HANDBALL
Fünf Tore fehlen zum Berlin-Ticket
Oberberg – Die Jungen des Lindengymnasiums verpassen nur haarscharf den Sieg bei den Landesmeisterschaften der Schulen im Handball – Mannschaft der Gesamtschule Marienheide schrammt ebenfalls am Bundesfinale vorbei.
Von Peter Notbohm
Spannender hätten die Spieltechniker den Spielplan der Landesmeisterschaften der Schule im Handball in der Wettkampfklasse III (entspricht C-Jugend) kaum gestalten können. Obwohl das Team des Gummersbacher Lindengymnasiums sein letztes Spiel gegen die Friedrich-Albert-Lange-Schule aus Solingen mit 13:11 gewann, waren es die Schüler aus der Klingenstadt, die anschließend in einer Jubeltraube verschwanden und lautstark das Ticket zum Bundesfinale nach Berlin feierten.
Den Oberbergern fehlten in der Endabrechnung fünf Tore im Dreiervergleich mit den punktgleichen Teams aus Solingen und dem Besselgymnasium aus Minden: Platz drei in der Endabrechnung. Vor dem Spiel hatten die Gummersbacher schon wild gerechnet, mit wie vielen Toren Differenz sie den Turnierfavoriten schlagen müssen, um doch noch für eine Überraschung zu sorgen. Spieler Tim Daniel Rath bezeichnete die Stimmung vor dem Duell als „angespannt“.
Und nach einer frühen roten Karte für den besten Spieler der Solinger sprach plötzlich vieles für das Team von Jan Schwenzfeier und Gunnar Schmidt. Doch die Nerven machten den Spielern des VfL Gummersbach, des HC Gelpe/Strombach und der HBD Löwen am Ende einen Strich durch die Rechnung: Nach vielen Fahrkarten reichte es nur zu dem knappen 13:11-Erfolg, der nicht ausreichte.
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[Platz drei und Platz zwei erreichten die beiden oberbergischen Schulmannschaften.]
„Den Turniersieg haben wir aber nicht in dieser Partie verspielt“, blickte Schwenzfeier auf die 6:11-Niederlage gegen das Besselgymnasium. Zuvor hatte man das Joseph-König-Gymnasium Haltern am See (12:7) und das Friedrich-Bährens-Gymnasium Schwerte (17:7) besiegt. Ein Erfolg wäre aus seiner Sicht auch eine kleine Sensation gewesen: „Nachdem wir uns in den Turnieren zuvor ein wenig schwer getan haben, haben wir hier wirklich das Maximale herausgeholt und das Lindengymnasium sehr gut vertreten.“ Blut geleckt für das kommende Jahr hat auch Rath: „Nächstes Jahr wollen wir noch mehr schaffen.“
[Christopher Welter fliegt durch die gegnerische Deckung.]
Wesentlich enttäuschter reagierten dagegen die Spieler der Gesamtschule Marienheide in der Wettkampfklasse II (entspricht B-Jugend) auf ihren zweiten Platz, der das erneute Aus kurz vor dem ausgerufenen Ziel bedeutete. Lehrer Thomas Möller hatte im Vorfeld davon gesprochen, dass es eine Enttäuschung wäre, wenn das Team nicht das Ticket nach Berlin buchen würde. „Die Enttäuschung ist natürlich groß, weil die Woche beim Bundesfinale in Berlin ein echtes Erlebnis fürs Leben gewesen wäre. Das können wir nun leider nicht mitnehmen“, meinte Spieler Christopher Welter nach dem letzten Gruppenspiel.
Es waren letztlich zwei Faktoren, die den Gesamtschulhandballern, die sich aus Spielern des VfL Gummersbach, der HBD Löwen und des HC Gelpe/Strombach rekrutierten, einen Strich durch die Rechnung machten. Zum einen die Nerven und der selbst auferlegte Druck. Zum anderen der Spielplan, der nach der verspäteten Anreise vom Team aus Schwerte ein wenig umgeworfen werden musste.
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[VfL-Spieler Bruno Eickhoff hoffte vergeblich, dass sein Bruder Ben den Titelgewinn von 2020 wiederholen kann.]
Nach dem klaren 24:10-Auftakterfolg gegen das Joseph-König-Gymnasium Haltern am See folgte ein kräftezehrendes 14:13 gegen das Besselgymnasium aus Minden, ehe es zum Topspiel gegen die Friedrich-Albert-Lange-Schule Solingen kam. „Wir haben leider zu häufig nicht die taktischen Vorgaben umgesetzt und uns hinten raus dann auch ein wenig aufgegeben“, befand Welter nach der klaren 9:16-Niederlage. Das abschließende 16:12 gegen das Friedrich-Bährens-Gymnasium Schwerte hatte nur noch statistischen Wert. „Den Jungs fehlten nach den beiden Auftaktspielen auch ein wenig die Kraft im entscheidenden Spiel“, meinte Möller anschließend.
Viel Lob gab es indessen – wie schon am Vortag – für den Ausrichter. Zur Mittagszeit hatten zahlreiche Schüler des Lindengymnasiums und der Gesamtschule Marienheide mit ihrer Trommler-AG für gute Stimmung in der SCHWALBE arena gesorgt. Barbara Nohl, Geschäftsführerin des Ausschusses für Schulsport beim Kreis, sprach erneut von einem gelungenen Turnier mit durchweg fairen Spielen. Die Schiedsrichter waren von HVM-Schiedsrichterwart Daniel Köpplin gestellt worden. Auch das Catering und der Rettungsdienst waren wieder von der Gesamtschule organisiert worden.
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[Doppelerfolg für die Albert-Lange-Schule Solingen, die im Mai mit beiden Teams zum Bundesfinale nach Berlin reisen darf.]
Die Siegerehrung übernahmen wie am Vortag der stellvertretende Landrat Dr. Friedrich Wilke, Oberbergs Handballchef Udo Kolpe und VfL-Spieler Bruno Eickhoff. Der hatte 2020 zuletzt das Ticket nach Berlin mit einer oberbergischen Schulmannschaft gebucht. Das Bundesfinale war damals allerdings der Pandemie zum Opfer gefallen.
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