LOKALMIX

Corona-Ticker: Die neuesten Entwicklungen am Montag

Red; 23.03.2020, 21:20 Uhr
Foto: OBK --- Bürgermeister Stefan Meisenberg (v.li.), Landrat Jochen Hagt, Kreisdirektor Klaus Grootens und Martin Skorupski (Geschäftsführer DRK Kreisverband Oberbergischer Kreis) vor dem Franz-Dohrmann-Haus.
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Corona-Ticker: Die neuesten Entwicklungen am Montag

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Red; 23.03.2020, 21:20 Uhr
OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Kreis mietet Marienheider Franz-Dohrmann-Heim, um vorsorglich zusätzliche Behandlungskapazitäten zu schaffen (AKTUALISIERT).

Kreis gibt neuen Corona-Fall bekannt (Montag, 21:20)

 

Im Oberbergischen Kreis gibt es heute einen neuen bestätigten SARS-CoV-2-Fall. Grund zum Aufatmen besteht aber nicht. „Das Labor, das die Proben für den Oberbergischen Kreis auswertet, hat - wie viele andere Labore - aufgrund des sehr hohen Arbeitsaufkommens heute nur wenige
Probenergebnisse vorgelegt. Davon war ein Test positiv“, berichtet Landrat Jochen Hagt nach der heutigen Sitzung des Krisenstabs des Oberbergischen Kreises. Es sei davon auszugehen, dass unter den ausstehenden Probenergebnissen der vergangenen Tage weitere positive Fälle seien: „Es gibt deshalb leider keinen Grund davon auszugehen, dass sich das Virus nicht weiter im Kreisgebiet verbreitet hat.“ Der Oberbergische Kreis hat bereits ein weiteres Labor beauftragt.


Lage im Oberbergischen Kreis im Kurzüberblick (Stand: 23.3.2020):
• Fälle insgesamt: 101 Personen
• Davon bereits aus Quarantäne entlassen: Acht Personen
• In stationärer Behandlung: drei Personen
• In häuslicher Quarantäne: 90 Personen
• Angeordnete Quarantäne: 208 Personen, davon 93 bestätigte Fälle
• 115 Personen bei denen eine Infektion zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher
ausgeschlossen werden kann
• Vorsorgliche häusliche Isolation: 443 Personen. Das Gesundheitsamt beobachtet diese Personen, weil sie unmittelbaren Kontakt zu
bestätigten Fällen hatten, Kontakt zu deren unmittelbaren Kontaktpersonen hatten oder zum Beispiel in einem Risikogebiet waren. Das Gesundheitsamt steht im telefonischen Austausch mit den Personen und informiert sie nach individueller Risikoabwägung über die notwendigen Schritte.
• Die bestätigten, aktuell infizierten Personen stehen im Bezug zu folgenden oberbergischen Kommunen: Bergneustadt, Engelskirchen, Gummersbach, Hückeswagen, Lindlar, Marienheide, Nümbrecht, Radevormwald, Reichshof, Waldbröl, Wiehl und Wipperfürth.

 

Kreis mietet Franz-Dohrmann-Haus in Marienheide an (Montag, 17:30 Uhr)

 

Der Oberbergische Kreis richtet im Zusammenhang mit dem derzeitigen Infektionsgeschehen vorsorglich zusätzliche Behandlungskapazitäten ein. „Das leerstehende Franz-Dohrmann-Haus in Marienheide bietet hierfür gute Voraussetzungen“, sagt Landrat Jochen Hagt über das ehemalige Evangelische Rüstzeitheim, das in den nächsten Tagen entsprechend ertüchtigt wird. Der Kreis mietet die Immobilie von der Gemeinde Marienheide als Eigentümerin für ein Jahr an. Der Kreisverband Oberbergischer Kreis des Deutschen Roten Kreuzes soll den Betrieb des Hauses übernehmen, sofern dies erforderlich werden wird. „Mit dieser Maßnahme bereiten wir uns für den Fall vor, dass viele Menschen im Oberbergischen Kreis am Coronavirus erkranken und die Kapazitäten in den Krankenhäusern nicht ausreichen“, erklärt Hagt.

 

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen forderte die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen in einem Erlass vom 13. März unter anderem dazu auf, weitere Belegungskapazitäten zu schaffen. Das Gesundheitsamt und der Krisenstab des Oberbergischen Kreises stehen im engen Austausch mit den Kliniken. „Die Einrichtung zusätzlicher Behandlungskapazitäten in Marienheide ist eine wichtige, ergänzende Maßnahme zur Versorgung der Menschen im Oberbergischen Kreis. Mein Dank gilt dem Bürgermeister der Gemeinde Marienheide, Stefan Meisenberg, und den Verantwortlichen des Kreisverbandes Oberbergischer Kreis des Deutschen Roten Kreuzes, die unmittelbar ihre Unterstützung angeboten haben“, so Hagt.

 

Weitere Informationen zum Thema unter www.obk.de/coronavirus.

