KULTUR

Ein Jazzabend, der bewegt

lz; 21.01.2024, 15:00 Uhr
Fotos: Lene Zautke --- Laia Genc am Flügel, Markus Braun am Kontrabass und Jens Düppe am Schlagzeug bilden das Jazz-Trio Liaison Tonique.
KULTUR

Ein Jazzabend, der bewegt

lz; 21.01.2024, 15:00 Uhr
Nümbrecht – In der Neuen Orangerie im Schloss Homburg präsentierte das Jazz-Trio Liaison Tonique zum Jahresauftakt beeindruckende Eigenkompositionen.

Von Lene Zautke

 

Am Samstagabend eröffnete das Schloss Homburg sein diesjähriges Kulturprogramm mit einem Neujahrskonzert in der Neuen Orangerie. Das Trio Liaison Tonique unter der leitenden Kraft von Pianistin Laia Genc präsentierte hochkarätigen Jazz aus Eigenkompositionen.

 

[Steffen Müller hieß das Publikum zum kulturellen Jahresauftakt willkommen.]

 

Im November wurde Genc für ihre künstlerische Leistung mit dem Oberbergischen Kulturförderpreis ausgezeichnet (OA berichtete) und für den Jahresauftakt des Kulturprogramms ausgewählt. „Sie hat uns durch die Art und Weise wie sie spielt, aber auch wie sie als Mensch wirkt, jede Form von Entscheidungswegen verkürzt“, erklärte Steffen Müller, Kulturamtsleiter des Oberbergischen Kreises, zufrieden.

 

Laia Genc am Flügel, Markus Braun am Kontrabass und Jens Düppe am Schlagzeug präsentierten insgesamt zehn Jazzstücke aus den letzten zwei Alben „Birds“ und „Talisman“ der Künstlerin. Jede Komposition trug eine persönliche Geschichte, Widmung oder einen Appell von Genc in sich. „The Bird“ spiegelte die bunte Vielfalt der Gesellschaft wider und wurde der Freiheit der Menschen zugeschrieben. „Talisman“ sollte den über 110 Konzertbesuchern als Glücksbringer im neuen Jahr dienen.

 

[Die Neue Orangerie füllte sich unter den beeindruckenden Klangfolgen des Jazz-Trios.]

 

In „You gave me“ erzählte Genc von ihrer Kindheit in Berlin, wo sie in einem reinen Frauenhaushalt aufwuchs. Das Stück schrieb sie gezielt für ihre Großmutter, welche sie stark prägte, und überzeugte dabei mit eigenem Gesang. Auch ihre türkischen Wurzeln ließ die Künstlerin sprießen, als sie mit „Nasmir“ eine orientalische Tonleiter auflegte.

 

Die letzte Komposition „Restless“ stand für ruhelose Zeiten und sollte als Appell für das Publikum dienen, sich aktiv in demokratische Entscheidungen einzubringen. Genc rief dazu auf, für seine Rechte und Meinungen zu demonstrieren: „Es ist der Punkt gekommen, wo man aufstehen sollte, rausgehen und zeigen, wofür man steht.“ Das Neujahrskonzert des Jazz-Ensembles hinterließ nicht nur musikalische Eindrücke, sondern regte auch zum Nachdenken und Handeln an.

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