LOKALMIX

Corona-Ticker: Kreis führt nächtliche Ausgangsbeschränkung ein

lo, lw; 15.04.2021, 20:28 Uhr
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Corona-Ticker: Kreis führt nächtliche Ausgangsbeschränkung ein

lo, lw; 15.04.2021, 20:28 Uhr
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Kreis ergreift zusätzliche Schutzmaßnahmen (AKTUALISIERT).

Kreis veröffentlicht Allgemeinverfügung (Donnerstag, 20:20 Uhr)

 

Die Kreisverwaltung hat die aktualisierte Allgemeinverfügung, die sämtliche neuen und alten Regelungen vereint, inzwischen veröffentlicht. Sie ist hier einzusehen. Interessierte, die sich die digitale Pressekonferenz mit allen Ausführungen der Verantwortlichen anschauen möchten, können dies an dieser Stelle machen.

 

Kreis beschließt zusätzliche Schutzmaßnahmen: Nächtliche Ausgangsbeschränkung ab Samstag (Donnerstag, 14:55 Uhr/AKTUALISIERT: 17:10 Uhr)

 

Im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag haben Landrat Jochen Hagt, Kreisdirektor Klaus Grootens und Kaija Elvermann, Leiterin des Gesundheitsamts, über zusätzliche Schutzmaßnahmen, die im Oberbergischen Kreis wegen der angespannten Infektionslage ergriffen werden, informiert. Die zugehörige Allgemeinverfügung tritt am Samstag, 17. April, um 0 Uhr in Kraft und gilt vorerst bis zum 2. Mai. OA gibt einen Überblick der Aussagen.

 

Ausgangsbeschränkung und Kontakte

 

Zum zweiten Mal in diesem Jahr verhängt der Kreis eine Ausgangssperre für die Einwohner. Der Aufenthalt außerhalb der Wohnung ist ab Samstag von 21 bis 5 Uhr verboten. Einige Ausnahmen gibt es, so zum Beispiel unter anderem der Gang zum Arzt oder Krankenhaus, die Betreuung pflegebedürftiger Personen oder auch die Tierversorgung. Die Ausgangsbeschränkung müsse als ein Teil des Pakets gesehen werden, so Landrat Jochen Hagt. Gerade mit Blick darauf, dass die meisten Infektionen im privaten Bereich geschehen, erhofft man sich einen Effekt.

 

Die Polizei wird die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Im Januar, als zuletzt eine ähnliche Regelung galt, habe die Polizei „eine ganze Reihe“ von Menschen nachts aufgegriffen. Rechtliche Auseinandersetzungen wie im Märkischen Kreis fürchtet die Verwaltung nicht. Auszuschließen seien sie aber nicht. Hagt: „Wir müssen damit leben, dass Maßnahmen auch angegriffen werden können.“

 

Die Kontakte sollen nicht nur durch die Ausgangsbeschränkung weiter verringert werden, sondern auch durch die Anpassung, dass nur noch Treffen zwischen einem Hausstand und einer weiteren Person erlaubt sind (betreuungspflichtige Kinder nicht eingeschlossen). Dies gelte sowohl im öffentlichen als auch und privaten Bereich.

 

Schulen und Kindertagesstätten

 

Mit Ausnahme der Abschlussklassen gibt es für die oberbergischen Schüler keinen Präsenzunterricht. Die Notbetreuung für die Klassen 1 bis 6 ist aber gewährleistet. „Das Land plant ähnliche Regelungen, wir wollten aber bereits jetzt Klarheit schaffen“, sagte Grootens. Der Distanzunterricht soll so lange Bestand haben wie die Allgemeinverfügung auch, also zwei Wochen. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass es nach Entscheidungen von Bund und Land zu Anpassungen kommt.

 

Bei den Kindertagesstätten ändert sich erst einmal nichts. Der Appell bleibt: Wer kann, soll seine Kinder möglichst zu Hause betreuen.

 

Gottesdienste

 

Veranstaltungen für Religionsausübung bleiben beschränkt. Maximal 100 Teilnehmer, zehn Quadratmeter pro Person und die zeitliche Dauer wird auf 50 Minuten heruntergefahren, das sind die Beschlüsse des Kreises. Landrat Hagt machte deutlich, dass auch ein Gottesdienstverbot im Raum gestanden habe, die Staatskanzlei diese Regelung aber nicht mitgetragen hätte. Die Reduzierung der Gottesdienstdauer auf unter eine Stunde habe vor allem mit den Erkenntnissen über die Ausbreitung der Aerosole zu tun, sagte Elvermann. Hagt appelliert an alle Religionsgemeinschaften im Kreis, in den nächsten 14 Tagen auf Präsenzveranstaltungen zu verzichten.