 

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Zirkus Bügler in Not: Oberbergische Landwirte zeigen sich solidarisch (Montag, 15 Uhr)

 

Mit dem Zirkus Bügler aus Gummersbach-Hunstig bangt auch ein Zirkus aus dem Oberbergischen Kreis um seine Existenz. Durch das generelle Versammlungsverbot fehlen dem Zirkus die Zuschauereinnahmen. Leidtragender hiervon sind auch die Lamas, Kamele, Ponys und Pferde des Zirkus, der sich derzeit in seinem Winterquartier in Hunstig befindet. Es fehlt das Geld, um Futter für die insgesamt 27 Tiere kaufen zu können. In seiner Not wendete sich Stefan Bügler an die Behörden und kam zügig mit Franz Bellinghausen, dem neuen Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Oberberg, in Kontakt.

 

[Foto: Daniel Ufer --- Angelo Bügler vom Zirkus Bügler kann dank einer Spende der oberbergischen Landwirte die Zirkustiere in den nächsten Wochen erst einmal weiterversorgen.]

 

„Mir war klar, da reichen keine ein oder zwei Ballen, da muss etwas Größeres geschehen“, startete Bellinghausen per WhatsApp einen Rundruf unter den oberbergischen Landwirten – mit Erfolg. Heute überbrachte Daniel Ufer, Ortsvorsitzender der Gemeinde Nümbrecht, insgesamt 18 Stroh- und Heuballen an den Zirkus, gespendet von mehreren Landwirten und Hobbyhaltern aus Nümbrecht, Reichshof, Waldbröl und Wiehl. Mit dem Futter können die Tiere etwa vier bis fünf Wochen versorgt werden. „Es ist toll zu sehen, dass trotz der erheblichen Dürre und der damit einhergehenden Futterverluste, die wir in den letzten zwei Jahren hatten, sich so viele Landwirte solidarisch in Zeiten der Corona-Krise zeigen“, will Bellinghausen in den nächsten Tagen noch eine weitere Fuhre Nahrungsmittel für die Tiere organisieren.

 

Bei Zirkus Bügler zeigte man sich dankbar für die Spende, hofft nun aber auch auf finanzielle Hilfen des Staates, nachdem die Zirkussaison absagt werden musste. „Uns trifft die Corona-Krise enorm hart. Nach zuletzt notwendigen Renovierungen haben wir keine Rücklagen mehr“, sagt Stefan Bügler. Mit Bürger- und Sozialamt habe man bereits Kontakt aufgenommen, wichtig seien allerdings schnelle Hilfen. „Wir benötigen unter anderem jeden Tag sieben Flaschen Gas“, hofft der Zirkuschef, dass sein Familienunternehmen die Krise überstehen kann.

 

Tierheim Koppelweide: Keine Besuche mehr möglich (Montag, 12:30 Uhr)

 

Das Tierheim Koppelweide in Wiehl hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt eingeschränkt geöffnet, doch ab sofort sind keinerlei Besuche mehr möglich. „Nachdem gestern die Landesregierung Nordrhein-Westfalens weitere Ausgangsbeschränkungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen hat, halten wir es jetzt für geboten, unsere Pforten für Besucherinnen und Besucher zunächst bis zum 19. April zu schließen. Wir tun dies, um unserseits zu einer Verlangsamung der Ausbreitung dieser für viele Menschen lebensbedrohlichen Erkrankung beizutragen. Unsere große Sorge gilt aber natürlich auch unseren Tieren, deren Versorgung wir weiterhin sicherstellen müssen“, teilte der Vorsitzende des Tierschutzvereins Oberberg (TSVO), Horst Giesen, mit. Der TSVO ist Betreiber des Tierheims Koppelweide.

 

Dazu sei es zwingend notwendig, dass die Mitarbeiter gesund bleiben und nicht durch Erkrankung, Quarantäne oder Isolation ausfallen. „Wir bitten Sie um Ihr Verständnis, dass wir Kontakte unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter zu anderen Personen, aber auch untereinander, wo immer möglich zurzeit, unterbinden“, so Giesen weiter. Telefonisch (02262/97 01 97) und per E-Mail (team@tierheim-koppelweide.de) ist das Tierheim aber weiterhin erreichbar.

Giesen abschließend: „Bitte bleiben Sie uns und den Tieren des Tierheimes Koppelweide auch weiterhin gewogen. Keiner kann zurzeit sagen, wie lange unser Tagesablauf durch da Coronavirus bestimmt sein wird und wie lange uns die Ausgangsbeschränkungen treffen werden. Sicher ist aber, dass das Tierheim Koppelweide danach ihre ganze Unterstützung benötigen wird, um unseren Tieren dann endlich ein gutes neues Zuhause zu ermöglichen.“

Hier geht's zum Ticker von Sonntag, 23. März

 

Alle Angaben ohne Gewähr.

KOMMENTARE

1

Ich bin sehr dankbar, dass es den Corona-Ticker gibt. Dank an die Verantwortlichen!!!!

PL, 23.03.2020, 13:18 Uhr
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