Waldbröl – Rat stimmt nach zwei nichtöffentlichen Sitzungen zum Thema einer größeren finanziellen Unterstützung für dieses Jahr zu – Enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Badbetreibern bei Abrechnungen.

Von Lars Weber

Gute Nachrichten für alle Waldbröler: Nach langer Wartezeit soll das neue Schwimmbad Balneo ab Mai endlich für alle geöffnet haben. Viele Hürden mussten Stadt und die Betreibergesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“ – dazu gehören der Schwimmverein Waldbröl, die örtliche DLRG, die AWO und der Förderverein des Bads – in den vergangenen Jahren überspringen, um diesen Punkt zu erreichen. Nachdem die Pandemie nicht nur die Baustelle, sondern auch die Öffnungspläne ausgebremst hatte, wurde gestern eine weitere Hürde genommen. Der Rat der Stadt stimmte in nichtöffentlicher Sitzung zu, den Zuschuss seitens der Stadt für die Betreibergesellschaft in diesem Jahr zu erhöhen. Eine Notwendigkeit, um den Betriebsstart auf sichere Beine zu stellen.

Ein Selbstläufer war die Entscheidung für den höheren Zuschuss aber nicht. Zweimal tagte der Rat nichtöffentlich in dieser Sache. Die erste der beiden Sitzungen fand am 22. Februar statt, die Ratsmitglieder sahen sich aber noch nicht dazu in der Lage, über den Zuschuss abzustimmen. Nach rund zweistündiger Diskussion waren noch zu viele Fragen unbeantwortet geblieben. Darum kam man gestern ein zweites Mal zusammen. In rund eineinhalb Stunden wurden die Fragen beantwortet. Alle Ratsmitglieder wurden aber nicht überzeugt. Bei der Abstimmung gab es bei 29 Befürwortern neun Gegenstimmen.

WERBUNG

Entschieden haben die Ratsmitglieder, dass die Betreibergesellschaft im Jahr 2022 einen weiteren Betrag von maximal 103.000 Euro erhält, sofern die „Schwimmen in Waldbröl gGmbH“ diesen benötigt. Bislang war ein Zuschuss von 275.000 Euro jährlich im Haushalt eingeplant. Von diesem Geld wird zum einen das Schulschwimmen bezahlt (180.000 Euro). Zum anderen gibt es einen Energiekostenzuschuss über rund 95.000 Euro. Und genau dieser Punkt, die Energiekosten, macht der Betreibergesellschaft zu schaffen. Diese seien wie überall massiv gestiegen. Hinzu seien die corona-bedingten Ausfälle in den Einnahmen im Vergleich zu Planrechnungen gekommen. Deshalb sei von „Schwimmen in Waldbröl“ die Erhöhung des Zuschusses beantragt worden, teil die Stadt mit.

Um die Betriebskosten aber im Auge zu behalten, enthält der Beschluss noch einen wichtigen Zusatz, der den Ratsmitgliedern wichtig war: Die Zahlen sollen monatlich gemeinsam von Betreiber und Stadtverwaltung geprüft werden. Ein Punkt, mit dem Balneo-Geschäftsführer Markus Fischer kein Problem hat, wie er auf Nachfrage betont. Im Gegenteil: „Es war uns immer wichtig, eng mit der Stadt zusammenzuarbeiten.“ Dieses neue Vorgehen werde eine Transparenz schaffen, die wichtig sei. „So wissen jene, die über die Gelder entscheiden auch, wohin die Gelder fließen – und wir müssen weniger Überzeugungsarbeit leisten.“  

Auch Bürgermeisterin Larissa Weber freut sich laut einer Mitteilung der Stadt, dass eine Lösung gefunden wurde: „Es ist äußerst wichtig für unsere Stadt, dass das neue Schwimmbad allen zur Verfügung steht. Von daher werden wir (Rat und Verwaltung) helfen, wo wir nur können.“ Darüber hinaus bittet das Stadtoberhaupt auch die Bürger darum zu helfen, ob mit Spenden oder mit ehrenamtlichem Engagement im Bad.

Bisher nutzten das Bad an der Vennstraße seit September nur die Schüler der umliegenden Schulen und die Vereine der Betreibergesellschaft. Hinzu kamen Kinderschwimmkurse, die gut angenommen wurden. Nun, nachdem es mit dem Ratsbeschluss Planungssicherheit gibt, möchte Fischer „mit Volldampf“ die Planungen für die Öffnung für alle im Mai vorantreiben.

Aktuell werde Personalakquise betrieben. Die Betreibergesellschaft benötigt neben Personal für die Beckenaufsicht noch Mitarbeiter für das neue Bistro und die Technik. Fischer ist zuversichtlich, die benötigte Verstärkung bis Mai an Bord begrüßen zu können. Nachdem der Arbeitsmarkt lange Zeit eher schwierig war, habe sich die Situation dort verbessert. „Erste Bewerbungsgespräche wurden bereits geführt, weitere sind geplant.“

Auch wenn die kommenden Wochen noch einmal viel Arbeit auf Fischer zukommt: „Ich freue mich einfach, wenn der Knoten endlich platzt und das Bad für alle geöffnet hat. Das wird der Stimmung sehr guttun.“

Weitere Artikel zum Thema:

"Die Waldbröler warten sehnsüchtig. Wir auch."

Das Warten auf den ersten Platsch