 

Einzelhandel und Dienstleistungen

 

Gestern bereits hatte die Kreisverwaltung mitgeteilt (siehe Corona-Ticker von gestern), dass die sogenannte Testoption mit den dazugehörigen Öffnungsschritten von kommender Woche an rückgängig gemacht wird. Mit anderen Worten: Kunden können ihre Waren nur noch bestellen und abholen, dürfen aber nicht mehr in den Laden. Nur privilegierte Geschäfte für den täglichen Bedarf dürfen normal öffnen. Körpernahe Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann (Kosmetik, Nagelstudios, Massage etc.), sind wieder unzulässig.

Zulässig bleiben nur medizinisch erforderliche Dienstleistungen. Bei Friseurdienstleistungen, Leistungen der nichtmedizinischen Fußpflege sowie Angeboten von Sonnenstudios müssen die Kunden einen aktuellen, negativen Corona-Test vorweisen. Auch müssen alle Beschäftigten zweimal pro Woche getestet werden. Dies gilt ab Montag, 19. April.

 

Gründe für das Vorgehen

 

Die Inzidenz im Oberbergischen liegt bereits bei über 200. Kaija Elvermann: "Sie wird laut Prognosen in den nächsten Tagen noch deutlich steigen." Die Britische Virus-Mutante sei auf dem Vormarsch (Anteil an Infektionen bei 70 Prozent) und sorgt verstärkt für Infektionen innerhalb von Familien. Dort gebe es inzwischen eine fast 100-prozentige Ansteckungsquote, wenn das Virus in die eigenen vier Wände getragen wird. Klassische Hotspots gebe es aber nicht.

 

Die Anzahl der Klinikbetten in Oberberg und der Region würden immer knapper, insbesondere im intensivmedizinischen Bereich. „Die medizinische Versorgung muss funktionieren“, sagte Hagt. Deshalb wollte der Kreis nicht auf Gesetzesänderungen des Bundes warten. "Wir sind uns bewusst, dass wir es mit den Maßnahmen nicht jedem recht machen können", erklärt der Landrat. „Aber so einfach laufen lassen können wir es nicht.“ Die Regelungen seien nach bester Überzeugung getroffen worden. Der Landrat versicherte aber: „Wir sind ständig mit unserem Gewissen in Konflikt und hinterfragen jede Entscheidung.“

 

 

Stadt Gummersbach: Negativer Corona-Test für Rathausbesuch erforderlich (Donnerstag, 17:00 Uhr)

 

Gummersbach. Die Entwicklung der Inzidenzzahlen machen weitere Einschränkungen für den Besuch des Gummersbacher Rathaus und die Stadtwerke erforderlich. Ab Montag, 19. April, ist das Betreten grundsätzlich nur nach vorheriger Terminvereinbarung per Telefon oder E-Mail möglich. Zusätzlich muss jeder Besucher einen negativen Schnelltest eines vom Oberbergischen Kreis autorisierten Testzentrums vorweisen, der maximal 24 Stunden alt ist. Kinder im Vorschulalter benötigen keinen Test. Der Zutritt ist während der regulären Öffnungszeiten ausschließlich über den Haupteingang möglich. Im Foyer ist ein "Info-Point" als zentrale Anlaufstelle eingerichtet, wo sich Besucher zunächst anmelden. Entsprechende Regelungen gelten auch für die Geschäftsstelle der Stadtwerke.

 

 

Impftermine: Buchung für die Jahrgänge 1946 und 1947 startet am Montag (Donnerstag, 13:55 Uhr)

 

Ab Montag, 19. April (8 Uhr), können alle Personen, die zwischen dem 1. Januar 1946 und dem 31. Dezember 1947 geboren wurden, sowie deren Lebenspartner einen Impftermin vereinbaren. Die Buchung erfolgt ausschließlich über www.116117.de sowie telefonisch unter der kostenfreien Servicehotline der Kassenärztlichen Vereinigung unter 0800 116 117 01. Weitere Informationen zum Impfen, den priorisierten Personengruppen und zur Terminbuchung unter www.obk.de/impftermin.

 

 

Eine weitere Person verstorben (Donnerstag, 13:45 Uhr)

 

Die Zahl der Todesopfer in der Region im Zusammenhang mit Corona hat sich auf 191 erhöht. Die Kreisverwaltung meldet heute, dass eine 76-jährige Frau aus Marienheide verstorben ist, die zuvor nachweislich positiv auf das Virus getestet worden war.

