BLAULICHT

Wilfried Fischer zum Ehrenvorsitzenden ernannt

lw; 22.04.2024, 14:07 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung.
BLAULICHT

Wilfried Fischer zum Ehrenvorsitzenden ernannt

lw; 22.04.2024, 14:07 Uhr
Wipperfürth – Der scheidende Kreisbrandmeister wird bei der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbands überrascht – Blick zurück auf die vergangenen Jahre.

Von Lars Weber

 

Damit hatte Wilfried Fischer im Vorfeld nicht gerechnet: Der scheidende Kreisbrandmeister ist bei der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Oberberg (KFV) und der Sozialkasse des Kreisfeuerwehrverbandes in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Seit fast 25 Jahren ist der 63-Jährige im Kreisfeuerwehrverband vorne mit dabei. 2000 wurde er zum Geschäftsführer gewählt, 2009 wurde er stellvertretender Vorsitzender. Mit seiner Ernennung zum Kreisbrandmeister 2018 rückte er an die Spitze des Verbands. Fischer blickte bei der Versammlung zurück, außerdem wurde sein Nachfolger als Kreisbrandmeister Julian Seeger, der aktuelle Leiter der Feuer- und Rettungsleitstelle, zum neuen KFV-Vorsitzenden gewählt. Der Rest des Vorstands wurde bestätigt.

 

[Der Nachfolger gratuliert seinem Vorgänger: der künftige Kreisbrandmeister und KFV-Vorsitzende Julian Seeger (li.) und Wilfried Fischer (Mitte), gemeinsam mit dem KFV-Vorstand , KFV-Geschäftsführer Michael Stricker, Frank Hartkopf und Matthias Schneider, die stellvertretenden Kreisbrandmeister.]

 

97 von 105 Delegierten aller 13 Feuerwehren aus dem Kreis, zahlreiche Vertreter der Kommunen und der Kreisverwaltung, Landrat Jochen Hagt, die CDU-Landtagsmitglieder Christian Berger und Bodo Löttgen sowie Abgesandte der aktiven Hilfsorganisationen im Kreis waren nach Wipperfürth gekommen. Fischer dankte zu Anfang Bürgermeisterin Anne Loth und den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Wipperfürth, die überhaupt erst die Durchführung der Delegiertentagung am Freitag und Samstag ermöglichten, sowie dem Feuerwehrorchester der Feuerwehr Radevormwald, das die Veranstaltung musikalisch begleitete.

 

Wilfried Fischer sowie seine Stellvertreter Mathias Schneider und Frank Hartkopf stellten die Zahlen der Geschäftsjahre 2021 bis 2023 vor. 4.678 Mitglieder zählte der Verband in 2023, die sich aus jeweils rund 2.700 Aktiven, 680 Jugend-Feuerwehrleuten, 680 Ehrenmitgliedern und 380 Angehörigen der Musikzüge zusammensetzen. Hinzu kommen rund 220 aktive Kinder in den Kinderfeuerwehren. Gerade die Zahlen beim Nachwuchs sind ansteigend.

 

Fischer blickte auf die besonderen Ereignisse in den zurückliegenden drei Geschäftsjahren. Ganz besonders hob er das Hochwasser 2021 hervor sowie die Arbeit in ein Konzept, um im Ernstfall auf eine Energiemangellage reagieren zu können (mehr dazu gibt’s im Interview mit Fischer hier). In seinem letzten Bericht als Vorsitzender des KFV spannte Fischer den Bogen aber auch noch etwas weiter. Er zeigte sich zufrieden damit, wie sich die Zusammenarbeit der Abteilungen des Amtes 38 mit den kommunalen Feuerwehren in den vergangenen Jahren entwickelt habe, besonders hervor hob er zudem die Realisierung des Trainingsgeländes in Brächen. „Da sind wir noch nicht fertig.“

 

Weiter freute er sich, dass auch Dinge im Hintergrund bei den Feuerwehren im Kreis „gerade gezogen“ worden seien. Dazu zähle, dass inzwischen alle Kommunen Mitglieder sind in der Sozialkasse des KFV und damit Vorsorge treffen für Angehörige, falls im Einsatz etwas passiere. Auch das Thema Aufwandsentschädigung habe schon bei diversen Feuerwehren Fahrt aufgenommen. Nicht zuletzt sei das Personal- und Führungssystem nahezu überall vereinheitlicht worden, was zu einer Verschlankung der Bürokratie geführt habe.

