LOKALMIX

Corona-Ticker: 20 Impfdosen für Hausärzte pro Woche? "Wir brauchen mehr!"

lo; 23.03.2021, 15:24 Uhr
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Corona-Ticker: 20 Impfdosen für Hausärzte pro Woche? "Wir brauchen mehr!"

lo; 23.03.2021, 15:24 Uhr
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Softwareprobleme: Heute keine Fallzahlen für Oberberg.

Personal im Impfzentrum macht Überstunden (Dienstag, 15:20 Uhr)  

 

Für Dr. Johannes Schlechtingen, medizinischer Leiter des Impfzentrums in Gummersbach, war es am Donnerstag eine gute Nachricht, dass nach der Prüfung durch die Europäische Arzneimittelagentur der Impfstoff von AstraZeneca wieder freigegeben wurde. „Wir haben seitdem viele der zuvor abgesagten Termine nachgeholt“, sagt er auf Nachfrage. Alle Menschen, die vergangenen Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag Termine hatten, seien angerufen worden. Allerdings hat die neuerliche Prüfung des Impfstoffs in Zusammenhang mit Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen Spuren hinterlassen. „Längst nicht alle wollten einen Termin haben“, sagt Dr. Schlechtingen. Er spricht von etwa 20 Prozent der angerufenen Menschen. „Auf lokaler Ebene können wir nicht mehr tun, als alle gestellten Fragen zu AstraZeneca gewissenhaft zu beantworten.“ Er meint, dass eine größer angelegte Kampagne durch den Bund nötig sei, „dass wieder mehr Sympathie für den Impfstoff entsteht“.

 

Der Betrieb im Impfzentrum habe trotz der Absagen angezogen. Obwohl weiterhin nur im Ein-Schicht-Verfahren gearbeitet wird, wurde die Öffnungszeit der Einrichtung bis 21 Uhr verlängert. „Wir impfen teils aber auch bis 22:30 Uhr durch. Die Menschen hier sind sehr engagiert!“, so Dr. Schlechtingen. Rund 1.000 Menschen bekommen im Moment pro Tag ihre Spritze (Biontech oder AstraZeneca), vor etwa zwei Wochen waren es 600 bis 700 Menschen.

 

Eigentlich hätte der Allgemeinmediziner, der in Waldbröl mit Kollegen die „Hausarztpraxis am Brölbach“ betreibt, Karfreitag in seinen Räumen mit Impfungen starten wollen. Die Aktion war fest eingeplant, sei aber von der Landesregierung abgesagt worden, da kein Impfstoff dafür da sei. Wie vergangene Woche publik wurde, soll es stattdessen nach Ostern losgehen bei den Hausärzten – mit gerade mal 20 Impfdosen pro Woche. „Wir machen ein paar Hausbesuche, dann sind die weg. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir brauchen mehr Impfstoff, dann können wir sofort loslegen!“, wird Dr. Schlechtingen deutlich. Immerhin: In Organisation des Oberbergischen Kreises impft seine Praxis heute die ersten Hausbesuchspatienten mit Pflegegrad vier und fünf, die zu Hause und nicht in Heimen leben.

 

Reichshof: Schließung des Rathauses erneut verlängert (Dienstag, 15:10 Uhr)

 

Das Rathaus in Denklingen sowie die Touristinfo in Eckenhagen bleiben aufgrund der Corona-Pandemie voraussichtlich noch bis zum 11. April für den Publikumsverkehr geschlossen. Die jeweiligen Dienststellen sind besetzt (Kontakt Rathaus: Tel.: 02296/801-0, info@reichshof.de, Durchwahlliste der Mitarbeiter/Kontakt Touristinfo: Tel.: 02265/470, Kurverwaltung@reichshof.de). In dringenden Einzelfällen können Besuchstermine vereinbart werden.

 

 

„Aussetzung des Präsenzunterrichts war richtig“ (Dienstag, 15:00 Uhr)

 

Per Allgemeinverfügung hat der Oberbergische Kreis angeordnet, dass an den hiesigen Schulen in der Woche vor den Osterferien – mit Ausnahme der Abschlussklassen – kein Präsenzunterricht stattfindet. In den Grundschulen, den Klassen fünf und sechs sowie den Kitas findet eine Notbetreuung statt. Der Kreis sah sich zu diesen Schritten veranlasst, weil sich das Infektionsgeschehen zuletzt verschlimmert hatte. Das NRW-Gesundheitsministerium stimmte dem Antrag am vergangenen Freitag zu.

