LOKALMIX

Corona-Ticker: "Der Regierung hat der Mut gefehlt"

lo, lw; 20.05.2021, 16:25 Uhr
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Corona-Ticker: "Der Regierung hat der Mut gefehlt"

lo, lw; 20.05.2021, 16:25 Uhr
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Vortrag über das Pandemiegeschehen im Kreis - Geschäfte dürfen ab Samstag unter Auflagen wieder öffnen (AKTUALISIERT).

Oberberg macht (langsam) auf: Geschäfte dürfen unter Auflagen ab Samstag öffnen (Donnerstag, 16:25 Uhr)

 

Da die 7-Tage-Inzidenz heute erneut unter dem Schwellenwert von 150 liegt, dürfen Läden wie Baumärkte oder Bekleidungsgeschäfte ab Samstag, 22. Mai, wieder „Test & Click & Meet“ - Einkauf nach vorheriger Terminvereinbarung und mit negativem Test – anbieten. Das NRW-Gesundheitsministerium hat dies mit einer Allgemeinverfügung festgestellt und bekanntgemacht. Es gelten folgende Auflagen:

 

  • Kunden müssen eine Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) oder eine medizinische Gesichtsmaske tragen
  • Eine vorherige Terminbuchung für einen fest begrenzten Zeitraum ist erforderlich
  • Ein Kunde pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche
  • Kunden müssen einen anerkannten negativen Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist (für vollständig geimpfte Personen sowie für Genesene, die innerhalb der zurückliegenden sechs Monate erkrankt waren, besteht keine Testpflicht; ein entsprechender Nachweis muss vorgelegt werden)
  • Die Kontaktdaten Kunden mit Erreichbarkeit und Zeitraum des Aufenthalts werden erfasst
  • Eine Sortimentserweiterung über das übliche Sortiment hinaus ist unzulässig

 

Weitere Lockerungen sind nach Angaben des Kreises erst möglich, sobald die 7- Tage-Inzidenz nachhaltig - also an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen - unter den Schwellenwert von 100 sinkt. Bis dahin bleiben alle weiteren Einschränkungen der „Bundes-Notbremse“ (zum Beispiel Kontaktbeschränkung für den privaten Bereich, Ausgangsbeschränkung oder die Öffnung der Außengastronomie) bestehen. Heute wurde die 100er-Marke in Oberberg zum ersten Mal seit mehreren Monaten unterschritten.

 

Weitere Informationen zu den derzeit geltenden Regelungen in Oberberg unter www.obk.de/coronaampel

 

 

Den Infektionen im Kreis auf der Spur (Donnerstag, 15:55 Uhr)

 

Warum war der Oberbergische Kreis nach der zweiten Pandemiewelle von besonders vielen Infektionen betroffen? Welche Altersgruppen haben dazu beigetragen? Was haben die verschiedenen Maßnahmen bewirkt? Um all diese und noch weitere Fragen rund um das Infektionsgeschehen im Kreis zu beantworten hat der Oberbergische Kreis das Hygieneinstitut der Uniklinik Bonn mit einem Gutachten beauftragt. Bei der gestrigen Sitzung des Gesundheitsausschusses des Kreises berichtete Institutsleiter Prof. Dr. Nico Mutters von ersten Ergebnissen.

 

Demnach lag der Oberbergische Kreis etwa bis Dezember 2020 mit seinen Zahlen unter dem Landesschnitt, bis es zu einer hohen Durchseuchung der Bevölkerung gekommen sei. Während daran zunächst die Pflegeheime einen Anteil hatten, hätte vor allem die Altersklasse der 15- bis 35-Jährigen ab Januar 2021 dazu beigetragen, dass die Inzidenz im Oberbergischen nahe der 300-Marke lag. „Nach so einer Durchseuchung wieder unter den Schnitt zu kommen, ist sehr schwer“, so Dr. Mutters.  

