LOKALMIX

Corona-Ticker: Kreis zieht die "Notbremse"

lo; 14.04.2021, 19:55 Uhr
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Corona-Ticker: Kreis zieht die "Notbremse"

lo; 14.04.2021, 19:55 Uhr
Oberberg - Keine Rückkehr zum Wechselunterricht an oberbergischen Schulen, Öffnungsschritte im Rahmen der "Testoption" werden rückgängig gemacht - Krisenstab berät weitere Maßnahmen (AKTUALISIERT).

Krisenstab diskutiert weitere Schutzmaßnahmen – Kommt eine Ausgangssperre? (Mittwoch, 20:35 Uhr)

 

Der Krisenstab des Oberbergischen Kreis hat heute über weitere Corona-Schutzmaßnahmen beraten. Unter anderem wurden strengere Kontaktbeschränkungen für den privaten Bereich, eine Ausgangssperre oder die weitere Einschränkung von Veranstaltungen zur Religionsausübung diskutiert. Welche zusätzlichen Schritte letztendlich ergriffen werden, werde in Abstimmung mit dem Land kurzfristig entschieden und konkret festgelegt. „Es ist weiterhin zwingend erforderlich, Kontakte zu reduzieren und Infektionsketten zu unterbrechen. Wir müssen das Infektionsgeschehen abflachen, damit wir das Gesundheitssystem nicht überfordern“, so Landrat Jochen Hagt. Die Auslastung der Kliniken in der Region befinde sich auf einem hohen Niveau.

 

Ein großer Teil der nachvollziehbaren Ansteckungen beziehe sich auf den privaten - insbesondere den familiären - Bereich. Es sind derzeit drei größere Firmen in Oberberg und eine Asylunterkunft von Corona-Ausbrüchen (mehr als zwei zusammenhängende Infektionen in einem bestimmten Bereich) betroffen. In 17 Kindertageseinrichtungen, sieben weiterführenden Schulen, sieben Grundschulen und einem Berufskolleg wurden einzelne Infektionen registriert. Durch den Kita-Notbetrieb, die Schulferien und den Distanzunterricht geht die Zahl der Ansteckungen in den jüngeren Altersgruppen etwas zurück, während in den mittleren ein Anstieg zu verzeichnen ist. Laut Kreis wird sich die 7-Tage-Inzidenz in den nächsten Tagen nicht verringern.

 

 

„Test-Option“ nicht verlängert: Öffnungsschritte werden ab nächsten Montag wieder rückgängig gemacht (Mittwoch, 19:55 Uhr)

 

Die im Rahmen der Notbremsen-Regelung in Nordrhein-Westfalen vom Oberbergischen Kreis gewählte „Test-Option“ läuft zum 18. April aus und wird nicht verlängert. Damit werden die Öffnungsschritte, die zum 8. März in Kraft getreten sind, ab nächsten Montag rückgängig gemacht, hieß es in einer Mitteilung am Mittwochabend.

 

„Die Inzidenz im Oberbergischen Kreis liegt nun über 200 und damit bei mehr als dem doppelten Wert, an den das Land für die genannten Bereiche zusätzliche Einschränkungen knüpft. Angesichts dieses Wertes, der hohen Quote der britischen Variante und der Situation in den Kliniken halte ich es nun nicht mehr für vertretbar, weiterhin von einer Ausnahmemöglichkeit Gebrauch zu machen“, erklärte Landrat Jochen Hagt.

 

Von einer sofortigen Aussetzung der „Test-Option“ habe der Krisenstab jedoch abgesehen. Hagt: „Es muss den betroffenen Betrieben und ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit gegeben werden, sich auf die wieder veränderte Situation einzustellen.“

 

Ab Montag, 19. April, gelten im Kreisgebiet unter anderem wieder folgende Einschränkungen:

 

  • Kontakte sind im öffentlichen Raum nur zwischen einem Hausstand und maximal einer weiteren Person erlaubt. Kinder bis einschließlich 14 Jahren werden nicht mitgerechnet.

 

  • Alle nicht für den täglichen Bedarf privilegierten Geschäfte (Bau- und Gartenmärkte bzgl. Verkauf an Verbraucher, Textilgeschäfte, Buchhandlungen etc.) dürfen wieder nur Abholservice (Click & Collect), jedoch keinen Verkauf im Geschäft mit Terminvereinbarung (Click & Meet) anbieten.

 

  • Körpernahe Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann (Kosmetik, Nagelstudios, Massage etc.), sind wieder unzulässig. Zulässig bleiben nur medizinisch erforderliche Dienstleistungen, Friseurdienstleistungen, Fußpflege und Personenbeförderung.

 

  • Der Besuch von Museen, Kunstausstellungen etc. ist wieder untersagt.

 

  • Der Besuch von geschlossenen Räumen in Zoos und Tierparks und Botanischen Gärten etc. ist wieder untersagt.

