WIRTSCHAFT

ONI-Zahlen sorgten für großes Staunen beim Minister

bv; 11.11.2019, 16:32 Uhr
Fotos: Bernd Vorländer --- Minister Peter Biesenbach (6. v. re.) war heute zu Gast beim Energiespartechnik-Marktführer aus Lindlar.
WIRTSCHAFT

ONI-Zahlen sorgten für großes Staunen beim Minister

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bv; 11.11.2019, 16:32 Uhr
Lindlar – NRW-Justizminister Peter Biesenbach besuchte das Werk des Lindlarer Energie-Optimierers, lobte die Innovationsfreude des Unternehmens und berichtete über neue Entwicklungen nach der Aufdeckung des Bergisch Gladbacher Missbrauchsfalls.

Von Bernd Vorländer

 

Er kam auf die Minute pünktlich und das ist in der heutigen Zeit schon bemerkenswert. Allerdings war der Anfahrtsweg auch besonders kurz, denn NRW-Justizminister Peter Biesenbach ist ja in Hückeswagen zuhause und der Weg zur Firma ONI in Niederhabbach besonders kurz. Dass er beim Energieoptimierer aus Lindlar Station machte, kam nicht von ungefähr. „Wenn man viel im Land unterwegs ist, wird einem erst bewusst, wie viele Weltmarktführer es in der heimischen Region gibt“, zeigte sich Biesenbach ziemlich beeindruckt von den Zahlen, die er im Zusammenhang mit der unternehmerischen Tätigkeit von ONI erfuhr.

 

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5.800 Kunden mit einem Maschinenpark von 72.000 Einheiten verwenden weltweit ONI-Technik und sparen so über zwei Milliarden Euro im Jahr an Energiekosten. Und auch der Umweltaspekt des Wirkens der Lindlarer Spezialisten sorgte bei Biesenbach, der von Firmengründer und Gesellschafter Wolfgang Oehm und Oberbergs Landrat Jochen Hagt empfangen worden war, zunächst für ungläubiges Staunen. Um fast sechs Millionen Tonnen CO2 werden die Emissionen vermindert, weil Kunden die ONI-Produkte anwenden. Bei einer Betriebsbesichtigung ließ sich Biesenbach die neuesten technischen Innovationen des Unternehmens zeigen, dessen Gründer erst vor Kurzem für sein Lebenswerk von der Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichnet worden war.

 

Der NRW-Justizminister (Bild) nutzte jedoch den Termin, um auch auf die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit den durch die Verhaftung eines Bergisch Gladbachers aufgedeckten Missbrauchsfälle an Kindern hinzuweisen. Die ersten 1.800 Chat-Kontakte des mutmaßlichen Kinderschänders seien inzwischen ausgewertet, weitere Blogs müssten noch in Kleinarbeit untersucht werden. Doch bald schon soll nach Auskunft Biesenbachs künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen, die das mühsame und für die Beamten belastende Geschäft der händischen Beweiserhebung durch die Sichtung von kinderpornografischem Material drastisch vereinfachen und verkürzen soll. Gemeinsam habe man mit der Firma Microsoft eine Technik entwickelt, die – in einer Cloud gespeichert – von unbefugten Dritten nicht geöffnet werden könne, die aber derzeit „trainiert“ werde, entsprechendes digitales Material zu erkennen und zu durchforsten. Wo Ermittler zum Teil Jahre mit beschäftigt wären, erledigt der Algorithmus in 45 Minuten. „Das wäre für uns der Durchbruch“, hofft Biesenbach auf einen Einsatz der Technik ab Anfang 2020.

 

Auch bei der Aufdeckung und Klageerhebung im Zusammenhang mit den sogenannten Cum-Ex-Geschäften sei man auf einem guten Weg. Bei diesen Geschäften ging es um Deals von Aktien mit und ohne Dividende, die so trickreich organisiert waren, dass mehrere Akteure sich Kapitalertragsteuer erstatten ließen, die nur einmal gezahlt worden war. Weltweit geht es um hohe Milliardenbeträge, die dem Fiskus entgangen sind. Sollte sich das Landgericht Bonn, wo sich derzeit zwei britische Aktienhändler verantworten müssen, der Argumentation der Anklagebehörden anschließen, so Biesenbach, müssten zahlreiche Bank-Manager zittern. Ende 2015 hatte das Land NRW von einem Insider eine Steuer-CD gekauft, auf der rund 130 Geldinstitute aufgeführt waren, die sich mittels Cum-Ex-Deals am deutschen Steuerzahler bereichert hatten.

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