HANDBALL

Klarer Derbyerfolg: Gummersbach zieht ins Pokal-Achtelfinale ein

pn; 07.10.2021, 23:40 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Grund zum Feiern hatte der VfL Gummersbach dem Abpfiff. Das Sigurdsson-Team gewann auch sein sechstes Pflichtspiel in dieser Saison.
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Klarer Derbyerfolg: Gummersbach zieht ins Pokal-Achtelfinale ein

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pn; 07.10.2021, 23:40 Uhr
Gummersbach – Das Sigurdsson-Team besiegt den TuS Ferndorf im DHB-Pokal – Abwehrumstellung nach der Pause zieht den Gästen frühzeitig den Zahn – Reservisten nutzen ihre Chance - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Der VfL Gummersbach steht im Achtelfinale des diesjährigen DHB-Pokals. Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson besiegte am Donnerstagabend vor 1.103 Zuschauern den Ligakonkurrenten aus Ferndorf souverän mit 30:22 (Auch der OA-Liveticker zum Nachlesen).

 

VfL Gummersbach – TuS Ferndorf 30:22 (14:14).

 

Man hätte fast meinen können, dass es sich um ein Testspiel und nicht um ein Zweitrundenduell im DHB-Pokal gehandelt hatte. Anders konnte man die Worte von Ferndorfs Trainer Robert Andersson nach dem Derby im Gummersbacher Handball-Tempel kaum interpretieren. „Wir konnten heute ein bisschen üben“, meinte er nach der Partie auf der Pressekonferenz und dankte Gudjon Valur Sigurdsson dafür, dass dieser mit einer 5:1-Defensive agiert habe. „Das haben wir gehofft, nachdem wir zuletzt einige Probleme mit offensiven Abwehrreihen hatten. Für uns war es eine super Gelegenheit vor einem wichtigen Pflichtspiel in der Liga. Heute waren wir nach der Pause eine Nummer zu klein, um den VfL zu ärgern“, so der Schwede, dessen Team noch auf die ersten Punkte wartet.

 

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[Ferndorfs Abwehrchef Branimir Koloper war nach diesem heftigen Gesichtstreffer mit zwei Minuten noch gut bedient.]

 

Ob diese Aussagen für Irritationen beim VfL-Coach sorgten, ließ sich der Isländer nicht anmerken, lieber verteilte er Komplimente: „Respekt an meine Mannschaft. Ich kann sie nur loben, wie souverän sie das in der zweiten Hälfte gemacht haben.“ Allerdings dürfte auch Sigurdsson manches vor der Pause nicht gefallen haben – auch das ließ sich seinen Worten entnehmen. „Natürlich war ich mit unserer 3:2:1-Abwehr zufriedener als mit der 6:0-Variante, aber uns war klar, dass es sehr schwer werden würde, Andreas Bornemann unter Kontrolle zu kriegen“, sagte der ehemalige Nationalspieler.

 

Dabei hatte Gummersbach durchaus einen Blitzstart hingelegt: Ferndorf ging durch Lukas Siegler zwar noch 1:0 in Führung, anschließend bestimmten aber die Abwehrreihen das Geschehen. Beide Mannschaften taten sich im gebundenen Spiel zunächst schwer, Lösungen zu finden. Zum Dosenöffner wurde das gefürchtete Umschaltspiel der Hausherren, die mit einigen Gegenstößen den Spielstand zügig auf 7:2 (10.) stellten und den Gästen kaum Luft zum Atmen ließen. Ferndorf reagierte: Die Umstellungen nach einer Auszeit Anderssons fruchteten sofort. Beim 7:6 (14.) durch den überragenden Bornemann waren die Gäste schon wieder in Schlagdistanz. Der Ausgleich fiel beim 10:10 (22.) - erneut schlug der wurfgewaltige Halbrechte Ferndorfs zu.

