FUSSBALL

Der Nachbar schnappt Nümbrecht den Titel weg

lo; 17.12.2022, 21:55 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Eine Szene aus dem Finale: Kevin Derksen bedrängt Lukas Grünberg.
FUSSBALL

Der Nachbar schnappt Nümbrecht den Titel weg

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lo; 17.12.2022, 21:55 Uhr
Nümbrecht - Im Finale des stimmungsvollen müller & klein-Cup besiegte der FV Wiehl das Gastgeberteam nach Neunmeterschießen - Rund 500 Zuschauer sehen hochklassiges und faires Turnier.

„Bombastisch“, „herausragend“, „phänomenal“ – egal, mit wem man beim müller & klein-Cup des SSV Homburg-Nümbrecht sprach: An Superlativen mangelte es nicht. Die achte Auflage des vorweihnachten Hallenzaubers erwies sich tatsächlich als gelungene Veranstaltung auf sämtlichen Ebenen. Die rund 500 Gäste in der GWN-Arena sahen hochklassigen und spannenden Fußball sowie Tore en masse, als i-Tüpfelchen gab es obendrein ein rein oberbergisches Finale zwischen den Hausherren und dem Landesliga- und Lokalrivalen FV Wiehl.

 

[Kevin Derksen erzielte im Halbfinale gegen Porz einen Treffer.]

 

Die beiden besten und torhungrigsten Mannschaften des Turniers – ihre Vorrundengruppen hatten sie jeweils mit nur Niederlage auf Platz eins abgeschlossen – lieferten sich wie so häufig ein packendes Duell, das Philipp Rüttgers mit einem Gewaltschuss unter die Latte eröffnete. Ex-SSVler Elham Isakoski erzielte das 1:1, bevor Rüttgers erneut die „Keule“ auspackte und den Ball nach einem indirekten Freistoß in den Winkel schweißte. Doch Wiehl ließ sich nicht unterkriegen und markierte in Person von Eren Kütük den neuerlichen Ausgleich.

 

Das Endspiel ging ins Neunmeterschießen – und hier versagten den Nümbrechtern die Nerven. Christian Rüttgers schoss vorbei, Robin Brummenbaum scheiterte an Keeper Julian Schoepe und Kilian Seinsche jagte die Kugel über die Querstange. So reichte dem FV der verwandelte Strafstoß von Isakoski, um die SG Finnentrop/Bamenohl (Oberliga Westfalen), der den Cup vor der Corona-Zwangspause dreimal in Serie gewonnen hatte, heute jedoch bereits in der Vorrunde ausschied, abzulösen.

 

[Bröltals Jan Mortsiefer (re.) im Duell mit dem früheren Nümbrechter Jan Leyerer vom FSV Neunkirchen-Seelscheid.]

 

„Die Jungs haben sehr gut gespielt und eine super Moral gezeigt“, freute sich Wiehls Trainer Wolfgang Görgens, dessen Team im Vorfeld nicht ganz oben auf der Favoritenliste zu finden war. „Wir lagen sowohl im Halbfinale als auch im Finale mit 0:1 und 1:2 hinten, die Mannschaft hat aber die Ruhe bewahrt und ist nicht in Hektik verfallen. Das war eine hervorragende Leistung.“ Begeistert war Görgens von der Atmosphäre und dem sportlichen Niveau. „Ich kenne kein anderes Turnier, das so top besetzt ist.“ Zwei Oberligisten und neun Landesligisten waren in Nümbrecht vertreten.

 

Die abschließende Pleite nahm SSV-Coach Torsten Reisewitz seinen Schützlingen nicht krumm, wobei er konstatierte: „Das Neunmeterschießen haben wir verkackt.“ Abgesehen vom fehlenden Happy End sei er mit dem Auftritt „total zufrieden“ gewesen. „Meine Jungs haben einen guten Job gemacht. Als es im Finale etwas emotionaler wurde, haben wir leider ein bisschen die Linie verloren.“

 

[Der FV Wiehl gewann die achte Auflage des Nümbrechter Turniers.]

 

Immerhin sicherte sich Brummenbaum mit acht Treffern die Torjägerkanone, sein Teamkollege Christian Rüttgers erhielt die Auszeichnung als bester Spieler. Den Pokal für den besten Goalie räumte Schoepe ab, während die SpVg. Porz in der Wertung der fairsten Mannschaft ganz vorne landete.

 

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Die Equipe von Jonas Wendt war im Halbfinale, das ebenfalls in Neunmeterschießen entschieden wurde, an Wiehl gescheitert, nachdem es am Ende der regulären Spielzeit 3:3 gestanden hatte (Tore Porz: Danny Michel, Hosein Tasoji, Maximilian Hansen/Wiehl: Julian Schoepe, Karim Achour, Kevin Derksen). Für die „Rothosen“ konnte lediglich Koraj Karakaya einnetzen, für den späteren Sieger waren Isakoski und Derksen erfolgreich.

 

Im anderen Semifinale bezwang Nümbrecht Reisewitz‘ ehemaligen Verein Borussia Lindenthal-Hohenlind mit 4:2. Brummenbaum (2), Kilian Seinsche und Felix Klein hatten für den SSV vorgelegt, die Borussen bäumten sich mit einem Doppelpack von Alex Fuchs zu spät auf. Im Spiel um Platz drei war Lindenthal den Porzern indes deutlich überlegen und erreichte mit einem 6:0 Rang drei auf dem Treppchen.  

 

[Kilian Seinsche war nach seinem verschossenem Neunmeter im Endspiel untröstlich.]

