POLITIK
Die Aula muss fallen
Wipperfürth – In einer Sondersitzung beschloss der Stadtrat gestern den Abriss und Neubau der Aula auf dem Mühlenberg – Ausschreibungschaos soll verhindert werden.
Von Leif Schmittgen
Im Oktober des vergangenen Jahres hatte sich der Wipperfürther Stadtrat noch dafür ausgesprochen, dass die Kandidaten des entsprechenden Ausschreibungsverfahrens über Sanierung oder Abriss der Aula am Schulzentrum auf dem Mühlenberg im Bieterverfahren entscheiden sollen. In der Zwischenzeit aber befürchtete man seitens der Verwaltung ein Planungschaos mit zu vielen unterschiedlichen Varianten und warb bei den politischen Vertretern bei einem Ortstermin in der vergangenen Woche um Zustimmung und entsprechende Aufhebung des damaligen Ratsbeschlusses.
Gemeinsam kam man zum Ergebnis, dass der Abriss des 2021 in Teilen sanierten Gebäudes auch nach Mitteilung eines beauftragten Fachbüros am wirtschaftlich und energetisch sinnvollsten sei und nimmt dies nun als Prämisse mit in das Ausschreibungsverfahren. Seinerzeit war beispielsweise festgestellt worden, dass das Dach für eine hohe Schneelast nicht ausgelegt war, und man behalf sich mit einer Schneewaage, um die Fläche bei zu hoher Gewichtsbelastung individuell zu räumen.
Nach Ansicht der Verwaltung sei eine Neubau-Lebensdauer von 50 Jahren wirtschaftlicher, rund drei Millionen Euro könne man so auf lange Sicht einsparen. Mehrheitlich votierte das Gremium für den eingeschlagenen Weg. Nun wird überlegt, ob eine künftige Aula in das sowieso geplante Verbindungsgebäude zwischen Haupt- und Realschule (OA berichtete) integriert werden kann. Wegen einzuhaltender Fristen wurde eine Sondersitzung des Rates einberufen, turnusmäßig tagt das Gremium am 11. März wieder.
Schulcampus Mühlenberg
Für die Neugestaltung des Schulcampus Mühlenberg ist das Wettbewerbsverfahren gestartet. 15 Planungsbüros sind eingeladen, den neuen Schulcampus auf dem Mühlenberg zu planen. Dazu hat eine Auftaktveranstaltung zum Wettbewerbsverfahren stattgefunden. Bei einer Ortsbesichtigung und einem anschließenden Fragen-Kolloquium konnten offene Fragen geklärt und Besonderheiten erörtert werden, teilt die Stadtverwaltung mit.
Das weitere Verfahren sieht vor, dass die Planungsunterlagen bis Ende März eingereicht werden. Die Modelle der Gebäude sollen dann bis Anfang April fertiggestellt sein. Die Sitzung des Preisgerichts findet Ende Mai statt. Dann werden drei Preise und zwei Anerkennungen für die Planungen ausgezeichnet.
Auf dem Mühlenberg-Gelände soll ein Schulcampus entstehen, der Platz für zwei Schulen bietet: für die Hermann-Voss-Realschule mit fünf Zügen und rund 720 Schülern sowie die Konrad-Adenauer Hauptschule mit zwei Zügen und rund 240 Schülern. Zusätzlich sollen Synergieeffekte genutzt werden, indem beide Schulen Fachräume, Mensa und auch Pausenhof-Flächen mit entsprechenden Angeboten gemeinsam nutzen. (red)
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