LOKALMIX
Corona-Ticker: OBK wendet sich wegen Kitas und Schulen erneut ans Land
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Weiterer Vorstoß des Kreises: Pandemiebetrieb in Kitas und nur Präsenzunterricht für Abschlussklassen (AKTUALISIERT).
Impfstopp aufgehoben - Ab morgen soll's weitergehen (Donnerstag, 20:45 Uhr/AKTUALISIERT: 23:25 Uhr)
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat empfohlen, den AstraZeneca-Impfstoff weiter zu verwenden. Das teilte die EU-Behörde heute mit. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestätigte bei einer Pressekonferenz, dass der Impfstopp mit dem Vakzin aufgehoben ist und in Deutschland schon morgen wieder geimpft werden könne. Der Kreis wartet noch auf eine offizielle Anweisung des Landes. Für die Wiederaufnahme der Impfungen sei ein Erlass des Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales bindend.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärte am Abend, dass in den Impfzentren ab morgen wieder geimpft werden soll. Die Kreise haben eine entsprechende Information erhalten. „Ich bin froh, dass wir die Impfungen mit AstraZeneca nun wieder aufnehmen können. Die Unterbrechung war wichtig und richtig, um vertrauensvoll weiterimpfen zu können. Wir werden genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben: AstraZeneca wird den Berufsgruppen zur Verfügung gestellt, bei denen die Impfungen bereits angelaufen sind.“ Man setze alles daran, die seit dem vorübergehenden Stopp am Montag abgesagten Impftermine schnell neu zu vergeben.
Zu impfende Personen werden über die neuesten Hinweise zu AstraZeneca und die Risiken aufgeklärt. Die zuständigen Bundesbehörden werden deshalb Aufklärungsunterlagen überarbeiten und den Kommunen zur Verfügung stellen. Übergangsweise kann die erfolgte Aufklärung handschriftlich von dem aufklärenden Arzt vermerkt werden. So soll keine weitere Zeit verloren gehen.
NRW-Gesundheitsministerium: Keine weiteren Lockerungen ab Montag (Donnerstag, 20:20 Uhr)
Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums wird bis zu den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz am nächsten Montag keine Änderungen in der Coronaschutzverordnung für mögliche Öffnungen geben. Die geltende Verordnung stelle in Aussicht, dass zum 22. März weitere Öffnungen etwa in der Außengastronomie, von Theatern, Konzert- und Opernhäusern und Kinos sowie im Sport möglich sein könnten, wenn die 7-Tages-Inzidenz stabil oder sinkend in Nordrhein-Westfalen unter 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern pro Woche liegt.
„Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens mit einer landesweiten Wocheninzidenz von heute 92,1 (+7,0 zum Vortag) kann weder von einer Unterschreitung der gegebenen Marke ausgegangen werden noch ist eine stabile Infektionslage gegeben“, teilte das Ministerium mit. Daher wird es zum Montag keine neue Verordnung geben, sondern die Fortschreibung erst im Lichte der Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz erfolgen.
Das Ministerium geht davon aus, dass die Inzidenz auch landesweit in den nächsten Tagen steigen wird. Hinsichtlich möglicher Konsequenzen aus der absehbaren Überschreitung der 100er-Grenze sollen sowohl das aktuelle Infektionsgeschehen als auch das Testgeschehen, die Situation in Krankenhäusern und Pflegeheimen und die Verbreitung der Virusmutationen berücksichtigt werden.
Landrat Jochen Hagt: Nur noch Abschlussklassen sollten Präsenzunterricht bekommen (Donnerstag, 17:30 Uhr)
Gibt es im Oberbergischen Kreis die Rückkehr zum Pandemiebetrieb in den Kindertagesstätten? Und wird der Präsenzunterricht in den Grund- und weiterführenden Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen in der Woche vor den Ferien ausgesetzt? Die Kreisverwaltung hat angekündigt, einen entsprechenden Vorschlag auszuarbeiten und an das Land zu schicken. Damit reagiert der Kreis auf den heutigen Erlass aus dem NRW-Gesundheitsministerium (siehe unten). Den Vorstoß des Oberbergischen Kreises, von der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts/ Wechselunterrichts für alle abzusehen, hatte das Land vergangene Woche abgelehnt.
