HANDBALL

Traum vom Final Four: Sind aller guten Dinge drei?

pn; 03.02.2024, 06:00 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Im Ligaspiel schaffte der VfL Gummersbach gegen Berlin beinahe eine Sensation, trotzte dem damaligen Tabellenführer aber einen Punkt ab. Auch im Pokal wollen Julian Köster & Co nun erneut für Furore sorgen.
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Traum vom Final Four: Sind aller guten Dinge drei?

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pn; 03.02.2024, 06:00 Uhr
Gummersbach – Im DHB-Pokal-Viertelfinale muss der VfL Gummersbach am Sonntag beim Spitzenteam Füchse Berlin antreten - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.​​​​​​​

Von Peter Notbohm

 

Füchse Berlin – VfL Gummersbach (Sonntag, 16:30 Uhr).

 

Die Handball-Europameisterschaft ist noch keine Woche vorbei, da wartet auf die Handballer des VfL Gummersbach bereits wieder der harte Ligaalltag. Drei Spiele in sechs Tagen – die Spieltechniker und der internationale Rahmenspielplan lassen dem Handballsport keine Minute zum Durchatmen. Bevor es in der Liga nach Hannover und Eisenach geht, wartet auf das Team von Gudjon Valur Sigurdsson gleich ein erstes Highlight. Am Sonntag geht es für Gummersbach im DHB-Pokal-Viertelfinale zu den Füchsen Berlin, ehe man von dort am Montag weiter Richtung Hannover reisen wird.

 

Eine Situation, die man im Oberbergischen inzwischen kennt. Es ist das dritte Viertelfinale nach einem Großturnier. Die dritte Chance, sich endlich den Traum vom Final Four in Köln zu ermöglichen. In den vergangenen beiden Jahren hieß es jeweils Endstation gegen Erlangen und Lemgo in der SCHWALBE arena. Beim dritten Anlauf hat man nicht einmal mehr ein Heimspiel und muss an die Spree zu einem der Spitzenteams Europas.

 

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„Ich bin Realist“, sagt Sigurdsson vor der Abreise in die Hauptstadt, „wahrscheinlich werden wir ein extraaußergewöhnliches Spiel benötigen, um dort zu gewinnen. Aber das heißt nicht, dass wir in Berlin nicht alles raushauen werden.“ Denn das Credo des Isländers bleibt unverändert: Der 44-jährige Handballlehrer liebt schwierige Aufgaben, denn nur an denen kann man wachsen und lernen.

 

Berlin bezeichnet er als „brutal gute Mannschaft“, die mit Mathias Gidsel den aktuell wohl dominantesten Handballer der Welt in seinen Reihen hat. In der Liga erzielte der Däne bislang 141 Tore in 18 Spielen und war auch Torschützenkönig bei der Europameisterschaft. Aber auch sonst kann Füchse-Coach Jaron Siewert auf einen Mix aus Talenten und ganz viel Weltklasse zurückgreifen. Im Rückraum hat Nils Lichtlein sein Talent bei der EM erneut unterstrichen. Paul Drux ist inzwischen aus seiner Verletzungspause zurück und am Kreis dominiert Mijajlo Marsenic die Liga. „Dazu haben sie Außen, die kaum einen Wurf verwerfen und mit Dejan Milosavljev einen absoluten Spitzentorhüter“, schwärmt Sigurdsson.

 

Doch: Das Liga-Hinspiel hat gezeigt, dass Gummersbach auch mit den ganz Großen mithalten kann. Damals lagen die Oberberger eine Viertelstunde vor Schluss bereits mit 18:25 hinten, durften am Ende aber ein 30:30-Remis bejubeln. „Ein toller Tag“, sagt Sigurdsson im Rückblick, weiß aber auch, dass dieses Ergebnis für Sonntag keine Aussagekraft hat: „Im Pokal geht es um Alles, Do or Die.“

 

Die 60 Minuten werden für einige Spieler nicht nur körperlich, sondern sicherlich auch vom Kopf her herausfordernd. Spieler wie Gidsel, VfL-Kapitän Julian Köster oder Lichtlein waren bis zum letzten Tag bei der EM – die Belastung ist hoch. Auch der VfL-Coach macht sich dazu seine Gedanken, will aber nicht jammern: „Natürlich ist das nicht optimal. aber die Spieler reagieren sehr individuell auf die Belastung und ihre Erlebnisse bei der EM. Unsere Aufgabe als Trainer ist es, sie bestmöglich vorzubereiten.“

 

Eine echte Pause von etwa sechs Tagen bekamen nur die VfL-Spieler, die bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten mussten. Köster stieg ins Mannschaftstraining sogar erst am Freitag wieder ein, um ihm nach dem kräftezehrenden Turnier zumindest ein bisschen Regeneration zu ermöglichen. Ob Milos Vujovic nach seiner leichten Sprunggelenksverletzung beim Winter Camp in Verl wieder rechtzeitig fit wird, wollte Sigurdsson indessen noch nicht verraten, ansonsten plant der Isländer mit Ausnahme von Tom Jansen mit dem kompletten Kader.

 

Zu den anhaltenden Gerüchten um eine Verpflichtung von Frankreichs Mittelmann Kentin Mahé hält sich der Isländer ähnlich bedeckt. Einen Wunsch hat er nach der Europameisterschaft allerdings trotzdem: „Ich würde mir wünschen, dass in der Bundesliga von den Schiedsrichtern dieselbe Physis wie in der Champions League und bei der EM zugelassen wird. Das macht einfach mehr Spaß.“

 

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