 

Seit gestern wurden im Kreis 130 neue Corona-Fälle registriert. Derzeit sind 844 Oberberger positiv getestet (gestern: 831). 69 Menschen werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt (gestern: 80), zehn von ihnen müssen beatmet werden. 1.717 Menschen befinden sich in angeordneter Quarantäne - das sind 102 mehr als am Mittwoch. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im Vergleich zu gestern von 207,7 auf 208,8.

 

Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Donnerstag, 15. April/0 Uhr)

(in Klammern: Veränderung zum Stand von Mittwoch, 14. April/0 Uhr)

 

7-Tage-Inzidenz: 208,8 (+1,1)

Fälle seit Beginn der Pandemie (laborbestätigt durch PCR-Test)*: 11.323 (+130)

Aktuell positiv getestet (laborbestätigt durch PCR-Test): 844 (+13)

Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 10.288 (+116)

Verstorben: 191 (+1)

In angeordneter Quarantäne**: 1.717 (+102)

 

*Neue Fälle werden durch das LZG den Tagen zugeordnet, an denen das positive Laborergebnis im Gesundheitsamt eingegangen ist. Hierdurch kann es vorkommen, dass sich die Zahl der hinzukommenden Fälle rückwirkend auch auf die Vortage verteilt.

 

**umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne

 

Aktuell positiv getestete Personen in den Kommunen (in Klammern: gestrige Zahl)

Bergneustadt: 79 (81)

Engelskirchen: 46 (45)

Gummersbach: 207 (193)

Hückeswagen: 21 (18)

Lindlar: 36 (36)

Marienheide: 68 (55)

Morsbach: 30 (30)

Nümbrecht: 54 (51)

Radevormwald: 60 (61)

Reichshof: 25 (30)

Waldbröl: 115 (117)

Wiehl: 53 (61)

Wipperfürth: 45 (45)

 

Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 5 (8)

 

Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen

 

 

CO2-Ampeln für alle Wipperfürther Bildungseinrichtungen (Donnerstag, 10:40 Uhr)

 

Schüler der Wipperfürther Grundschulen können bereits seit Anfang März die CO2-Konzentration in ihren Klassenräumen anhand einer CO2-Ampel bewerten. Der Verein WippKids hatte die Idee aufgegriffen und alle Grundschulen in Wipperfürth damit ausgestattet bzw. die bereits vorhandene Ausstattung ergänzt. Nach den Grundschulen sind jetzt auch die Gruppenräume der städtischen Kita „Neye Spatzen“ und der „Dohrgauler Spatzen“ mit insgesamt sieben neuen CO2-Ampeln ausgestattet worden. Alle Grundschulklassen, OGS und Kitas in Wipperfürth sind somit versorgt.

 

Die WippKids planen zurzeit den nächsten Schritt: Nach den Grundschulklassen, OGS und Kita-Gruppen beabsichtigen sie nun, auch in die Hauptschule, Realschule und in die beiden Gymnasien in Wipperfürth zu gehen. Hier können die knapp 100 benötigten Ampeln als MINT-Bausatz von den Schülern zusammengebaut werden.

 

Der Verein ist auf weitere Spenden angewiesen. Wer die WippKids unterstützen möchte, findet auf der WippKids-Homepage weitere Informationen zu den CO2-Ampeln.

 

 

7-Tage-Inzidenz bleibt über 200 - 130 neue Corona-Fälle (Donnerstag, 8:45 Uhr)

 

Die 7-Tage-Inzidenz bleibt zum zweiten Mal in Folge über der Marke von 200 beträgt heute laut Landeszentrum Gesundheit NRW 208,8 (gestern: 207,7). Am Donnerstag vor einer Woche lag die Zahl der laborbestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vorausgegangenen sieben Tagen bei 153,6.

 

Nach Angaben des LZG wurden seit gestern 130 neue Corona-Fälle sowie ein Todesfall im Kreis gemeldet.

 

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 158,6 - im Vergleich zu Dienstag ist das ein Plus von 10,2. Im NRW-Ranking mit den höchsten Inzidenzen belegt der Oberbergische Kreis den siebten Platz (gestern: sechster Platz). Noch höher sind die Werte in Remscheid, Hagen, im Märkischen Kreis, in Mülheim an der Ruhr, Solingen und Wuppertal. In 49 von 53 Landkreisen und kreisfreien Städten in NRW befindet sich die Inzidenz im dreistelligen Bereich.

 

 

Hier geht's zum Ticker von Mittwoch, 14. April

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