Grund für den erneuten Vorstoß sei die Infektionsentwicklung im Kreis. Die Hauptansteckung wird laut einer Mitteilung dem häuslichen Umfeld zugeordnet. Vor allem junge Familien mit Kindern seien aktuell betroffen. „Die Familienmitglieder besuchen Kindertagesstätten und Schulen und gehen zur Arbeit, wo in der Folge Ansteckungen eingetragen werden“, so die Verwaltung. Das Durchschnittsalter aller Neuinfizierten geht zurück: In den vergangenen zwei Wochen sank es auf 38,0 Jahre und ist damit geringer als im Jahr 2020 (42,4 Jahre bei 5.848 Infektionen).
Neben den bestehenden per Allgemeinverfügung geregelten zusätzlichen Maßnahmen habe Landrat Jochen Hagt deshalb den Bereich der Kitas und Schulen ins Auge gefasst. In diesen Bereichen sei die Zahl der Infektionen in den vergangenen Tagen angestiegen. Aktuell gebe es Einzelinfektionen und Ausbruchsgeschehen in 23 oberbergischen Schulen. „Mehr als die Hälfte der Schulen sind Grundschulen“, so der Kreis weiter. 21 Kindertagesstätten im Oberbergischen Kreis seien derzeit von Einzelinfektionen und Ausbruchsgeschehen betroffen. In neun der Kindertagesstätten und in neun Schulen wurde die ansteckendere Virusmutante B.1.1.7. nachgewiesen. Die laborbestätigten SARS-CoV-2-Fälle verteilten sich auf das Personal der Einrichtungen, überwiegend aber auf die Schüler und zu betreuenden Kinder.
„Die Einrichtungen orientieren sich mit ihren Hygienekonzepten an den Landesvorgaben. In den Grundschulen müssen die Schüler keine medizinsche Maske tragen, sondern können auch Alltagsmasken tragen. In den Kindertagesstätten werden aus pädagogischen Gründen keine Masken getragen. Hinzu kommt, dass die Kinder in den Kindertageseinrichtungen einfach noch zu jung sind, um die notwendigen Hygienemaßnahmen einzuhalten. Insbesondere bei der britischen Virusvariante, die ansteckender ist als der Wildtyp des Virus, können sich unter diesen Voraussetzungen schnell viele Personen infizieren“, sagt Kaija Elvermann.
Schnelltestbus macht jetzt auch in Bergneustadt Station (Donnerstag, 16:20 Uhr)
Ab heute können sich Bürger auf dem Rathausplatz in Bergneustadt in einem Luxusbus kostenlos auf Corona testen lassen. Der Unternehmer Michael Fender, der eine solche Schnelltest-Möglichkeit bereits auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände anbietet (OA berichtete), will seine Dienstleistung künftig auf alle Kommunen in Oberberg ausweiten. Termine sind unter www.mhc-center.com/standorte-termine buchbar, sogar noch für heute bis 19 Uhr. Weitere bislang bekannte Stippvisiten des Schnelltestbusses in Bergneustadt: Samstag, 20. März (11 bis 15 Uhr), Montag, 22. März (11 bis 15 Uhr), Mittwoch, 24. März (16 bis 20 Uhr) und Freitag, 26. März (11 bis 15 Uhr).
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[Foto: Michael Kleinjung --- Bürgermeister Matthias Thul (re.) begrüßte den Testbus gemeinsam mit seinem Allgemeinen Vertreter, Uwe Binner, und Ordnungsamtsleiterin Claudia Adolfs.]
Osterfeuer werden wohl nicht zugelassen (Donnerstag, 16:10 Uhr)
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind zurzeit Veranstaltungen und Versammlungen untersagt. Nach aktueller Lage gilt dies auch für die Ausrichtung traditioneller Osterfeuer. Aufgrund der aktuellen Infektionslage ist auch bei einer Fortschreibung der zunächst bis 28. März geltenden Coronaschutzverordnung nicht mit einer Zulassung von Veranstaltungen wie Osterfeuern zu rechnen, teilte das NRW-Umweltministerium mit. In Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium habe man heute die nordrhein-westfälischen Kommunen informiert, die für die Prüfung der Zulässigkeit von Osterfeuer-Veranstaltungen zuständig sind.