 

 

Oberbergischer Kreis: Weiterhin Distanzunterricht geplant (Mittwoch, 19:40 Uhr)

 

Der Krisenstab des Oberbergischen Kreises spricht sich wegen der angespannten Infektionslage für eine weitere Aussetzung des Präsenzunterrichts aus. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Land soll der Distanzunterricht in allen Schulformen und Stufen fortgesetzt und am kommenden Montag nicht mit dem landesweit geplanten Wechselunterricht begonnen werden. Ausgenommen werden sollen weiterhin die Abschlussklassen der allgemeinbildenden Schulen, der Berufskollegs und der Förderschulen.

 

„Bei einer Öffnung der Schulen ist zu erwarten, dass Infektionen aus dem privaten Bereich wieder verstärkt in den schulischen Bereich weitergetragen würden. Insbesondere in geschlossenen Räumen steigt das Ansteckungsrisiko. Wir wollen mögliche Ausbrüche mit dieser Maßnahme verhindern und weitere Infektionsketten gar nicht erst entstehen zu lassen“, sagte Landrat Jochen Hagt.

 

 

Rückkehr zum Wechselunterricht in Regionen mit einer Inzidenz unter 200 - Was passiert in Oberberg? (Mittwoch, 15:20 Uhr)

 

Das NRW-Schulministerium plant, ab der nächsten Woche in allen Schulen zum Wechselbetrieb mit Präsenz- und Distanzunterricht zurückzukehren. Laut Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) soll diese Regelung allerdings nur für Regionen gelten, in denen die 7-Tage-Inzidenz unter 200 liegt.

 

Im Oberbergischen Kreis wurde diese Marke am heutigen Mittwoch überschritten (siehe Tickermeldungen unten). In den Kreisen und kreisfreien Städte mit einer Wocheninzidenz über 200 – neben Oberberg sind dies die Städte Hagen, Remscheid und Solingen sowie der Märkische Kreis und der Kreis Siegen-Wittgenstein – gelte es, die Entwicklung der nächsten Tage abzuwarten, so Gebauer.

 

Für die Schüler, Eltern und Lehrer in Oberberg herrscht also weiterhin keine Klarheit, wie es ab nächsten Montag weitergeht. In dieser Woche befinden sich die Schüler in Nordrhein-Westfalen - mit Ausnahme der Abschlussklassen - vollständig im Distanzunterricht.     

 

 

Impfzentrum länger geöffnet – Unerwünschte Wartezeiten sollen vermieden werden (Mittwoch, 13:20 Uhr)

 

Die Impfkampagne nimmt auch im Oberbergischen Fahrt auf. Ab sofort sind die Tore des Impfzentrums in Gummersbach täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. „Vorgestern haben wir den Zwei-Schicht-Betrieb aufgenommen. Alle Impfstraßen waren parallel geöffnet“, berichtet Leiter Ralf Schmallenbach. Alleine am Montag wurden 1.750 Personen geimpft. Ursprünglich kalkuliert hatte das Impfzentrum lediglich mit maximal 1.080 Menschen.

 

„Durch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein werden manchmal mehr Termine vergeben als Kapazitäten vorhanden sind. Leider kam es deshalb besonders gestern und am Freitag zu längeren Wartezeiten und unerwünschten Menschenansammlungen vor dem Impfzentrum“, so Schmallenbach weiter. Man arbeite an Lösungen, die Abläufe besser zu organisieren und solche Situationen zu vermeiden, wolle aber die Impfleistung nicht reduzieren. Schmallenbach: „Auch haben wir Kontakt mit der Kassenärztlichen Vereinigung aufgenommen und hoffen damit darauf hinzuwirken, dass es seltener zu Fehl- oder Überbuchungen kommt.“

 

Wer einen Impftermin hat, wird eindringlich gebeten, passend zur vereinbarten Uhrzeit einzutreffen. „In den vergangenen Tagen kam es leider immer wieder zu Staus im Eingangsbereich des Impfzentrums und im Vorraum des Einkaufszentrums, auch weil zahlreiche Personen viel früher als vereinbart erschienen sind“, so Schmallenbach. Impflinge sollten keine Begleitpersonen mitbringen, sofern es nicht dringend erforderlich ist.

 

Stand gestern (16:45 Uhr) wurde in Oberberg bislang 60.997 Impfungen durchgeführt – 58.191 im Impfzentrum (Erstimpfungen: 41.617, Zweitimpfungen: 16.574) und 2.806 in Arztpraxen (Erstimpfungen: 2.754, Zweitimpfungen: 52).

 

Weitere Informationen zur Corona-Schutzimpfung

 

 

Krisenstab berät heute über weitere Schutzmaßnahmen (Mittwoch, 12:30 Uhr)

 

Nachdem die 7- Tage-Inzidenz heute die 200er-Marke überschritten hat, wird am Nachmittag der Krisenstab des Oberbergischen Kreises in einer digitalen Konferenz zusammentreten. In Abstimmung mit dem Land soll beraten werden, ob weitere Schutzmaßnahmen für das Kreisgebiet ergriffen werden sollten. Über das Ergebnis könne voraussichtlich frühestens morgen berichtet werden, hieß es vonseiten der Kreisverwaltung.      