 

Als dritter Vertreter aus der Region war der TuS Homburg-Bröltal am Start. Der Gewinner des gestrigen Aufgalopps (siehe Extrabericht) erfüllte die Zielvorgabe von Coach Bastian Sellau, nicht als Gruppenletzter nach Hause zu fahren. Der A-Ligist schlug Bad Honnef und ergatterte gegen Neunkirchen-Seelscheid ein Unentschieden. „2019, als wir das erste Mal mit dabei waren, haben wir keinen einzigen Punkt geholt. Wir haben uns sehr stark verkauft und sind super zufrieden“, bilanzierte Co-Trainer Nils Labitzke, der für den erkrankten Sellau auf der Bank saß.

 

Überschwänglich fiel das Fazit der Klubverantwortlichen aus. „Nach drei Jahren Pause wollten alle wieder ein Fußballfest feiern. Das war unser bestbesuchtes Turnier aller Zeiten“, erklärte Markus Lang. Er bedankte sich bei den 50 Sponsoren („So viele hatten wir noch nie“) und den unzähligen Helfern, ohne die die Durchführung eines Events dieser Größenordnung nicht möglich ist. Stellvertretend für das Orgakomitee hob er das Engagement von Aldo Putzig und Simon Wenz hervor. Was für den Veranstalter spricht: Einige Vereine habe schon jetzt ihr Interesse an einer Teilnahme im nächsten Jahr hinterlegt. „Es hat Riesenspaß gemacht“, meinte der Vorsitzende Roger Lang, der auch ein Lob für die gezeigte Fairness übrighatte.

 

Die Schiris Hans-Jürgen Schlottner, Thomas Wieseler, Marcel Cieslarzyk und Bryan Brant kamen mit wenigen Zeitstrafen und Verwarnungen aus. Der einzige Schreckmoment ereignete sich im Finale, als der Wiehler Angreifer Felix Sievers nach einem unglücklichen Zusammenprall wegen einer Kopfverletzung vom Sanitätsdienst behandelt werden musste. Vorsichtshalber wurde er zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.

 

[Die Mitglieder des SSV-Vorstands mit dem besten Spieler (Christian Rüttgers), dem besten Torwart (Julian Schoepe), dem erfolgreichsten Torschützen (Robin Brummenbaum) und Jan-Hendrik Bruns von der SpVg. Porz (fairste Mannschaft).]

 

Ergebnisse

 

Gruppe A

Mondorf – Friesdorf 4:1

Spich – Lindenthal-Hohenlind 1:2

Deutz – Wiehl 1:5

Spich – Mondorf 0:5

Wiehl – Friesdorf 5:0

Lindenthal-Hohenlind – Deutz 3:3

Mondorf – Wiehl 1:5

Deutz – Spich 7:2

Friesdorf - Lindenthal-Hohenlind 2:1

Deutz – Mondorf 2:2

Lindenthal-Hohenlind – Wiehl 2:1

Spich – Friesdorf 3:5

Lindenthal-Hohenlind – Mondorf 3:0

Friesdorf – Deutz 3:3

Wiehl – Spich 6:0

 

1. FV Wiehl 22:5 Tore, 12 Punkte

2. Borussia Lindenthal-Hohenlind 11:7 Tore, 10 Punkte

3. TuS Mondorf 12:11 Tore, 7 Punkte

4. Blau-Weiß Friesdorf 11:16 Tore, 7 Punkte

5. SV Deutz 17:15 Tore, 6 Punkte

6. 1. FC Spich 6:25 Tore,  0 Punkte

 

Gruppe B

Finnentrop/Bamenohl – Bad Honnef 8:1

Porz – Nümbrecht 1:4

Neunkirchen-Seelscheid – Bröltal 1:1

Porz - Finnentrop/Bamenohl 2:2

Bröltal – Bad Honnef 6:2

Nümbrecht – Neunkirchen-Seelscheid 2:4

Finnentrop/Bamenohl – Bröltal 5:2

Neunkirchen-Seelscheid – Porz 1:6

Bad Honnef – Nümbrecht 2:12

Neunkirchen-Seelscheid - Finnentrop/Bamenohl 5:2

Nümbrecht – Bröltal 4:1

Porz – Bad Honnef 4:2

Nümbrecht - Finnentrop/Bamenohl 4:0

Bad Honnef – Neunkirchen-Seelscheid 4:3

Bröltal – Porz 2:4

 

1. SSV Homburg-Nümbrecht 26:8 Tore, 12 Punkte

2. SpVg. Porz 17:11 Tore, 10 Punkte

3. SG Finnentrop-Bamenohl 17:14 Tore, 7 Punkte

4. FSV Neunkirchen-Seelscheid 14:15 Tore, 7 Punkte

5. TuS Homburg-Bröltal 12:16 Tore, 4 Punkte

6. FV Bad Honnef 11:33 Tore, 3 Punkte

 

Halbfinale

Wiehl - Porz 5:4 (3:3) nach Neunmeterschießen

Nümbrecht - Lindenthal-Hohenlind 4:2

 

Spiel um Platz drei

Porz - Lindenthal-Hohenlind 0:6

 

Finale

Wiehl - Nümbrecht 3:2 (2:2) nach Neunmeterschießen

 

Prämien

1. FV Wiehl, 1.000 Euro

2. SSV Homburg-Nümbrecht, 750 Euro

3. Borussia Lindenthal-Hohenlind, 500 Euro

4. SpVg. Porz, 250 Euro

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