 

Die Zahl der Quarantäne-Anordnungen für einzelne Klassen oder Kita-Gruppen ist deutlich in die Höhe geschnellt. Allein gestern veröffentlichte die Kreisverwaltung 13 solcher Allgemeinverfügungen (siehe hier), weil es zu Ansteckungen von Kindern beziehungsweise Schülern und/oder Betreuungskräften gekommen ist. Zum Teil wurde bei den Infizierten die britische Virus-Mutante nachgewiesen.

 

„Der Oberbergische Kreis hat die Maßnahmen in den Bereichen der Kindertagesstätten und Schulen ergriffen, weil es dort viele Fälle und Kontaktpersonen gegeben hat. Auch in den vergangenen Tagen sind weitere Fälle mit Bezug zu Kindertagesstätten und Schulen hinzugekommen“, erklärte Kreissprecherin Jessica Schöler. „Das bestätigt, dass die Aussetzung des Präsenzunterrichts und die Rückkehr zum eigenschränkten Pandemiebetrieb in den Kindertagesstätten richtig war. Die jetzt nachgewiesenen Infektionen bilden die Ansteckungen vor den Maßnahmen ab.“

 

 

10.000 Masken für die Reichshofer Schulen (Dienstag, 14:15 Uhr)

 

Nach der Ausstrahlung eines Berichtes, dass an vielen Schulen die medizinischen Masken knapp werden, hatten Magnus Bürger von der Firma Robert Jaeger aus Denklingen und Michael Eck von BioTech GmbH aus Eckenhagen unabhängig voneinander eine spontane Idee. Die befreundeten Reichshofer wollten die Schulen in ihrer Heimatgemeinde mit Masken ausstatten. In einem Telefonat wurden schnell Nägel mit Köpfen gemacht und Magnus Bürger sprach mit Bürgermeister Rüdiger Gennies einen Termin zur Übergabe ab. Kürzlich überreichten Eck, der Beziehungen nach China pflegt, und Bürger vier große Kartons mit insgesamt 8.000 medizinischen Masken. Weitere 2.000 werden folgen. Gennies dankte den beiden für ihr Engagement.

 

[Foto: Gemeinde Reichshof --- Michael Eck (li.) und Magnus Bürger brachten die Masken ins Rathaus und überreichten sie an Bürgermeister Rüdiger Gennies (re.).]

 

Heute keine Fallzahlen für das Oberbergische (Dienstag, 11:20 Uhr)

 

Der Oberbergische Kreis kann heute keine Fallzahlen veröffentlichen, weil die statistische Auswertung der Daten nicht möglich war. Als Grund wird die Umstellung vom bislang genutzten Programm „Demis“ auf die Software „Sormas“ genannt. Das Gesundheitsamt erhielt nach Angaben der Kreisverwaltung zwar Kenntnis über neue Corona-Fälle und hat die Nachverfolgung der Kontaktpersonen durchgeführt, die Meldung an das Landeszentrum Gesundheit war jedoch nicht möglich. Die eingegangenen positive Befunde, die von den Laboren und Praxen über „Demis“ gemeldet worden waren, konnten nicht ins neue System importiert werden.

 

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, das „Sormas“ entwickelt hat, habe die notwendigen Schnittstellen zwischenzeitlich hergestellt. Die Übermittlung der gestern eingegangenen Daten erfolgt gemeinsam mit den heutigen Zahlen. „Der Oberbergische Kreis geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass morgen wieder ausführlichere Fallzahlen veröffentlicht werden können“, hieß es in einer Mitteilung. Es bleibe aber abzuwarten, ob die Auswertung morgen bereits vollständig möglich ist.

 

 

Inzidenzwert sinkt – Keine Meldung der Fallzahlen wegen Software-Umstellung (Dienstag, 9:10 Uhr)

 

Die 7-Tage-Inzidenz (Zahl der laborbestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) in Oberberg sank laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) heute um 8,5 auf 141,5. Allerdings besitzt der Wert keine Aussagekraft: Der Kreis konnte keine tagesaktuellen Fallzahlen an das LZG übermitteln, weil derzeit im Gesundheitsamt die Umstellung auf die Erfassungssoftware „Sormas“ erfolgt und noch ein technisches Problem vorliegt.

 

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 109,2 – das ist im Vergleich zu Montag ein Plus von 2,7. Im NRW-Ranking mit den höchsten Inzidenzen belegt der Oberbergische Kreis den zwölften Platz, 30 Städte und Landkreise befinden sich inzwischen wieder im dreistelligen Bereich. Nur noch in einer Region in Nordrhein-Westfalen ist die 7-Tage-Inzidenz niedriger als 50: im Kreis Höxter (45,6).

 

 

Hier geht's zum Ticker von Montag, 22. März

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