KULTUR

Gemeinsam eintauchen in die jüdische Kultur

Red; 22.09.2021, 12:20 Uhr
Fotos: Andre Rothenpieler.
KULTUR

Gemeinsam eintauchen in die jüdische Kultur

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Red; 22.09.2021, 12:20 Uhr
Waldbröl - Eröffnungsfeier zum Laubhüttenfest auf dem Marktplatz – 70 Interessierte tauschten sich aus.

Rund 70 Teilnehmer sind am Montag der Einladung der Organisatorin Marion Reinecke, unterstützt von Bürgermeisterin Larissa Weber, der evangelischen Kirche in Waldbröl, den Freundeskreisen Nümbrecht-Mateh Yehuda und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Oberberg gefolgt und haben an der Eröffnungsfeier zum jüdischen Laubhüttenfest teilgenommen. Dies teilen die Veranstalter mit. Anlass ist die bundesweite Veranstaltungsreihe zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland (OA berichtete).

 

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Pastor Sándor Károly Molnár begrüßte die Zuschauer vor der geschmückten Laubhütte und gab eine kurze Einführung in die Bedeutung des jüdischen Sukkot-Festes, das für viele unbekannt ist und im Gegensatz zu anderen wichtigen jüdischen Festen nur mit einer kleinen Entsprechung im Christentum, dem Erntedankfest, ist. Dieses findet in der Kirche an einem Sonntag statt – das Laubhüttenfest geht eine ganze Woche und man wohnt darin beziehungsweise feiert dort. Für die passende Klezmer-Musik sorgte Igor Epstein (Bild).

 

 

Bauvorschriften
 

Beim Bau der Hütten zum Fest gibt es zwei wichtige Vorschriften: Zum einen muss das Dach durchlässig und durchsichtig sein. Zum anderen sind die Hütten offen - es gibt keine Tür. Dies symbolisiere, dass alle willkommen sind, besonders die Flüchtlinge, die Fremden, die Andersgläubigen. Sehr passend: Die erste Familie, die ein Foto innerhalb der Laubhütte machen ließ, war laut Mitteilung eine muslimische Familie, die vor 30 Jahren aus dem Kosovo zugezogen ist.

 

Außerdem gab Peter Reinecke, Gründungs- und aktives Mitglied des Vereins „321: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, der die Festlichkeiten in ganz Deutschland organisiert hat, gab eine Einführung in die Hintergründe des Festes und der Feiern. Organisatorin Marion Reinecke wiederum erinnerte daran, dass es gemeinsame Sukkot-Feiern schon früher in Waldbröl gegeben habe. „Vor der Zeit Robert Leys und der Shoa. Der Marktplatz Waldbröl war wichtig für jüdische Händler aus Ruppichteroth und Nümbrecht, wie auch die Familie Bär. Leo Bär besuchte das Hollenberg Gymnasium in Waldbröl. Und Christen und Juden feierten Feste zusammen.“ Reinecke hofft, nun gemeinsam an die Traditionen anzuknüpfen, heißt es in der Mitteilung weiter.

 

Das Fest geht noch bis Montag weiter – solange stehe auch die Hütte. Am Markttag am morgigen Donnerstag können frische Früchte gespendet werden, auch für die Tafel in Waldbröl.

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