LOKALMIX

Abschluss: Wo steht Wipperfürth 2040?

ls; 16.08.2023, 12:20 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen - ISEK-Projekte in der Kernstadt sollen zeitnah realisiert werden.
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Abschluss: Wo steht Wipperfürth 2040?

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ls; 16.08.2023, 12:20 Uhr
Wipperfürth – In der Drahtzieherei stand gestern Abend unter reger Bürgerbeteiligung die ISEK-Ergebnisvorstellung auf dem Programm – Knapp zweijähriger Findungsprozess brachte über 200 Maßnahmen hervor.

Von Leif Schmittgen

 

Es war ein fast zweijähriger Prozess, welcher der gestrigen Veranstaltung vorausgegangen war. In der Alten Drahtzieherei wurden die Ergebnisse des 2021 begonnenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) „Wipperfürth 2040“ vorgestellt, bei dem in verschiedenen Arbeitsphasen Verwaltung, Bürger und Politik befragt wurden, wie die Hansestadt in jenem Jahr aussehen soll. Aufgeteilt in die Themenfelder Wohnen und Wohnumfeld, Gewerbe und Einzelhandel, Freiraum und Tourismus, Freizeit, Kultur und soziale Infrastruktur und Mobilität sind seit September 2021 (OA berichtete) über 200 Anregungen, resultierend aus Ortsspaziergängen, Jugendworkshop, Bürgerstatements sowie (Online-) Befragungen eingegangen.

 

[An Schautafeln konnte man sich über die kleinteiligen Projekte in den Außenorten informieren, das Gesamtkonzept wurde von den Planern vorgestellt.]

 

In Strukturen geordnet wurden die Resultate von Vertretern der beteiligten Planungsbüros Runge IVP und Post Welters und Partner vorgestellt. Während bei den Jugendlichen Einzelprojekte wie die Errichtung von Basketballfeld und Kletterwand hoch im Kurs standen, gab es von den Erwachsenen Anreize wie der Erstellung eines Gastronomiekonzepts oder generationsübergreifendes Wohnen oder Einrichtung von Nachbarschaftshilfen. „Es ist nichts in Stein gemeißelt“, kommentierte Stadtplaner Joachim Sterl, dass man flexibel auf inflationäre Prozesse, politische Ereignisse oder technische Weiterentwicklung reagieren könne. „Wir müssen unsere Brücken und Straßen instandhalten“, hatte Bürgermeisterin Anne Loth bereits bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste etwas auf die Euphoriebremse getreten. Dass aus diesen Gründen wahrscheinlich nicht alle der über 200 Anregungen Realität werden, dessen war sich auch Ingenieur Hans-Rainer Runge sicher.

 

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„Es geht um die strukturierte Beantragung von Städtebauförderungen in den Außenorten und dem Stadtkern“, sagte Runge während seines Vortrags. Für jedes Dorf wurde ein eigenes Konzept erstellt. Konkret sieht er die Vernetzung der Außenorte mit dem Zentrum als primäre Aufgabe, dabei sollen Fördermittel für Projekte im Stadtkern ab dem kommenden Jahr beantragt und 2025 Realität werden, die in den Außenorten sollen dann sukzessive folgen.

 

[Bürgermeisterin Anne Loth freute sich über zahlreiche Interessierte in der Alten Drahtzieherei.]


Größtes Thema war gestern Abend die künftige Mobilität, zu dem sich Joachim Sterl im Detail äußerte. Ein weiteres „Zusammenwachsen“ der Kirchspiele könne man mit der Einrichtung von Mobilstationen mit Ladeangebot für Bikes und E-Fahrzeuge sowie einem gut beschilderten Radwegenetz erreichen. Ein zusätzliches Angebot von „On-Demand“-Bussen und Carsharing soll zudem das bestehende Bürgerbusangebot ergänzen, um eine optimale Erreichbarkeit zum überörtlichen ÖPNV herzustellen. „So könnte man trotz ländlicher Strukturen auf einen Zweitwagen verzichten“, meinte der Stadtplaner.

 

Im Zentrum von Wipperfürth seien Schnellbuslinien zu umliegenden Mittelzentren beziehungsweise eine schnellere Anbindung zum Kölner S-Bahnnetz denkbar. „Für den Städter würde so die Erreichbarkeit zur Naherholung erleichtert werden“, nannte Sterl nicht nur Mobilitätsgewinn für die eigenen Bürger, sondern zeigte auch touristische Vermarktungschancen in der Altstadt und an den Talsperren auf. Die Rahmenbedingungen für das ISEK „Sieben Dörfer, eine Stadt – ZusammenWachsen“ wurden formell mehrheitlich in der Juni-Sitzung des Rates geschaffen, als für das ISEK grünes Licht gegeben worden war.

 

Weiterführende Informationen unter wipp2040.heimatidee.de.

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