mitdenkender Bürger, 30.09.2022, 06:52 Uhr
10

Ah, man "fühlt" also die Bevölkerungsentwicklung statt sich dei Zahlen anzusehen. Was für eine peinliche Posse.

Das "Aus" für dieses Projekt ist ein herber Schlag. Zumal das Areal damit weiter ungenutzt vor sich hin verrottet. Aber heruntergekommen beschreibt den Zustand von CDU und Grünen in Engelskirchen ja ganz gut.

Alex Ger., 30.09.2022, 08:46 Uhr
11

Da fragt man sich, worum es den Damen und Herren der CDU, FDP und den Grünen in Engelskirchen eigentlich geht. Um die Gemeindeentwicklung offensichtlich nicht! Wie sonst ist es zu erklären, dass ein soweit fortgeschrittenes und im Hinblick auf den demographischen Wandel absolut notwendiges zukunftsorientiertes Projekt mit zum Teil absoluten Falschbehauptungen abgelehnt wird? Die Gesellschaft erwartet von der Politik zurecht eine Zukunftsperspektive in vielen Bereichen und das VOR ALLEM in Krisenzeiten. Gespannt sein darf man sicherlich auf den ominösen „Plan B“. Vielleicht steckt ja hierin eine Erklärung für das rätselhafte Verhalten der o. g. Fraktionen. Man fragt sich, wer hier letztlich als „Gewinner“ hervorgehen soll. Das Gemeinwohl in Engelskirchen kann es m. E. jedenfalls nicht sein!

M.F., 30.09.2022, 09:56 Uhr
12

Die Darstellung, die der Artikel, sowie die Mehrheit der Kommentare suggeriert, ist, dass die Grünen, FDP und CDU die Umsetzung des Projekts verhindert hat. Dabei muss angemerkt werden, dass die Umsetzung des Projekts, auch wenn ein positiver Beschluss gefasst worden wäre, alles andere als sicher gewesen wäre. Denn, wenn man im kommenden Jahr festgestellt hätte, dass die Baukosten weiterhin hoch, die Zinsen steigen und und und, dann hätte das Projekt sowieso abgesagt werden müssen. Und wer nicht erkennt, dass das im nächsten Jahr der Fall sein wird, der übersieht wohl bewusst.
Da das Projekt jetzt frühzeitig beendet wurde, können jetzt Alternative nausgelotet werden, die den Haushalt der Gemeinde Engelskirchen nicht auf Jahrzehnte hinweg handlungsunfähig machen.

S.M., 30.09.2022, 10:53 Uhr
13

Zitat Karthaus: „Jetzt gehen uns Fördermittel in Höhe von 12 bis 14 Millionen Euro verloren“

Schon mal überlegt von wem die Förderung kommt???

Richtig, vom Steuerzahler der BRD.
Sich einfach aus dem Topf bedienen ohne das der Steuerzahler gefragt wird, ist eine Dreistigkeit sondergleichen.
Wer kommt für den Unterhalt auf, Strom heizen?
Wieder der Steuerzahler, nur damit sich manche Mitmenschen auf Steuerzahlerkosten ein Denkmal setzen???

Ich denke diese Förderung wäre im Moment besser zur Entlastung der Bürger eingesetzt.

van Kerkom, 30.09.2022, 10:57 Uhr
14

Man kann nur hoffen das der mündige Bürger sich das merkt und seine Entscheidung bei der nächsten Wahl richtig trifft. Keine CDU, Grünen und FDP gar nicht.

Uwe Märtens, 30.09.2022, 11:00 Uhr
15

Die Befürworter der Ablehnung bringen hier genauso unplausible Erklärungen, wie die Ratsmitglieder der ablehnenden Parteien. Die Fördermittel sind im Haushalt des Landes NRW nach den gesetzlichen Vorgaben eingestellt. Kann es nicht eher sein, dass die Vertreter von CDU, FDP und den Barbock-Jüngern dem amtierenden Bürgermeister die Erfolge seiner innovativen Arbeit nicht gönnen. Selber haben diese Personen zum Wohle der Menschen in der Gemeinde kaum was vorzuweisen. Den Standort Ründeroth innerhalb der Gemeinde mit diesem Projekt zu stärken, wäre eine sonnvolle Maßnahme gewesen. Kaum ein Bürgermeister hat in seiner Amtszeit Engelskirchen so voran gebracht, wie Gero Karthaus. Aber neue Schulen, Abbau der Verschuldung und dann noch eine "neue Höhle", zu viel für die blassen Kontrahenten?