 

Für die schnelle Weiterverbreitung entscheidend seien dabei vermutlich mehrere Faktoren gewesen. Dazu gehöre das Arbeitsumfeld. Der starke Industriezweig im Oberbergischen ermögliche es vielen Arbeitern nicht ins Homeoffice zu gehen, sondern man treffe viele Menschen und komme ihnen zum Beispiel in Pausenräumen auch nahe. Weiter spielten soziale Brennpunkte und auch religiöse Versammlungen eine Rolle.

 

Dass Jüngere Treiber der Pandemie sind, sei nicht keineswegs verwunderlich: Die Personengruppe sei am meisten unterwegs, habe die meisten Kontakte und merke zudem von einer Infektion wenig. Dr. Mutters sagte in diesem Zusammenhang, dass die Regierung bei der Impfkampagne der Mut gefehlt habe, diese Personengruppe beispielsweise direkt nach den alten und kranken Menschen zu impfen. "70-Jährige haben vielleicht fünf Kontakte, 18-Jährige schnell 50."

 

Die hohe Anzahl an Tests führe derweil nicht zwingend zu höheren Inzidenzen als in Kreisen, wo weniger getestet werde. „Stattdessen wird so die Dunkelziffer an Infektionen reduziert und Infektionsketten können besser unterbrochen werden.“ Dort, wo viel unentdeckt geblieben sei durch weniger Tests, sei die Sterblichkeit höher. Im Oberbergischen Kreis sei die Sterblichkeit aber niedrig, was auf gute Nachverfolgung hindeute.

 

Bislang habe das Institut nur einen sehr groben Meldesatz verarbeitet. Im weiteren Verlauf der Erstellung des Gutachtens soll es nun in die Feinanalyse gehen, die mikrogeografische Datenanalyse. Das heißt, es soll unter anderem herausgefunden werden, welche Personengruppen sich wo genau angesteckt haben. Haben sich die jungen Menschen eher in der Fabrik angesteckt oder im privaten Umfeld? Wenn wenige Unternehmen bei der Analyse in den Fokus geraten, sollen sich dort die Pandemiepläne oder auch die Belüftung angeschaut werden, um etwaige Veränderungen herbeizuführen. Wenn bestimmte soziale Brennpunkte sich genauer herauskristallisierten, sei auch über schnellere Impfungen nachzudenken.

 

 

Fallzahl nach Softwareumstellung nach unten korrigiert - Tendenz weiter rückläufig (Donnerstag, 11:25 Uhr)

 

Laut Kreisverwaltung wurden seit gestern 43 neue Corona-Fälle im Kreis registriert. Derzeit sind 604 Menschen positiv getestet (gestern: 634). Die meisten Infektionen gibt es weiterhin in Gummersbach (119 Fälle) und Waldbröl (68).

 

70 Oberberger, die an Covid-19 erkrankt sind, werden stationär in Krankenhäusern behandelt. Auf Normalstationen befinden sich 41 Menschen (=), 29 müssen intensivmedizinisch betreut werden - elf ohne Beatmung (=), 18 mit Beatmung (=).

 

1.209 Personen befinden sich in angeordneter Quarantäne - das sind 81 weniger als am Montag.

 

Das Landeszentrum Gesundheit (LZG) weist heute 17 Fälle weniger aus. Hintergrund ist laut Kreisverwaltung die Softwareumstellung auf SORMAS X. Bei der Umstellung auf das neue System wurden 60 SARS-CoV-2-Fälle doppelt gespeichert. Gestern wurde ein Update der Software durchgeführt. Hierdurch wurden die Duplikate, die durch die Umstellung entstanden sind, entfernt. Das Gesundheitsamt hatte Kenntnis von den Duplikaten und hat das LZG damals darauf aufmerksam gemacht.