Lindlar erlässt die OGS-Beiträge jetzt doch (Donnerstag, 14:30 Uhr)
Die OGS-Gebühren für die Monate Februar und März werden in Lindlar rückwirkend an die Familien erstattet. Diese Entscheidung hat gestern der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Lindlar per Dringlichkeitsbeschluss getroffen. Anfang des Monats hatte das Abbuchen der OGS-Gebühren, obwohl weiterhin kein Regelbetrieb herrscht und die Eltern ihre Kinder wenn möglich zu Hause halten sollen, zu scharfer Kritik an der Gemeinde und dem Land geführt (OA berichtete). Ob das Land die Kommunen in dieser Hinsicht unterstützen wird, ist weiter unklar.
Der Ausschuss beschloss weiter, dass auch das Mittagsessen auf Antrag erstattet wird, sofern es nicht im Rahmen der Ersatzbetreuung in Anspruch genommen wurde. Zudem werde den Eltern ein Sonderkündigungsrecht der Betreuung zum 31. März eingeräumt. Die Aprilgebühren werden zunächst nicht am Anfang des Monats eingezogen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde weiter. Die durch die Rückerstattungen entstehenden Mindererträge der Gemeinde werden entsprechend des Covid-Isolierungsgesetzes separiert. Ob das Land die Kommunen in dieser Hinsicht unterstützen wird, ist weiter unklar.
Zahl der infizierten Kinder im März deutlich angestiegen (Donnerstag, 14:10 Uhr)
Das Landeszentrum Gesundheit NRW bietet einen Überblick zu den Ansteckungen in den einzelnen Altersgruppen. Im Zeitraum zwischen dem 1. März und dem 17. März hat sich Anzahl der positiven Corona-Fälle bei Kindern bis neun Jahren fast verdreifacht (von 13 auf 37), bei Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren ist seit Monatsbeginn ebenfalls ein Anstieg zu erkennen (von 24 auf 35). Mehr als verdoppelt hat sich die Zahl der infizierten jungen Erwachsenen (24/54).
Das Gros der Positivfälle verteilt sich auf die unterschiedlichen Altersgruppen zwischen 30 und 69 Jahren, wobei der höchste prozentuale Anstieg bei den 60- bis 69-Jährigen zu verzeichnen ist (von 19 auf 39). Bei den älteren Menschen haben sich die Werte wie folgt verändert: 70 bis 79 Jahre (1. März: 10/17. März: 14), 80 bis 89 Jahre (1. März: 13/17. März: 13), 90 Jahre und älter (1. März: 0/17. März: 3).
Laborbestätigte Fälle in Oberberg in den vergangenen sieben Tagen (nach Altersgruppen/Stand: 17. März/Quelle: LZG)
0 bis 9 Jahre: 37
10 bis 19 Jahre: 35
20 bis 29 Jahre: 55
30 bis 39 Jahre: 54
40 bis 49 Jahre: 48
50 bis 59 Jahre: 59
60 bis 69 Jahre: 39
70 bis 79 Jahre: 14
80 bis 89 Jahre: 13
90 Jahre und älter: 3
Land: „Schulschließungen letztes Mittel der Wahl“ (Donnerstag, 10:10 Uhr/AKTUALISIERT: 12:55 Uhr)
In der Diskussion um Schulöffnungen hat die Landesregierung die Kommunen und Kreise in einem mit dem Gesundheits- und dem Schulministerium abgestimmten Erlass über die in den Corona-Verordnungen festgelegten Verfahren zu zusätzlichen kommunalen Schutzmaßnahmen informiert, die sich grundsätzlich auch auf einzelne oder alle Schulen vor Ort beziehen können.