Thomas Hohleich-Albert, 30.09.2022, 11:56 Uhr
16

Fördergelder, Fördergelder. Überall das Gleiche. Ja, es gibt Fördergelder, aber selbst wenn man diese bekommt, müssen immer noch (weitere Steuerzahlergelder) aus dem Stadtsäckel gezahlt werden.
Und hier sollte schon genauer hingesehen werden, ob das in diesen Zeiten richtig ist. Ich habe immer das Gefühl man ist bei "Wünsch Dir was".
Das Kreishausthema gehört genauso dazu.
Eventuell erstmal nicht dauernd neues Personal aufbauen, sondern erst einmal sehen, ob das vorhandene Personal ausgelastet ist.

Oberberger, 30.09.2022, 12:12 Uhr
17

"Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut!"
So in etwa lässt sich die Haltung der Engelskirchener CDU mit Karl Valentin
beschreiben. Schade eine große Chance noch nicht einmal ausgelotet.
@Herrn Dräger: Ein Zeichen setzen? Angst vor der eigenen Courage?
oder gar Angst vor dem Erfolg versprechenden Handeln der politischen Konkurrenz? Welchen Alternativplan zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, der Nutzung einer Industriebrache, der sinnvollen Nutzung industrieller Abwärme, der Schaffung einer Versammlungsstätte haben CDU, Grüne und FDP?
Ein Angebot, dessen Preis noch nicht einmal genau bekannt war, wurde abgelehnt. Denn sie wissen nicht, was sie nicht tun! So plant man keine Zukunft!
M.M

, 30.09.2022, 12:13 Uhr
18

Warum musste man überhaupt abstimmen? Es gab einen Beschluss aus 2020. Die Bagger hätten längst rollen können oder müssen... Es scheint also doch nicht alles so goldig zu sein, oder?

, 30.09.2022, 13:38 Uhr
19

Bei all den genannten Argumenten spricht niemand über die finanziellen Auswirkungen für eine kleine Kommune wie Engelskirchen! Haben sich die Autoren der Kommentare eigentlich mal mit der Finanzierung beschäftigt?

Die FDP hat schon 2020 darauf hingewiesen, die CDU ist scheinbar auch wach geworden…

Unverantwortlich den Bürgermeister und die Verwaltung hier so darzustellen ohne die volle Wahrheit zu kennen.

Das Projekt war, ist und bleibt zum Scheitern verurteilt, da die Finanzierung in kleinster Weise gesichert ist. Jetzt ist endlich Schluss damit!

Danke FDP, CDU und Grüne für die Übernahme von Verantwortung für Engelskirchen!

Ein junger Engelskirchener mit Weitblick, 30.09.2022, 14:37 Uhr
20

Man fragt sich bei diesem Ergebnis wer eigentlich die Personen aus CDU, FDP und Grünen gewählt hat. Immer die gleichen Pappnasen die nichts Produktives auf den Weg bringen. Es tut mir sehr leid für Dr. Karthaus. Dieser Mann hat in seiner Amtszeit so viel Gutes für unsere Gemeinde geleistet.
Die Konkurrenz scheint ihm seinen Erfolg nicht zu gönnen und meint damit mal für einen richtigen Paukenschlag gesorgt zu haben. Ja haben sie...aber zu ihren Ungunsten.
Herr Dr. Karthaus lassen Sie sich von der Konkurrenz nicht unterkriegen...und werden Sie schnell wieder gesund!