 

Fischer bedankte sich bei allen, die ihm in den vergangenen fast zweieinhalb Jahrzehnten unterstützt und „die Leitplanken“ gebildet haben, vom Landrat bis hin zu den Ehrenamtlichen in den Kommunen.

 

Ehrungen

 

[Oben: Die Geehrten mit silberner und bronzener Ehrennadel, unten: Arnd Schmidt überreicht Gerhard Dijaschtuk (re.) einen Präsentkorb.]

 

Ehrenmitglieder: Karsten Binder, Gerhard Dijaschtuk, Udo Müller und Rolf Dieter Standtke

 

Ehrennadel in Silber: Gerhard Dijaschtuk und Arnd Schmidt

 

Ehrennadel in Bronze: Christoph Berghaus, Christian Haag, Philipp Hartkopf, Christian Kleusberg, Michael Schindler, Achim Schmidt, Bernd Schneider und Günther Schumacher

 

Beim Treffen der Ehrenabteilungen am Samstag wurden die drei ältesten Teilnehmer geehrt: Josef Büscher aus Engelskirchen und Bruno Börsch aus Wipperfürth (beide 89 Jahre) sowie Heinz Dreiner (90 Jahre) aus Wipperfürth.

 

Eine besondere Auszeichnung hatte der KFV für die Firma bbb server / invokable GmbH parat. Für die unentgeltliche Unterstützung bei der Kreisausbildung wurde die Remscheider Firma mit der Plakette „Partner der Feuerwehr“ geehrt. Im Rahmen dieser Auszeichnung wurde besonderer Dank ausgesprochen für die Zurverfügungstellung der Plattform für Meetings über das Internet.

 

Gedankt wurde auch in den Redebeiträgen von Landrat Jochen Hagt (Foto), des CDU-Landtagsabgeordneten Christian Berger und der Wipperfürther Bürgermeisterin Anne Loth. „Das Besondere an dem Ehrenamt Feuerwehr sind die täglichen Einsätze, Einsätze, die nicht planbar sind und von denen man nicht weiß, was passiert und wie belastend sie für einen sein können“, so Hagt. „Sie sind 24 Stunden, sieben Tage lang bereit, um anderen Menschen zu helfen, egal ob Sie gerade auf der Arbeit sind oder wichtige Dinge tun. Sie haben dann vielleicht schwere Situationen abzuarbeiten, vielleicht auch Gefahr für die eigene Unversehrtheit. Das ist schon was Besonderes, was Sie für die Menschen tun.“ Christian Berger sagte: „Das ist schon eine gewaltige Aufgabe, die Sie da ehrenamtlich bringen.“ 

 

 

Anne Loth dankte auch Fischer besonders „für sein Engagement, ehrenamtlich wie hauptberuflich, für seinen kameradschaftlichen Führungsstil und das kooperative Miteinander“. Nach 49 Jahren Feuerwehr gehe er nun „seinem verdienten Ruhestand“ entgegen. „Für die Zukunft alles Gute und viele Einsatzfahrten, aber nicht mit den Kollegen im Kommandowagen, sondern mit der Familie im Wohnmobil.“

 

Delegiertentag der Jugendfeuerwehren

 

Nach den Delegierten des KFV haben sich am Samstag auch die Jugendfeuerwehren des oberbergischen Kreises zu ihrem Delegiertentag in Wipperfürth getroffen. In ihren Grußwörtern hoben Bürgermeisterin Anne Loth und Vize-Landrat Tobias Schneider die Wichtigkeit einer Jugendfeuerwehr hervor und dankten den Jugendwarten für den großen Einsatz bei der Ausbildung des Nachwuchses.

 

In seinem Bericht über die vergangene Amtszeit ging Vize-Kreisjugendfeuerwehrwart Maik Bourbones auf die durchgeführten Aktionen ein, unter anderem das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr im Reichshof 2022 oder die Abnahme der Jugendflamme in Bergneustadt 2023. Die Mitgliederzahlen blieben trotz Corona stabil, seit 2021 wurde die Zahl um 77 Jugendliche gesteigert. Im Kreisgebiet gibt es weiterhin 13 Jugendfeuerwehren mit über 698 Jugendlichen, davon 170 Mädchen. Für den Nachwuchs zuständig sind 232 Betreuer.

 

[Foto: Simeon Hillebrand.]

 

Für den scheidenden Kreisbrandmeister Wilfried Fischer gab es von den Jugendlichen ein Vogelhäuschen. Wiedergewählt wurde der bisherige Vorstand mit Ausnahme des Beisitzers Sören Bender. Neuer Beisitzer ist Tobias Funk aus Radevormwald.

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