 

Bei den Duplikaten handelt es sich um Altfälle aus dem Jahr 2020, die nach der Softwareumstellung versehentlich doppelt abgespeichert worden sind und in die Gesamtzahl der Fälle seit Pandemiebeginn einflossen. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz wird nicht beeinflusst. Auch in der Vergangenheit wurde sie nicht beeinflusst, weil es sich um Altfälle handelte, die erst zu einem späteren Zeitpunkt doppelt abgespeichert worden sind, teilte der Kreis mit.

 

Unter www.obk.de/corona-av gibt es eine Auflistung der aktuell gültigen Allgemeinverfügungen zur Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen in oberbergischen Einrichtungen.

 

Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Donnerstag, 20. Mai/0 Uhr)

(in Klammern: Veränderung zum Stand von Mittwoch, 19. Mai/0 Uhr)

 

7-Tage-Inzidenz: 94,5 (-6,6)

Fälle seit Beginn der Pandemie (laborbestätigt durch PCR-Test)*: 14.091 (-17)

Aktuell positiv getestet (laborbestätigt durch PCR-Test): 604 (-30)

Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 13.254 (+13)

Verstorben: 233 (=)

In angeordneter Quarantäne**: 1.209 (-81)

 

*Neue Fälle werden durch das LZG den Tagen zugeordnet, an denen das positive Laborergebnis im Gesundheitsamt eingegangen ist. Hierdurch kann es vorkommen, dass sich die Zahl der hinzukommenden Fälle rückwirkend auch auf die Vortage verteilt und sich damit zugleich die Inzidenzwerte der betroffenen Tage verändern.

 

**umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne

 

Aktuell positiv getestete Personen in den Kommunen (in Klammern: gestrige Zahl)

Bergneustadt: 70 (66)

Engelskirchen: 23 (28)

Gummersbach: 119 (113)

Hückeswagen: 20 (20)

Lindlar: 14 (18)

Marienheide: 31 (29)

Morsbach: 36 (43)

Nümbrecht: 22 (24)

Radevormwald: 66 (70)

Reichshof:  58 (63)

Waldbröl: 68 (76)

Wiehl: 57 (58)

Wipperfürth: 18 (24)

 

Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 2 (2)

 

Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen

 

 

Helios Klinik Wipperfürth erweitert Besuchszeiten (Donnerstag, 10:45 Uhr)

 

Ab Freitag, 21. Mai, erweitert die Helios Klinik Wipperfürth die Besuchszeiten. Dann sind Besuche täglich von 14:30 bis 18 Uhr möglich. Für alle Besucher des Krankenhauses besteht weiterhin die 1-1-1 Regel: An einem Tag darf ein Patient einen Besucher für eine Stunde empfangen. Weiterhin gelten die Masken-, Abstands- und Hygieneregeln und der notwendige Nachweis eines tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltests. Die Testung kann im Testzentrum der Klinik vorgenommen werden, wo ein entsprechendes Zertifikat erhältlich ist (Öffnungszeiten Testzentrum: Montag bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr). Zudem müssen alle Besucher im Eingangsbereich der Klinik ein Screeningformular ausfüllen oder sich digital registrieren.

 

 

7-Tage-Inzidenz fällt unter 100 (Donnerstag, 8:35 Uhr)

 

Der nächste entscheidende Schwellenwert ist geknackt: Die 7-Tage-Inzidenz im Oberbergischen ist zum ersten Mal seit Monaten unter die Marke von 100 gefallen. Im Vergleich zu Mittwoch sank der Wert von 101,1 auf 94,5. Nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW wurden seit gestern 17 neue Corona-Fälle im Kreis registriert. Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 75,1 (minus 4,9), im NRW-Ranking mit den höchsten Inzidenzen belegt der Oberbergische Kreis laut Robert-Koch-Institut den zehnten Platz. In Hagen, Leverkusen, Mettmann, Remscheid, Aachen, Wuppertal und Bielefeld liegt die Inzidenz noch im dreistelligen Bereich.

 

 

Hier geht's zum Ticker von Mittwoch, 19. Mai

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