HANDBALL

Nach den Eulen wartet der nächste unangenehme Gegner

pn; 10.12.2021, 06:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung ---- Nachdem Stepan Zeman und seine Teamkollegen in Ludwigshafen stolperten, soll im Heimspiel gegen Elbflorenz der nächste Sieg gelingen.
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Nach den Eulen wartet der nächste unangenehme Gegner

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pn; 10.12.2021, 06:00 Uhr
Gummersbach - Das Sigurdsson-Team trifft auf den HC Elbflorenz - Gerüchte um neuen Linkshänder – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Ein schlechter Verlierer ist Gudjon Valur Sigurdsson nicht, trotzdem gehört es nicht zum Naturell des ehrgeizigen VfL-Coachs, sich mit Niederlagen anzufreunden. So verwundert es nicht, dass den Isländer die 25:30-Niederlage in Ludwigshafen auch zwei Tage später noch nervt. Schon am heutigen Freitag kann sein Team aber für bessere Stimmung beim Trainer sorgen: Gegen den HC Elbflorenz ist der VfL Gummersbach in der SCHWALBE arena klar favorisiert.

 

Zunächst galt es unter der Woche aber das Spiel vom Montagabend in Ludwigshafen aufzuarbeiten. Mit Training und Videostudium sei das geschehen, sagt Sigurdsson. „Diese Niederlage haben wir uns komplett selbst zuzuschreiben“, meint er. Seinem Team wirft er vor allem die hohe Fehlerquote in der ersten Hälfte vor. Insgesamt 15 unnötige Fehler zählte der akribische Coach in der Nachbetrachtung, da hätte auch eine solide Deckungsleistung wenig geholfen.

 

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Die Defensive sei es auch gewesen, die die Aufholjagd nach der Pause erst möglich gemacht habe. Ein Passfehler beim 25:27 (57.) und ein verpasster Ballgewinn waren aber die entscheidenden Fehler – die Eulen kamen nicht mehr ins Schwimmen. „Aber es gehört dazu, dass man nicht immer alles richtig macht“, sagt Sigurdsson und wehrt sich vehement dagegen, dass sein Team auswärts ein anderes Gesicht zeige: „Es gibt in der Liga kaum eine Mannschaft, die auswärts mehr Punkte geholt hat als wir.“

 

Am Freitag heißt der Gegner aber HC Elbflorenz: Vor der Saison noch als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelt, erleben die Sachsen mit 13:13 Punkten bislang eine eher durchwachsene Saison und finden sich derzeit nur im Mittelfeld auf Rang neun wieder. Aus den letzten fünf Spielen holte der letztjährige Tabellenvierte allerdings 7:3 Punkte und gewann zuletzt drei Mal in Folge – darunter zwei Mal auswärts. Ebenfalls auffällig: Bei keiner der fünf Saisonniederlagen unterlag das Team von Rico Göde mit mehr als drei Toren.

 

„Der Kader des VfL ist stark und sie sind selbsternannter Aufstiegsfavorit. Wir sollten einfach da weitermachen, wo wir die letzten drei Spiele angefangen haben. Emotionen, Kampf und Leidenschaft zeigen und von Anfang an bereit sein“, schickt HCE-Torhüter Max Mohs im Vorbericht der Dresdener eine Kampfansage ins Oberbergische.

 

Noch will Geschäftsführer Christoph Schindler keine Neuzugänge für die kommende Saison verraten. Wie Oberberg-Aktuell erfuhr soll der Tabellenführer aber erhöhtes Interesse an einer Verpflichtung von Tom Jansen (Foto: Thomas Wirczikowski) haben. Der 1,99 Meter große Rückraumhüne spielt aktuell beim TV Großwallstadt. Mit 81 Toren ist der Linkshänder nicht nur zweitbester Torschütze der Unterfranken, sondern auch Elfter der Torjägerliste der 2. Liga. Auch der 23-Jährige soll am nächsten Schritt in seiner Karriere interessiert sein, Gespräche sollen bereits stattgefunden haben. Beim 32:24-Auswärtssieg des VfL in Großwallstadt überzeugte Jansen mit sieben Toren. Der Vertrag des niederländischen Nationalspielers läuft im kommenden Sommer aus.

 

Unter Kontrolle bekommen muss Gummersbach sicherlich Spielmacher Sebastian Greß, der nicht nur seine rechte Seite in Szene zu setzen weiß, sondern auch selbst mit 69 Toren stets brandgefährlich ist. Mit Lukas Wucherpfennig verfügen die Gäste zudem über einen pfeilschnellen Rechtsaußen. 74 Treffer hat der Siebenmeterspezialist bislang erzielt und ist bester Torschütze des HCE. „Elbflorenz ist eine Mannschaft, die vor allem gut im Rückraum und körperlich stark ist“, sagt Julius Fanger und erwartet ein hart umkämpftes Spiel.

 

Auf den jungen Spielmacher dürfte am Freitag mehr Verantwortung zukommen, nachdem Ole Pregler mindestens zehn Tage mit seiner schweren Gehirnerschütterung pausieren (OA berichtete) und zunächst ein Sechs-Stufenprogramm durchlaufen muss. Dass die Leihgabe aus Melsungen nach Alexander Hermann (in Fürstenfeldbruck) und Timm Schneider (in Nettelstedt) bereits der dritte Spieler mit einer schweren Kopfverletzung innerhalb eines Jahres ist, sei aber kein Zeichen für erhöhte Aggressivität gegenüber seinem Team, meint Sigurdsson: „Das passiert leider im Sport.“

 

Der Kartenvorverkauf für das letzte Heimspiel des Jahres hat begonnen. Für das Lokalderby gegen den TuS Ferndorf am 22. Dezember, 19 Uhr, stehen gemäß der aktuellen Coronaschutzverordnung inklusive der Dauerkarteninhaber 2.101 Karten zur Verfügung – mehr Zuschauer sind derzeit nicht zugelassen. Tickets können hier und an allen bekannten Vorverkaufsstellen gebucht werden. Wie bei den Spielen gegen den HC Elbflorenz und im Pokal gegen die HSG Nordhorn-Lingen gilt auch gegen die Westfalen die 2G-Regel sowie eine durchgängige Maskenpflicht in der SCHWALBE arena. Auch Stehplätze sind verboten, Dauerkarteninhaber mit Stehplatztickets bekommen an der Tageskasse gegen Vorlage ihres Tickets ein kostenloses Upgrade auf einen Sitzplatz.

 

Fynn Herzig hält der Isländer gegen Elbflorenz für keine Option, ob Alexander Hermann nach seinem Kurzcomeback in Ludwigshafen nun mehr Spielzeit bekomme, ließ er offen: „Alex ist ein sehr guter Spieler, aber nach so einer langen Pause und so viel Antibiotika benötigt er vor allem Zeit, um wieder Bundesliga zu spielen.“ Im Kader stehen wird dafür wohl Youngster Fynn Schroven, nachdem Szymon Dzialakiewicz als Ersatz von Lukas Blohme nur bedingt überzeugen konnte. Insgesamt erwarte er mehr von seinem Team, vor allem von den erfahrenen Spielern, so Sigurdsson. Im Rückblick auf Montag meint er damit auch Raul Santos, der nach einer Undiszipliniertheit wegen Meckerns frühzeitig zum Duschen geschickt worden war.

 

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