POLITIK
Die Einbahnstraße wird kommen
Lindlar – Am Abend kam Lindlars Politik zu einer Sondersitzung zusammen – Thema war die künftige Verkehrsführung im Ortskern – Die Entscheidung soll im Rat fallen.
In welche Richtung man künftig durch den Lindlarer Ortskern fahren darf, ist nach wie vor offen. Seit Monaten wird über das Thema diskutiert. Am 23. September soll endlich eine Entscheidung her – dann wird Lindlars Politik zur nächsten Ratssitzung zusammengekommen. Auf der Tagesordnung stand der Punkt aber schon gestern Abend: in einer Sondersitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung. Zwei Vorschläge liegen dazu auf dem Tisch: „Variante 1“ nach einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD, FDP und den Grünen, sowie „Variante 2“, die von der CDU-Fraktion erarbeitet worden ist. Was bereits klar ist: „Dass eine Einbahnstraße kommt“, sagte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig nach der Sondersitzung im Gespräch mit OA.
Geht es nach der SPD, der FDP und den Grünen, dann sollte der Verkehr künftig wie folgt durch den Ortskern gelenkt werden: Die Straße Kirchplatz soll von der Dr.-Meinerzhagen-Straße in Richtung Hauptstraße zur Einbahnstraße werden und dann nach links in die Hauptstraße bzw. Kamper Straße führen. Das Rechtsabbiegen in die Hauptstraße wird nicht mehr möglich sein. Zwischen der Hausnummer 5 und dem „Platz des Friedens“ soll es einen Anliegerverkehr geben. Darüber hinaus soll die Hauptstraße von der Eichenhofstraße kommend links in Richtung Rathaus zur Einbahnstraße werden. Radfahrer sollen jeweils in beide Richtungen fahren dürfen. Die drei Fraktionen erhoffen sich davon eine bessere Aufenthaltsqualität, eine deutliche Verminderung des Durchgangsverkehrs, aber auch, dass alle Geschäfte, Praxen und Wohnhäuser im Ortskern weiterhin für alle Anlieger mit dem PKW erreichbar bleiben.
Die CDU-Fraktion schreibt in ihrem Antrag, dass die „Errichtung eines ‚Fußgängerkorridors‘ vom Bereich Severinushaus entlang der Kirche bis vor das Restaurant Biesenbach“ geprüft werden soll. Darüber hinaus soll zwischen „Jessis“ und „Devona“ eine Einbahnstraßenregelung – mit Verkehrsabfluss in östlicher Fahrtrichtung – eingerichtet werden. Ansonsten soll es bei der bestehenden Verkehrsführung bleiben. „Unser Ziel ist es, eine ausgewogene Entwicklung zu fördern, die sowohl die Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger als auch die Erreichbarkeit für den Individualverkehr sicherstellt“, heißt es in dem Antrag. Eine Entscheidung gab es am Abend nicht. „Das Thema ist in die Gemeinderatssitzung vertagt worden. Das heißt, am 23. September muss die Entscheidung fallen“, sagte Ludwig.
Einen Tag vor der Sondersitzung hat im Lindlarer Ortskern ein Fahrversuch mit der Großen KG Rot-Weiß Lindlar stattgefunden (OA berichtete). Dabei ging es vor allem darum zu prüfen, ob die großen Karnevalswagen – sollte das ISEK im Hauptort so umgesetzt werden wie derzeit geplant – künftig an der Katholischen Kirche vom Kirchplatz nach rechts auf die Hauptstraße abbiegen können. Getestet wurde das mit einem Traktor, der den Wagen des Elferrats gezogen hat, und einem LKW samt Anhänger. „Im Endeffekt werden die Karnevalswagen durchkommen“, sagte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. „In der Planung sind nur leichte Anpassungen vorzunehmen.“ Heißt: Stufen beziehungsweise Absätze, die an der Kirche geplant sind, müssen um 50 Zentimeter versetzt werden. Darüber hinaus müsse das ein oder andere Baumbeet anders angeordnet werden. Auch dazu soll es am 23. September in der Ratssitzung eine Entscheidung geben.
Eine weitere Befürchtung, die derzeit in Lindlar kursiert: dass der Weihnachtsmarkt künftig durch die ISEK-Veränderungen im Ortskern nicht mehr stattfinden könnte – mangels ausreichenden Platzes für die Buden. „Das ist Unsinn“, wurde der Bürgermeister nach der Sitzung im Gespräch mit OA deutlich. „Ein bedeutender Teil des Weihnachtsmarktes steht auf dem Marktplatz. Und Buden wird es auch weiterhin im Ortskern geben.“ Möglicherweise könnte es Verschiebungen geben, aber dass der Weihnachtsmarkt nicht mehr stattfinden könnte, sei nicht wahr. Trotzdem nehme man die Sorgen bei der Verwaltung ernst. Veranstaltet wurde der Weihnachtsmarkt zuletzt von „Wir für Lindlar“. Laut Ludwig kann der Veranstalter der Verwaltung die Abmessungen für die Buden zukommen lassen. „Dann schauen wir uns die Planungen gerne nochmal an“, so der Bürgermeister.
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