Waldbröl – Phileo möchte auf zentrumsnahem Grundstück bauen – Altersgerechte Apartments und betreute Wohngemeinschaften.

Von Lars Weber

Die Phileo Pflege-Gesellschaft plant in Waldbröl auf rund 15.000 Quadratmetern einen großen Wohn- und Pflegekomplex. Dieser soll zwischen der Turnerstraße, Theodor-Storm-Straße und Hermann-Löns-Weg entstehen. In der Theordor-Storm-Straße hat der Pflegedienst momentan auch seinen Sitz. Gut aufgenommen worden ist das Projekt im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Waldbröl. Bei der Sitzung vor der Sommerpause gab es für das Projekt Zustimmung.

Phileo gründete sich vor sechs Jahren als ambulanter Pflegedienst. 2021 wurde das Angebot um eine Tagespflege erweitert. Aktuell habe das Unternehmen laut Geschäftsführer Viktor Koop etwa 300 Kunden in Waldbröl und Umgebung sowie 60 Mitarbeiter - im Rahmen der Realisierung des Projekts werden im Laufe der kommenden Jahre noch einige weitere dazukommen.  Mit dem Wohn- und Pflegekomplex soll auf den regionalen Bedarf reagiert werden. Das Ziel sei es, das selbstbestimmte Leben der Kunden in einem barrierefreien Umfeld zu fördern. Mit dem Angebot möchte Phileo Senioren und Menschen mit Pflegeanspruch ansprechen.

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Geplant sei aktuell, in dem vier Gebäude umfassenden Komplex vier ambulant betreute Wohngemeinschaften mit insgesamt 40 Plätzen unterzubringen. Außerdem sollen altersgerechte Apartments für 64 Bewohner entstehen. Vorgesehen sei auch eine Cafetéria mit eigener Küche. Weitere Räumlichkeiten für den bestehenden Pflegedienst, die Erweiterung der Tagespflege um eine weitere Gruppe (20 Plätze), Schulungsräume sowie Praxisräume für Physiotherapie und Reflextherapie seien ebenso Teil der Planungen. 

[Grafik: Phileo --- So könnte der Komplex aussehen. Im Vordergrund ist der Bestandsbau von Phileo zu sehen.]

Das notwendige Grundstück wird zunächst gepachtet. Später soll es dann auch gekauft werden. Momentan liefen die Arbeiten an dem Bebauungsplan, der bald schon wieder in der Waldbröler Politik auftauchen solle. "Wir wollen das Projekt mit großen Schritten vorantreiben", erzählt Koop auf Nachfrage. Er hofft, bereits im Frühjahr 2024 mit dem Bau des ersten Gebäudes beginnen zu können. Vorgesehen sei nicht, den gesamten Komplex auf einmal hochzuziehen, sondern die Pläne nach und nach umzusetzen, erläutert der Phileo-Geschäftsführer. "Es wird einige Jahre dauern." 

Noch mehr Angebote für ältere und pflegebedürftige Personen

Das Projekt von Phileo bekam nicht nur im Stadtentwicklungsausschuss in Waldbröl vor der Sommerpause grünes Licht. Auch in der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege des Oberbergischen Kreises wurde es vorgestellt. Dabei wurden laut einer Mitteilung des Kreises auch zwei weitere Planungen erläutert, die zu einer Erweiterung der Angebotsstruktur für ältere und pflegebedürftige Personen beziehungsweise deren Angehörige im Oberbergischen Kreis führen.

Zum einen stellte die Secon Bau+Boden als Investor ihr Bauprojekt in Waldbröl-Eichen vor (OA berichtete). Dem Investor steht ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung, auf dem unter anderem ein neues Pflegezentrum entstehen soll. Aktuell sieht die Planung laut dem Oberbergischen Kreis 90 Vollzeitpflegeplätz, zehn Kurzzeitpflegeplätze, 20 Tagespflegeplätze sowie 40 Appartements „Service-Wohnen“ vor. Ebenfalls soll eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen integriert werden.

In die Quere kommen sich die Waldbröler Projekte wohl nicht. Aus Sicht der Pflegeplanung des Oberbergischen Kreises besteht ein genereller Bedarf im Bereich der voll- und auch teilstationären Pflege in Waldbröl sowie darüber hinaus ein grundsätzlicher Bedarf an weiteren Kurzzeitpflegeplätzen. Daher wurden auch beide Planungsprojekte positiv bewertet und die Zustimmung durch die Mitglieder der Kommunalen Konferenz erteilt, heißt es in der Mitteilung.

Zum anderen wurde die neue Tagespflege „Alter Wartesaal“ in Gummersbach-Dieringhausen vorgestellt, die durch die ALTERNATIVE Tagespflege Uwe Söhnchen betrieben wird. Hier wird das ehemalige China-Restaurant zur Tagespflegestätte mit 24 Plätze umfunktioniert. Das Projekt erhielt einstimmig eine positive Bewertung der Mitglieder der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege.