POLITIK
Werden Schulstandorte zusammengelegt?
Wipperfürth - Wie gestaltet sich die Schullandschaft in 15 Jahren? - Externes Büro stellt Möglichkeiten in Ausschüssen vor - Entscheidung im Dezember.
Von Leif Schmittgen
Wie sieht die Wipperfürher Schullandschaft in 15 Jahren aus? Diese Frage wird in den Ausschüssen derzeit heiß diskutiert, ehe der Stadtrat im Dezember mit seinem Votum die langfristigsten Weichen stellen soll. In dieser Woche tagten der Schul- sowie der Bauausschuss. In diesen Gremien stellte Architekt Albert Schmid und Pädagoge Jürgen Luga vom Regensburger Büro „conceptK“ umfangreiche Pläne mit Varianten und Möglichkeiten vor. Eine wahrscheinliche Option ist demnach ein Schulcampus auf dem Mühlenberg, der ab dem Jahr 2037 sowohl Grund- als auch Haupt- und Realschule beherbergt.
Bei den Schulen der Sekundarstufe I könnten bauliche Synergien geschaffen werden, nach dem Konzept wären Fachräume und der Mensabereich zentral angelegt und könnten von den neu zu errichtenden Haupt- und Realschulgebäuden genutzt werden. „Wichtig ist, dass beide Einrichtungen selbstständig bleiben“, so Schmid. Dieses würde durch separate Eingänge sowie autarke Klassen- und Lehrerzimmer sowie getrennt voneinander arbeitende Verwaltungen gewährleistet. Ein Grundschulgebäude könnte separat auf dem Grundstück gebaut werden - mit mehrzügigen Klassen und einer OGS-Betreuung.
Dieses hätte möglicherweisw eine Schließung von Außenstandorten zur Folge, bei denen sich - abgesehen von der Albert-Schweitzer-Schule - laut Experteneinschätzung jeweils Neubauten anbieten würden. Eine weitere mögliche Variante wäre der Abriss und Neubau der übrigen Grundschulen. Zwar seien auch Grundsanierungen möglich, was unter dem Strich aber zu teuer wäre oder moderne Unterrichtsgestaltung nicht zulassen würde. Zunächst nicht in das Gesamtkonzept eingeplant ist das Engelbert von Berg-Gymnasium, weil dort bereits Sanierungsmaßnahmen laufen. Der Planung zugrunde liegen Statistiken der zu erwartenden Zahlen in den nächsten 15 Jahren. Demnach entsprächen die Schüler in etwa der Auslastung von etwa 800 im Grundschulbereich.
„Der Höhepunkt mit einem Plus von 24 Prozent wird im Jahr 2030 erwartet“, berichtete Albert Schmid. Deshalb seien - unabhängig von der gewählten Variante - Standortsanierungen auch mittelfristig notwendig, selbst wenn man Grundschulstandorte am Mühlenberg zusammenziehe. „In den nächsten Jahren steht keine Schließung zur Debatte, denn die Räume werden zunächst benötigt“, ergänzte Jürgen Luga. Besonders im Schulausschuss wurde das Thema zwischen den Fraktionen, Lehrern und Elternvertretern kontrovers diskutiert mit dem Ergebnis, dass ein von der Verwaltung vorbereiteter Beschlussvorschlag noch überarbeitet wird.
Der Vorschlag kam von Bürgermeisterin Anne Loth selbst, denn weder ein genauer Umgang mit Turnhallen noch die künftige Beherbergung der Musikschule wurden berücksichtigt. Zudem wurde fraktionsübergreifend moniert, dass ein ergänzender SPD-Antrag, der unter anderem diese Fragen beinhaltete, erst einen Tag vor der Sitzung eingegangen sei. Schließlich einigte man sich darauf, über die Empfehlung in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses abstimmen zu lassen. Bis zur kommenden Woche sollen dann alle Formulierungen präzisiert und der Beschlussentwurf um die Anträge ergänzt werden.
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