LOKALMIX

Radelnder Protest für mehr Sicherheit

lw; 02.05.2022, 13:55 Uhr
Fotos: Eike Schmilinsky --- Wenn der Radweg endet, müssen die Fahrer auf der Straße weiterfahren. Vielen ist dies zu unsicher. Am Samstag war dies indes kein Problem. Der Tross hatte Polizeibegleitung.
LOKALMIX

Radelnder Protest für mehr Sicherheit

  • 1
lw; 02.05.2022, 13:55 Uhr
Oberberg – Rund 120 Teilnehmer bei Demo-Aktion für bessere und mehr Radwege - AG Mobilität des Klimabeirats Marienheide und die ADFC Ortsgruppe Oberberg Mitte waren die Organisatoren.

Von Lars Weber

 

Die Infrastruktur für Radfahrer lässt im Oberbergischen zu wünschen übrig. Wer mit seinem Zweirad von A nach B möchte, kann nicht darauf zählen, über sichere Wege an sein Ziel zu kommen. Routen über vielbefahrene Straßen sind eher Regel als Ausnahme. Zwar hat die Anzahl an Zweirad-Fahrern durch die E-Bikes zugenommen. Vielen, die ihr Rad aber gerne noch mehr nutzen möchten, fehlen aber die sicheren Alternativen. Die AG Mobilität des Klimabeirats Marienheide und die ADFC Ortsgruppe Oberberg Mitte wollen etwas dafür tun, dass die Infrastruktur verbessert wird und hatten deshalb am Samstag zur Demo-Fahrt von Marienheide nach Gummersbach eingeladen. Rund 120 Menschen folgten dem Aufruf.

 

WERBUNG

Die Resonanz hat die Veranstalter sehr gefreut, wie Frank Panno vom Klimabeirat im Gespräch mit OA sagt. „Besonders, dass auch einige Kinder mitgefahren sind.“ Denn genau für die jüngsten Verkehrsteilnehmer sei es essenziell, dass etwas passiere. „Auch bei momentan geplanten Radwegen ist es nicht immer der Fall, dass sie auch für Kinder sicher sind, beispielsweise weil es gemischte Rad- und Fußwege mit Gegenverkehr sind.“ Das Thema sei auch von Eike Schmilinsky, dem Sprecher der ADFC-Gruppe Oberberg-Mitte, bei der Abschlusskundgebung auf dem Steinmüllergelände aufgegriffen worden: „Radwege sind erst gut, wenn sie auch für Kinder sicher sind.“

 

 

Den Anstoß für die Aktion am Samstag gaben die Planungen für einen Alltagsradweg zwischen Gummersbach und Marienheide. Dass einer kommen soll, sei schon vor rund zwei Jahren beschlossen worden, so Panno. Der Vorgang sei aber so zäh und ginge nur stockend vorwärts, dass die Klimabeirat etwas tun wollte. So bewertet Panno es als gutes Zeichen, dass sowohl Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg als auch Uwe Winheller von der Stadt Gummersbach bei der Demo nicht nur Reden hielten, sondern auch in die Pedale traten. Winheller verwies beispielsweise auf ein neues Radverkehrskonzept, das bald vorgestellt werden solle. Er sagte dazu, dass auch geplant sei, einige Einbahnstraßen für den Radverkehr freizugeben – eine Forderung des ADFC, die schon länger im Raum steht. Zudem hofft Panno, dass auch beim Thema Fahrradverkehr in der Gummersbacher Fußgängerzone wieder Bewegung hineinkommt.

 

[Die Demo endete mit einer Kundgebung auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände.]

 

Meisenberg hatte zum Start der Demo einige Worte gesagt. Etwa eineinhalb Stunden brauchten die Teilnehmer für den Weg vom Park-and-Ride-Parkplatz am Bahnhof Marienheide bis zum Steinmüllergelände. Die Polizei sorgte dafür, dass die Fahrt für alle Beteiligten sicher verlief. „Das war eine gute Kooperation, die Polizei war sehr verständnisvoll“, lobt Panno. Vor Ort wandten sich neben Winheller und Schmilinsky unter anderem noch Detlev Rockenberg, Dr. Ralph Krolewski und Sebastian Schäfer von den Grünen an die Zuhörer.

 

Panno hofft, dass die Veranstaltung noch mehr Menschen für das Thema sensibilisiert hat. Er blickt gespannt auf die kommenden Wochen und Monate. Nicht nur soll es bald Neuigkeiten zum Alltagsradweg zwischen Gummersbach und Marienheide geben. Auch das Konzept „Regionale Fahrradinfrastruktur im Bergischen RheinLand“, an dem der Oberbergische Kreis beteiligt ist, soll im Sommer fertig sein (OA berichtete). Dann wird weiter Bewegung in die Sache kommen.

KOMMENTARE

1

Es war eine schöne Veranstaltung mit einer interessanten Kundgebung am Ende. Was ich aber erschreckend fand ist, dass so viele Radfahrerinnen und Radfahrer, die für sicherere Radwege im Oberbergischen demonstrieren, mit nicht straßenverkehrszugelassenen Fahrrädern teilnahmen. Bei sehr vielen fehlte die Beleuchtung und die Reflektoren am Fahrrad. Der Faktor "gesehen werden" zählt zumindest für mich zu einem wesentlichen Punkt, den ich persönlich zur Verkehrssicherheit auf dem Fahrrad beitragen kann. (Gut, der Reflektor hätte den GTI auf der L 148 bei Sinspert jetzt bestimmt auch nicht davon abgehalten mich auf dem Rückweg von der Demo mit weit über 100 km/h und einem Abstand von maximal 50cm zu überholen, aber auf dem Grabstein hätte gestanden, man hat ihn zumindest gesehen).

, 03.05.2022, 09:48 Uhr
0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG