BERGNEUSTADT

Nach Brand in Wiedenest: Stadt prüft Strafanzeige

pn; 03.01.2023, 16:10 Uhr
Foto: Michael Kleinjung ---- Das Haus an der B 55 ist derzeit unbewohnbar.
BERGNEUSTADT

Nach Brand in Wiedenest: Stadt prüft Strafanzeige

pn; 03.01.2023, 16:10 Uhr
Bergneustadt - Brandursache und Schadenshöhe in Wiedenest noch unklar - Betroffene vorerst bei Angehörigen untergekommen - Bürgermeister mit Kritik an Schaulustigen, die in Nähe der Einsatzstelle weiter Feuerwerk zündeten - Spendenkonto eingerichtet.

Von Peter Notbohm

 

Die Familie, die bei dem verheerenden Brand einer Gärtnerei und eines angrenzenden Wohn- und Geschäftshauses in Bergneustadt-Wiedenest ihr Hab und Gut verloren hat (OA berichtete), ist vorerst bei Angehörigen untergekommen. Das gab Bürgermeister Matthias Thul am Dienstag auf OA-Nachfrage bekannt. „Ich kenne die Familie schon lange und habe mich unmittelbar am nächsten Vormittag bei ihnen erkundigt. Mein Telefon steht ihnen jederzeit offen“, sagte das Stadtoberhaupt.

 

Die Untersuchungen zur Brandursache sind indessen noch nicht angelaufen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, habe es in den vergangenen Tagen derart häufig gebrannt, dass die Brandermittler nun Brandstelle für Brandstelle abarbeiten. Einen genauen Zeitpunkt konnte die Polizei am Montagnachmittag noch nicht nennen. Auch die Schadenshöhe ist noch unklar, das Gewächshaus und der Dachstuhl des Hauses waren bei dem Feuer vollkommen zerstört worden. Derweil wurden in Bergneustadt gleich zwei Spendenkonten für die Familie eingerichtet, darunter von der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest (siehe Infokasten).

 

Wenig Verständnis hat Bürgermeister Thul derweil dafür, dass während des Einsatzes die Arbeit der Rettungskräfte durch Abschießen weiterer Feuerwerkskörper behindert und gefährdet wurde. In den sozialen Medien über Instagram und TikTok gebe es hiervon Videoaufnahmen. Im Rathaus prüfe man aktuell noch eine Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen. „Ich weiß nicht, mit welchem Recht Menschen meinen, Feuerwerkskörper in Nähe einer Einsatzstelle zünden zu müssen“, so Thul.

 

Bei der Polizei ist noch keine Anzeige eingegangen. Ein Sprecher sagte auf Nachfrage, dass es sich um versuchte gefährliche Körperverletzung handeln würde, sollten die Feuerwerkskörper gezielt in Richtung der Einsatzstelle geschossen worden sein.

 

Spendenkonto

 

Ev. Kirchengemeinde Wiedenest

IBAN: DE91 3845 0000 0000 1435 52

Sparkasse Gummersbach

Stichwort: "Brandbetroffene Blumen Ochel"

 

Die eingegangenen Spenden werden zu 100 Prozent an die vom Brand betroffenen Personen weitergeleitet.

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