 

„In dieser Phase haben wir zu langsam gespielt. Da erwarte ich mehr Druck zum Tor“, meinte Sigurdsson nach der Partie über die Viertelstunde bis zur Pause. Als Kritik an den zuvor eingewechselt Timm Schneider und Alexander Hermann wollte er das aber nicht verstanden wissen: „Das hätte auch jedem anderen Spieler passieren können.“ Bis zur Pause waren es die Paraden von VfL-Keeper Tibor Ivanisevic, die verhinderten, dass die Partie kippte - insgesamt 13 Bälle hielt der Serbe.

 

[Kreisläufer Jonas Stüber wurde von seinen Mitspielern immer wieder in Szene gesetzt.]

 

Mit dem Seitenwechsel kam Gummersbach nicht nur mit neuem Elan, sondern auch mit neuer Taktik und neuem Personal auf die Platte. Defensiv wurde nun auf die 3:2:1-Variante gesetzt, offensiv feierte Fynn Herzig sein Comeback nach langer Leidenszeit und Szymon Dzialakiewicz bekam ebenfalls seine Chance. Und für Herzig sollte es auch gleich traumhaft losgehen: Der Shooter netzte zum 16:14 (33.) ein. „Gleich beim Comeback ein Tor zu erzielen und dazu noch mit Zuschauern in der Halle war ein unglaubliches Gefühl“, sagte der 23-Jährige nach Abpfiff. Dass seine Schulter gehalten habe und das Team eine Runde weiter sei, rundete den Abend aus seiner Sicht ab. Aber auch der Pole im rechten Rückraum hinterließ mit vier Toren aus vier Versuchen einen guten Eindruck.

 

Gummersbach war nun die deutlich aktivere Mannschaft, einzig an der Chancenverwertung haperte es. Häufig stand Lucas Puhl, früherer VfL-Akademietorhüter, im Weg, sodass es bis zum 19:17 (40.) dauerte, ehe sich die Gastgeber wieder absetzten. Beim 24:19 (49.) durch Raul Santos war eine Vorentscheidung gefallen, in der Schlussphase ging es nur noch um die Höhe des Heimsieges.

 

[Julian Köster nimmt Maß gegen Ferndorfs Defensive - Im gebundenen Spiel tat sich Gummersbach zuweilen ein wenig schwer, die gegnerische Deckung zu knacken.]

 

Kleiner Höhepunkt mit Sicherheit auch die Einwechslung von Diogo Valerio, der erstmals in dieser Saison zum Profikader gehörte. Der Portugiese entschärfte gleich zwei Siebenmeter von Ferndorfs Rutger ten Velde. „Ich arbeite jede Woche dafür, zum Team zu gehören und wollte dem Trainer, aber auch den Fans zeigen, dass ich es verdiene, hier zu sein“, sagte er nach der Partie. Natürlich brenne er darauf, in jedem Spiel zu spielen, stelle sich gleichzeitig aber auch in den Dienst des Vereins. „Wenn ich im U23-Kader stehe, gebe ich alles, um dem Team zu helfen, die Spiele zu gewinnen“, ergänzte er und lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit unter den VfL-Keepern.

 

So blieb am Ende nur noch eine Frage offen: Ob er einen Wunschgegner für das Achtelfinale habe, hieß es in Richtung Sigurdsson. Das verneinte der Isländer: „Aber wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir ein Heimspiel wünschen.“

 

Gummersbach: Janko Bozovic (6/3), Julian Köster, Szymon Dzialakiewicz, Raul Santos, Jonas Stüber (je 4), Lukas Blohme (3), Stepan Zeman (2), Alexander Hermann, Fynn Herzig (je 1), Hakon Styrmisson (1/1).

 

Ferndorf: Andreas Bornemann (9/1), Rutger ten Velde (6/3), Mattis Michel (3), Jonas Faulenbach, Simon Strakeljahn, Lucas Schneider, Lukas Siegler (je 1).

 

Strafen

8:8 Minuten (2x Zeman, Kiesler, Herzig – Koloper, J. Schneider, Michel, L. Schneider,

 

Siebenmeter

4/5 – 4/6 (Bozovic scheitert an Puhl – Valerio hält zwei Mal gegen ten Velde).

 

Zuschauer

1.103

 

Schiedsrichter

Frederic Linker / Sascha Schmidt

 

DHB-Pokal 2. Runde

 

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