LOKALMIX

Gemeinde Nümbrecht teilt ihr Auto mit den Bürgern

lw; 09.05.2022, 17:05 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Bald startet das CarSharing-Angebot in Nümbrecht. Darüber freuen sich (v.l.) Gerd Baumeister (Car&Ride-Sharing Community), Karina Tuttlies (GWN), Bürgermeister Hilko Redenius, Dr. Sandra Opitz (Projektleiterin Gemeinde), Jan Förster (Wirtschaftsförderer Gemeinde) und Lorena Gran (Projektleiterin GWN).
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Gemeinde Nümbrecht teilt ihr Auto mit den Bürgern

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lw; 09.05.2022, 17:05 Uhr
Nümbrecht – Gemeinde und GWN bieten in Kürze drei E-Autos zum Mieten an – Projektpartner ist die Genossenschaft Car&Ride-Sharing Community aus Overath.

Von Lars Weber

 

Die E-Mobilität ist auf dem Vormarsch. Das gilt auch in Nümbrecht. Gerade erst gingen im Hauptort neue Ladesäulen in den Betrieb, die von Förderprogrammen von Bund und Land profitierten (OA berichtete). In diesem Zuge wurde auch mit einem Renault Zoe ein E-Auto angeschafft. Der gesamte Fuhrpark der Verwaltung soll soweit möglich nach und nach umgerüstet werden. Tatsächlich dürfen die Nümbrechter Bürger das Verwaltungsauto auch nutzen. Denn der Zoe ist eines von drei E-Autos, die im Rahmen des neuen CarSharing-Programms der Gemeinde nutzbar sein werden. Die Verträge für das Projekt sind heute von Bürgermeister Hilko Redenius, den Nümbrechter Gemeindewerken GWN und der Car&Ride-Sharing Community unterschrieben worden.

 

Bei dem Projektpartner aus Overath handelt es sich um eine reine Bürgergenossenschaft, die sich vor drei Jahren gründete und inzwischen bereits in fünf Kommunen elf CarSharing-Stationen begleitet. Vier weitere Stationen sollen noch in diesem Sommer folgen, sagte Gerd Baumeister, Vorstand der Genossenschaft. Das Angebot sei als Ergänzung zum ÖPNV oder anderen Optionen wie Bürgerbussen gedacht und interessant für jene, die ihr Auto öfter mal stehenlassen möchten, ihr Zweitauto vielleicht abschaffen wollen oder man sich kein eigenes Auto leisten kann. „Wir tun also nicht nur etwas für das Klima, sondern leisten damit auch einen sozialen Beitrag.“ Die Nutzung ist am komfortabelsten per App, alle Vorgänge können darüber gesteuert werden, von der Zahlung bis zum Auto öffnen.

 

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Zum Start sollen vor allem die Bürger im Hauptort von dem Angebot überzeugt werden, deshalb werden die Fahrzeuge am Park-Hotel, am Rathaus und bei der GWN in der Schulstraße positioniert. Dort wird jeweils ein Parkplatz an den Ladesäulen reserviert sein. Die Genossenschaft stellt der Gemeinde ein E-Auto, was durch 4.500 Euro aus dem Klimaschutzbudget abgesichert und von der Politik abgesegnet wurde, wofür Bürgermeister Redenius nochmal extra dankte. Er hofft allerdings, dass das Angebot so gut angenommen wird, dass das Geld nicht abgerufen werden muss. Das zweite Auto wird von der GWN gestellt. Diese beiden Fahrzeuge sind jederzeit buchbar.

 

Das Auto der Verwaltung wird täglich nach 16 oder 17 Uhr und an den Wochenenden zur Verfügung stehen. Gerade zu Beginn soll dies kein Nachteil sein. „Das Auto ist viel in der Gegend unterwegs und wird gesehen“, erklärte Baumeister. Es macht also in gewisser Weise Werbung für das Angebot. Wichtig sei aber, dass mit drei Fahrzeugen eine gewisse Auswahl da sei. „Wenn jemand einmal ein Auto leihen möchte, und er bekommt keins, dann versucht er es vielleicht nicht wieder“, so Redenius. „Sollten drei nicht reichen, würden wir schnell nachsteuern.“

 

 

Ohnehin soll es nicht bei der Station im Hauptort bleiben, wenn es nach dem Gemeindechef und Karina Tuttlies, Geschäftsführerin der GWN, geht. Für das neue Baugebiet in Bierenbachtal sind zwei Standplätze für das Angebot schon eingeplant. Und auch die GWN überlegt bereits, in welchen Orten ein CarSharing angenommen werden könnte. Entscheidend für den Erfolg, so Baumeister, ist dabei, dass möglichst viele Einwohner mit einer Station angesprochen werden.

 

Nachdem heute die Verträge unterzeichnet wurden, können sich Interessierte bereits für den Service über die Seite der Genossenschaft anmelden. Nachdem alle Autos mit der notwendigen Technik ausgestattet sind, soll es losgehen. Dies werde vermutlich in drei bis vier Wochen der Fall sein. Bis dahin suchen die Projektleiterinnen, Lorena Gran (GWN) und Dr. Sandra Opitz (Gemeinde), noch ehrenamtliche Standortpaten. „Diese haben die Autos im Blick, kümmern sich um die Sauberkeit und weisen auch Erstnutzer ein“, erklärt Baumeister. Dieses Modell habe sich anderorts bewährt. Den Standortpaten wird für ihr Engagement die monatliche Grundgebühr erlassen.

 

Wer interessiert an dem Angebot ist, muss nicht wie die Gemeinde und die GWN in die Genossenschaft eintreten. Eine Anmeldung mit Personalausweis und Führerschein genügt. Sensible Daten werden nach Prüfung wieder gelöscht. Die Grundgebühr beträgt 20 Euro im Monat, die Buchungsgebühr für eine Fahrt liegt bei 1,50 Euro, es wird kilometer- und zeitabhängig abgerechnet. Die Tarife sind hier einsehbar. Auf der Seite der Genossenschaft gibt es zudem einen Kostenrechner, mit dem Interessierte ermitteln können, ob sich das Angebot für sie lohnt.

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