Sylke Pohler, 30.09.2022, 15:40 Uhr
21

Immerhin drei verschiedene Fraktionen sind unabhängig voneinander zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Und sie haben Recht! Tatsache ist doch, dass die "fetten Jahre" vorbei sind. Inflation bei fast 10 Prozent, man rechnet mit einer deutlichen Rezession im kommenden Jahr. Gut, dass es noch Ratsvertreter (CDU, FDP, Grüne) gibt, die dies mit kühlem Kopf zur Kenntnis geben. Bei den Engelskirchener Sozialdemokraten scheint man den Bezug zur Realität verloren zu haben

!, 01.10.2022, 07:33 Uhr
22

In diesen Zeiten als solches Millionenprojekt umsetzen zu wollen ist einfach nur Wahnsinn. Anerkennung verdient, dass CDU, FDP und Grüne auf dieses Denkmal verzichten und die Finanzen der Gemeinde im Auge behalten.

Peter, 01.10.2022, 08:55 Uhr
23

Ich bin Ründerotherin und kann trotzdem mit dieser Entscheidung gut leben. Die Zeiten sind einfach unpassend für ein derart risikobehaftetes Projekt. Gesundkeitsvorsorge kann auch in anderen Gebäuden stattfinden. Und für dieses Areal findet sich bestimmt irgendwann eine andere Lösung, Stichwort (sozialer) Wohnungsbau. Die Aufregung der SPD-Vertreter wirkt doch eher übertrieben und einige Kommentare sind unterhalb der Gürtellinie.

G.P., 01.10.2022, 13:03 Uhr
24

Leider lässt der Beitrag in einigen Teilen die nötige Sachlichkeit und journalistische Distanz, die in der Debatte um das gescheiterte Projekt angebracht wären, vermissen. Sicher wäre die Umsetzung des Projektes für Engelskirchen ein Zugewinn gewesen, doch müssen die politisch Verantwortlichen ausufernde Kosten durch Inflation, anstehende Rezession, ungewisse Pacht- / Mieteinnahmen usw. berücksichtigen. Es gibt zu viele Unbekannte in der Gleichung die ein Scheitern des Projekts zu einem späteren Zeitpunkt immer wahrscheinlicher werden lassen. Teils unangenehme Entscheidungen gehören zum politischen Geschäft. Auch wenn CDU, FDP und Grüne hier kritisiert werden, so lassen deren Argumente erkennen, dass man mit Steuergeldern und der Zukunft der Gemeinde verantwortlich umzugehen versucht.

R.Germann, 01.10.2022, 13:12 Uhr
25

Deutschlandweit werden aktuell Großprojekte abgesagt oder auf Eis gelegt, nur hier Engelskirchen glaubt man, trotz enormer Steigerungen bei den Baukosten, ein Großprojekt im zweistelligen Millionenbereich umsetzen zu können. Als Wähler bin ich froh, dass CDU / FDP / Grüne unsere Gemeinde nicht ins Unglück stürzen wollen. Der SPD ist leider ein Baudenkmal wichtiger, schade

Rainer L., 01.10.2022, 13:22 Uhr
26

10 - 12 Millionen Euro einfach vergeigt!!! und sowas nennt sich CDU, FDP, ok die Grünen sind sowieso gegen alles. Egal ob Baugebiet Buschhausen oder dieses Projekt, denen ist alles egal die denken leider nicht wirtschaftlich. Aber von der CDU hätte ich eine grundsätzlich andere Haltung erwartet, sowie auch von der FDP . IN dem Projekt ging geht es um Wirtschaftlichkeit und Übernahme von Verantwortung für die Entwicklung von Ründerroth. Diese Chance aus dieser Industrieruine ein florierendes Wirtschafts und Begegnungszentrum zu machen hat die CDU, FDP und die Grünen hoffnungslos gegen die Wand gefahren. Und dies mit vorgefertigten Reden die zum Teil vom Blatt abgelesen waren. d.h. die Meinung stand vorher schon fest. Freie Entscheidung? Fehlanzeige, tausende Arbeitsstunden sind nun wertlos.

WB, 01.10.2022, 14:34 Uhr
27

Hauptsache dagegen! Die Nutzen, der für ganz viele in dem Projekt liegt, aufgrund einer dunklen Vorahnung zu opfern, ohne die Fakten abzuwarten, darf getrost als Panikreaktion bezeichnet werden. Was nun wirklich nichts mit besonnener Politik mit Blick nach vorn zu tun hat. (Und das ist noch die bessere der beiden Erklärungen, die mir für diese destruktiven Attacke einfällt.)

Paul, 02.10.2022, 08:59 Uhr
28

Ich bin in Engelskirchen aufgewachsen und fühle mich bis heute als solcher. Vielen einzelnen Menschen habe ich dort sehr viel zu verdanken. Der Gedanke, die Gemeinde mit meinen drei Kindern zu verlassen kam mir vor 15 Jahren. Angefangen bei der Regensteuer - gefolgt von den (damaligen) Spitzensätzen für den Kindergarten. Wenn ich das nun lese, ohne das sachlich und fachlich beurteilen zu können, habe wir mit unserem Umzug nach Bayern alles richtig gemacht. Und genau diese Frage sollte sich die Gemeinde stellen: Wie bleibe ich als Kommune perspektivisch attraktiv? Auch wenn ich manchmal Heimweh habe - ich habe abgewählt.

Peter Hamm, 02.10.2022, 20:40 Uhr
29

Engelskirchen und speziell Ründeroth kommen auch ohne dieses Mega-Projekt weiterhin gut aus. Zwei Apotheken, Ärzte in modernen Praxen. Die ziehen ohnehin nicht um! Und wozu brauchen wir ein weiteres Fitness-Studio? Die aktuellen Betreiber haben nach eigenen Angaben Kapazitäten frei und kein Interesse an einem weiteren Wettbewerber. Der Kuchen wird ja nicht größer! Die teilweise übertreiben emotionalen Reaktionen der Befürworter sind nicht ok. Es wurde eine sachliche (bestimmt schwierige) Entscheidung getroffen. Nicht mehr, nicht weniger. Die SPD sollte zur Sachlichkeit zurückkehren und sich nicht selbst ins Abseits stellen.

Gerd N., 03.10.2022, 10:10 Uhr
30

Mich hat die Aussage des Bürgermeisters irritiert, wonach man ja schon viel Geld für die bisherigen Planungen ausgegeben habe. Folgt also daraus, dass man das Projekt auf Teufel komm raus durchbringen muss? Wozu dann eine Abstimmung, wenn eine Ablehnung des Projekts (sachlich durchaus richtig) empört zur Kenntnis genommen wird? So hat man eine Vorstellung, wie das Desater rund um den Berliner Flughafen BER passieren konnte. Niemand traute sich die Notbremse zu ziehen...

L.N., 03.10.2022, 10:46 Uhr
31

Das Projekt ist ebenso unnütz wie die geplante, virtuelle Höhle. Hier wird Geld versenkt , was an vielen Stellen sinnvoller eingesetzt werden kann. Aber der Selbstverwirklichungsdrang einzelner wird uns bestimmt noch mehr solcher illustrer Projekte bescheren.

, 03.10.2022, 13:29 Uhr
32

Bürgermeister und SPD haben sich in einem Wunschprojekt verrannt. Jetzt, mit der harten Realität konfrontiert, reagiert man emotional, fast schon fanatisch. Das wirkt schon alles sehr inszeniert. CDU, Grüne und FDP müssen sich aber nicht sorgen, auf "der Straße" treffe ich überwiegend Menschen die froh sind, dass dieser Spuk nun vorbei ist. Und auf die Frage was man mit dem alten Gelände machen kann: Wohnraum schaffen!

Dagmar V., 05.10.2022, 01:17 Uhr
33

Diese Entscheidung war eine DEMOKRATISCHE Entscheidung. CDU, FDP und Grüne haben im Sinne der Bürgerinnen und Bürger abgestimmt, welche 2020 ihr Kreuz bei der jeweiligen Partei gemacht haben. Einige SPD-Wähler die hier Kommentare abgegeben haben, sollten lieber wieder in die Realität zurückkehren.

, 05.10.2022, 08:54 Uhr
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