„Bei einer nachhaltigen und signifikanten Überschreitung der Inzidenz von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner pro Woche in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt können im Rahmen eines Gesamtkonzepts von den kommunalen Behörden zusätzliche Maßnahmen zum Infektionsschutz auch an Schulen ergriffen werden“, heißt es aus Düsseldorf. Schulschließungen sollen aber nur das letzte und nicht das erste und alleinige Mittel der Wahl sein.
Zusätzliche Maßnahmen, die sich auf alle Schulen in einem Kreis auswirken, seien grundsätzlich nur dann möglich, „wenn ein besonders hohes Infektionsgeschehen in der Kommune oder gerade im Bereich der Schulen vorliegt. Unterscheidet sich in einem Kreis das Infektionsgeschehen stark zwischen einzelnen Kommunen, sind differenzierte Vorgaben geboten“, teilten die zuständigen Ministerien mit.
Wie die Kreisverwaltung mit den neuesten Aussagen des Landes umgeht, bleibt abzuwarten. "Der Oberbergische Kreis prüft fortlaufend, welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen für das Kreisgebiet erforderlich sind und nimmt notwendige Anpassungen vor. Der Kreis wird auch den neuen Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in die Bewertung miteinbeziehen", erklärte eine Sprecherin auf OA-Nachfrage.
Die 7-Tage-Inzidenz in Oberberg liegt seit fast zwei Wochen mit Ausnahme eines Tages (10. März: 97,0) im dreistelligen Bereich, der heutige Wert beträgt 131,2.
Entmutigende Zahlen: 95 neue Fälle, 473 Oberberger positiv getestet (Donnerstag, 10:30 Uhr)
Laut Kreisverwaltung wurden seit gestern wurden im Oberbergischen 95 neue Corona-Fälle gemeldet. Derzeit sind im Kreisgebiet 473 Personen positiv getestet (gestern: 418). Die meisten Infektionen gibt es weiterhin in Gummersbach (100) und Engelskirchen (55), in den vergangenen Tagen wurde zudem ein starker Anstieg der Fallzahlen in Wiehl registriert.
52 Menschen (gestern: 50) werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt, fünf von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der in angeordneter Quarantäne befindlichen Personen liegt heute bei 1.155 - das sind 97 mehr als am Mittwoch. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im Vergleich zu gestern von 121,7 auf 131,2.
Unter www.obk.de/corona-av gibt es die Auflistung der aktuell gültigen Allgemeinverfügungen zur Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen in oberbergischen Einrichtungen.
Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Donnerstag, 18. März/0 Uhr)
(in Klammern: Veränderung zum Stand von Mittwoch, 17. März/0 Uhr)
7-Tage-Inzidenz: 132,2 (+9,5)
Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 9.333 (+95)
Aktuell positiv getestet: 473 (+55)
Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 8.689 (+40)
Verstorben: 171 (=)
In angeordneter Quarantäne*: 1.155 (+97)
*umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne
Laborbestätigte Fälle in den Kommunen (in Klammern: gestrige Zahl)
Bergneustadt: 40 (37)
Engelskirchen: 55 (55)
Gummersbach: 100 (95)
Hückeswagen: 21 (21)
Lindlar: 13 (10)
Marienheide: 20 (15)
Morsbach: 20 (20)
Nümbrecht: 35 (30)
Radevormwald: 17 (12)
Reichshof: 16 (17)
Waldbröl: 33 (29)
Wiehl: 43 (39)
Wipperfürth: 21 (13)
Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 39
Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen
Weitere Informationen: www.obk.de/coronavirus
Inzidenzwert steigt unaufhörlich (Donnerstag, 8:40 Uhr)
Die 7-Tage-Inzidenz (Zahl der laborbestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) in Oberberg stieg laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) heute um 9,6 auf 131,2. Am Mittwoch vor einer Woche lag der Wert bei 105.1. Nach Angaben des LZG wurden seit gestern 95 neue Corona-Fälle im Kreis registriert. Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 92,1 – das ist im Vergleich zu Mittwoch ein Plus von 9,0. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die 100er-Marke überschritten wird.
Tagesaktuelle Statistiken des Robert-Koch-Instituts gibt es momentan nicht, die Daten werden noch aktualisiert.
Hier geht's zum Ticker von Mittwoch, 17. März
