POLITIK

Buschhausen: Bauvorhaben geht in die nächste Runde

ls; 17.08.2022, 13:25 Uhr
Archivfoto: Philippe Piazza.
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Buschhausen: Bauvorhaben geht in die nächste Runde

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ls; 17.08.2022, 13:25 Uhr
Engelskirchen - Im Planungs- und Umweltausschuss wurde die nächste Hürde für das geplante Wohngebiet genommen – Zweite Offenlage auf den Weg gebracht.

Von Leif Schmittgen

 

Es ist ein 890-seitiges Papier, das nach der ersten Offenlage zum geplanten Baugebiet in Buschhausen zusammengekommen ist und gestern vom  Vorsitzenden des Engelskirchener Planungs- und Umweltausschuss, Peter Korff, dem Gremium präsentiert wurde. „Es wird heute wohl länger dauern“, prognostizierte Korff. Zu dem Vorhaben, dem eine Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) und Bebauungsplans zugrunde liegt, gab es bereits im Vorfeld jede Menge Diskussionsstoff, von Anwohnern und Umweltschützern waren die Planungen scharf kritisiert worden. Darüber hinaus war unter anderem eine Online-Petition mit dem Ziel zur Aufgabe der Bebauung gestartet worden (OA berichtete).


Die Proteste haben offenbar Wirkung gezeigt. Denn von den ursprünglichen Planungen, acht Hektar Wald für neue Einfamilienhäuser zu roden, ist man inzwischen abgekommen. „Erhaltenswerte Baumarten werden verschont“, berichtete Bürgermeister Gero Karthaus. Dementsprechend kleiner werden die Planungen nun ausfallen, die im nächsten Frühjahr abgeschlossen sein sollen. Aber der Reihe nach: Das in dieser Größenordnung „der Rechtslage geschuldete“ (Korff) Papier beinhaltet zahlreiche Eingaben und Änderungsanträge. Diese hatte es seit der ersten Offenlage gegeben, über jeden Punkt musste separat abgestimmt werden. Es dauerte jeweils rund eine halbe Stunde, bis das Votum zum FNP und Bebauungsplan vorlag.

 

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Die finale Abstimmung zur turnusmäßigen zweiten Offenlage, die die beschlossenen Änderungen beinhaltet, endete mit einem klaren Votum für das Vorhaben bei drei Gegenstimmen der Grünen. Das Ergebnis war in dieser Form zu erahnen, denn im Vorfeld hatte es eine teils emotionale Aussprache zum Thema gegeben. „Ich sehe vor allem die soziale Komponente, denn wir ermöglichen jungen Familien ein Eigenheim“, meinte Monika Güdelhöfer (SPD). Christdemokrat Marcus Dräger sprach von „einem guten Kompromiss“, bei dem etliche Umweltaspekte berücksichtigt wurden. „Wir haben auf die Bürger gehört“, meinte Peter Korff. Trotz der Überarbeitung gab es nach wie vor Gegenwind von den Grünen. Karl Lüdenbach ärgerte sich beispielsweise über die bevorstehende Flächenversiegelung und die CO2-belastende Wohnform „Einfamilienhaus“ in Zeiten des Klimawandels.

 

Im Herbst soll das Verfahren beendet sein, parallel beantragt man bei der Bezirksregierung Köln eine entsprechende Änderung des Regionalplans. Im Frühjahr 2023 soll an auch konkret feststehen, auf welcher Größe die neue Siedlung entstehen soll. Insgesamt verliert das Gemeindegebiet 0,09 Prozent an Waldfläche.

 

Weiteres aus dem Ausschuss

 

  • Im denkmalgeschützen Ortskern von Ründeroth soll künftig das Anbringen von Solar- oder Photovoltaikanlagen erlaubt sein. Ein politischer Beschluss aus dem Jahr 1998 hatte das bisher verhindert, weil Änderung an der historischen Bausubstanz untersagt wurden. Um ein optisches Chaos zu verhindern, wurde dem SPD-Antrag so weit einstimmig stattgegeben, dass die Geräte und Halterungen in der Farbe des jeweiligen Hausdaches zu installieren sind.

 

  • Das Engelskirchener Rathaus soll künftig mit LED-Beleuchtung ausgestattet werden. Fördermittel in Höhe von 51.000 Euro stehen dafür zur Verfügung.

 

  • Neben den großen Mobilstationen in Engelskirchen und Ründeroth soll es künftig kleinere Versionen auch in den Ortsteilen Loope und Wallefeld geben.

KOMMENTARE

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Bedauerlicherweise geht das Bauvorhaben in die nächste Runde! "Etliche Umweltaspekte" (CDU) wurden berücksichtigt...heißt, andere (wie viele?) nicht! Jeder einzelne Baum ist erhaltenswert; Brände allerorts fast täglich - ich sehe diese gewaltige Zerstörung und es erschüttert mich zutiefst. Seit Jahrzehnten haben die Regierungen den Klimawandel ignoriert. Wie realitätsfremd von sozialer Komponente beim Bau von Einfamilienhäusern zu sprechen (SPD); den Kindern und weiteren Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen soll sozial sein? Soziales ohne Klimaschutz? Unglaublich, welche "Argumente" sich Politiker erlauben. Bleibt nur zu hoffen, dass Die Grünen ihren Stimmenanteil weiter steigern können!

Cornelia Lang, 18.08.2022, 13:41 Uhr
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