WIRTSCHAFT

Nach mehr als 50 Jahren: Aus für Keil Bohrer

bv; 13.07.2021, 06:00 Uhr
Foto: Bernd Vorländer.
WIRTSCHAFT

Nach mehr als 50 Jahren: Aus für Keil Bohrer

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bv; 13.07.2021, 06:00 Uhr
Engelskirchen – Unternehmen für Spezial-Werkzeuge muss schließen – 50 Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft.

„Kraftvolle Produkte für smarte Kunden. Mit diesem neuen Motto und einem dynamischen, modernen Markenauftritt wollen wir begeistern und unseren Erfolg weiter ausbauen. Wir präsentieren uns kraftvoll, innovativ und einzigartig.“ Auf der Homepage der Engelskirchener Firma Keil herrscht ein Optimismus vor, der mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Sogar neue Arbeitskräfte werden noch gesucht. Das frühere Familienunternehmen, das seit mehr als einem halben Jahrhundert Spezial-Werkzeug, vor allem Bohrer herstellt, schließt jedoch im Oktober seine Pforten.

 

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50 Mitarbeiter müssen sich wohl nach einem neuen Job umsehen. Ihnen war vor zehn Tagen eröffnet worden, dass das Unternehmen in Engelskirchen-Loope seine Pforten schließt. Den Beschäftigten war zwar das Angebot gemacht worden, bei der Schwesterfirma Heller Tools im niedersächsischen Dinklage eine neue Stelle zu bekommen, doch nach OA-Informationen wird dieses Angebot von keinem Mitarbeiter wahrgenommen.

 

Bereits Mitte 2017 war die Firma Keil Bohrer an die Münchener Serafin Unternehmensgruppe veräußert worden, zu der auch Heller Tools gehört. Damals war man davon ausgegangen, dass der Wachstumskurs weiter fortgesetzt werden könnte. Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie haben sich diese Hoffnungen nicht bewahrheitet. Die Konzentration von Produktion und Logistik am Standort in Dinklage stößt aber bei allen Keil-Mitarbeitern auf komplettes Unverständnis. Schließlich habe man am Standort Engelskirchen sehr gut zu tun. Ob für die Engelskirchener Beschäftigten ein Sozialplan möglich ist, ist derzeit ungewiss. Die Firma hatte keinen Betriebsrat, die IG Metall prüft gerade, ob eine entsprechende Wahl nachgeholt werden und man so für die Mitarbeiter tätig werden kann. Viele von ihnen haben sich in den vergangenen Tagen anwaltlich beraten lassen.

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