 

 

Vier Menschen verstorben (Mittwoch, 12:15 Uhr)

 

Traurige Nachrichten am heutigen Mittwoch: Die Zahl der Todesopfer in der Region im Zusammenhang mit Corona hat sich von 186 auf 190 erhöht. Die Kreisverwaltung meldet heute, dass ein 87-jähriger Mann aus Gummersbach, ein 71-jähriger Wipperfürther, ein Reichshofer (87) und ein 58-Jähriger aus Waldbröl verstorben sind, die zuvor nachweislich positiv auf das Virus getestet worden waren.

 

Seit gestern wurden im Kreis 110 neue Corona-Fälle registriert. Derzeit sind 831 Oberberger positiv getestet (gestern: 830). 80 Menschen werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt (gestern: 81), elf von ihnen müssen beatmet werden. 1.615 Menschen befinden sich in angeordneter Quarantäne - das sind 15 weniger als am Dienstag. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im Vergleich zu gestern von 191,9 auf 207,7.

 

Der Kreis veröffentlichte heute eine Übersicht zu den Virus-Varianten, die bei Corona-Infizierten in der Kalenderwoche 13 (29. März bis 4. April) nachgewiesen worden waren. Demnach gab es in diesem Zeitraum 347 belegte Ansteckungen mit der britischen Mutante, was in Bezug auf die Gesamtzahl der neugemeldeten Corona-Fälle in jener Woche einem Anteil von 74,1 Prozent entspricht. Die Gesamtzahl der bisherigen Nachweise der britischen Mutante, die als besonders infektiös gilt, im Kreis liegt bei 1.683. Die südafrikanische Mutante wurde seit Beginn des Jahres insgesamt zwölf Mal nachgewiesen, aktuelle Fälle sind aber nicht bekannt.   

 

Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Mittwoch, 14. April/0 Uhr)

(in Klammern: Veränderung zum Stand von Dienstag, 13. April/0 Uhr)

 

7-Tage-Inzidenz: 207,7 (+15,8)

Fälle seit Beginn der Pandemie (laborbestätigt durch PCR-Test)*: 11.193 (+110)

Aktuell positiv getestet (laborbestätigt durch PCR-Test): 831 (+1)

Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 10.172 (+105)

Verstorben: 190 (+4)

In angeordneter Quarantäne**: 1.615 (-15)

 

*Neue Fälle werden durch das LZG den Tagen zugeordnet, an denen das positive Laborergebnis im Gesundheitsamt eingegangen ist. Hierdurch kann es vorkommen, dass sich die Zahl der hinzukommenden Fälle rückwirkend auch auf die Vortage verteilt.

 

**umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne

 

Aktuell positiv getestete Personen in den Kommunen (in Klammern: gestrige Zahl)

Bergneustadt: 81 (85)

Engelskirchen: 45 (43)

Gummersbach: 193 (194)

Hückeswagen: 18 (18)

Lindlar: 36 (35)

Marienheide: 55 (57)

Morsbach: 30 (28)

Nümbrecht: 51 (44)

Radevormwald: 61 (64)

Reichshof: 30 (28)

Waldbröl: 117 (116)

Wiehl: 61 (58)

Wipperfürth: 45 (50)

 

Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 8 (10)

 

Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen

 

 

Vergabe von Impfterminen für Menschen der Jahrgänge 1944 und 1945 (Mittwoch, 9:10 Uhr)

 

Ab Freitag, 16. April (8 Uhr), können sich Menschen der Jahrgänge 1944 und 1945 über die Terminbuchungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigungen für einen Impftermin anmelden. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit. Die Terminbuchung erfolgt über www.116117.de sowie telefonisch unter Tel.: 116 117 oder 0800 116 117 01. Paarbuchungen sind möglich. Das Alter des jeweiligen Lebenspartners spielt keine Rolle. Bei den Impfungen kommen BioNTech oder Moderna zum Einsatz.

 

 

7-Tage-Inzidenz überschreitet 200er-Marke (Mittwoch, 8:35 Uhr)

 

Es hatte sich abgezeichnet: Die 7-Tage-Inzidenz in Oberberg hat erstmals seit Januar wieder die 200er-Marke überschritten und beträgt heute laut Landeszentrum Gesundheit NRW 207,7 - das ist ein Anstieg um 15,8 in den vergangenen 24 Stunden. Am Mittwoch vor einer Woche lag die Zahl der laborbestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vorausgegangenen sieben Tagen bei 155,5.  

 

Nach Angaben des LZG wurden seit gestern 110 neue Corona-Fälle sowie vier Todesfälle im Kreis gemeldet.

 

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 148,4 - im Vergleich zu Dienstag ist das ein Plus von 12,9. Im NRW-Ranking mit den höchsten Inzidenzen belegt der Oberbergische Kreis den sechsten Platz (gestern: fünfter Platz). Lediglich in Hagen (246,4), im Märkischen Kreis (232,8), in Remscheid (225,4), im Kreis Siegen-Wittgenstein (214,1) und in Solingen (209,1) sind die Werte höher. In 48 von 53 Landkreisen und kreisfreien Städten in NRW befindet sich die Inzidenz im dreistelligen Bereich.

 

 

Hier geht's zum Ticker von Dienstag, 14. April

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