WIRTSCHAFT

Mit Sexspielzeug aus Porzellan eine Marktlücke gefunden

ls; 19.04.2023, 18:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Alina Eynck stellte den Anwesenden ihre Geschäftsidee - Sexspielzeug aus Porzellan - zur Eröffnung der StartUp Box vor.
WIRTSCHAFT

Mit Sexspielzeug aus Porzellan eine Marktlücke gefunden

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ls; 19.04.2023, 18:00 Uhr
Gummersbach - An der Technischen Hochschule wurde gestern die StartUp Box eröffnet - Der kleine Raum soll eine große Wirkung erzielen – Jungunternehmer machten vor Ort Mut.

Von Leif Schmittgen

 

Es ist ein kleiner Raum, mit dem man aber große Wirkung auf dem Campus der Technischen Hochschule (TH) in Gummersbach erzielen möchte. Die sogenannte StartUp Box, die gestern eröffnet wurde, soll als Schmiede für Jungunternehmer dienen, in der Menschen zueinanderfinden sollen und ihre Ideen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen bündeln sollen. „Während sich der eine gerne mit der Steuererklärung beschäftigt, tüftelt der andere lieber weiter an seiner Produktidee“, skizzierte die Gründungsbeauftragte Prof. Dr. Monika Engelen (Foto) von der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften den Zweck der Einrichtung. „Hier kann man sich ausprobieren und wenn eine Idee nicht funktioniert, ist es auch nicht tragisch“, so Engelen weiter. Denn nur durch das Ausprobieren könne man entsprechende Erfahrungen sammeln und zudem lernen, mit Kritik umzugehen.

 

[In dem keinen Raum sollen künftig große Ideen geschmiedet werden.]


Der Gummersbacher Dekan Prof. Dr. Christian Kohls berichtete den Anwesenden von eigenen gescheiterten Unternehmenserfahrungen, die ihn schließlich dazu bewogen hatten, in der Lehre die eigene berufliche Zukunft zu finden. Bis zu fünf Jahre nach dem Studium kann man die StartUp Box in Anspruch nehmen und erhält dabei auch kostenlose Unterstützung und Beratung von den Profis an der Hochschule. Rund 40 Prozent der TH-Abgänger entscheiden sich für den Weg in die Selbstständigkeit. So seien die Studenten optimal darauf vorbereitet.


Dass eine Idee durchaus Früchte tragen kann, erläuterte Alina Eynck den geladenen Gästen bei der gestrigen Eröffnungsfeier. Die 28-Jährige hat sowohl Design als auch einschlägig an der TH in Gummersbach studiert und nutzte ihr gebündeltes Wissen zur Entwicklung von Sexspielzeug aus Porzellan. Inzwischen hat sie mehrere Designpreise mit ihren Dildos gewonnen und vermarktet ihre kognitiv und materiell getesteten Produkte im Onlinehandel und in diversen Sexshops, nachdem sie im vergangenen Jahr ein Unternehmen gegründet hat. Die Zielgruppe, so ihre Erfahrungen aus den Netzwerken, sei 35 Jahre und älter. Ihr Produkt komme vorwiegend als Ergänzung in der Partnerschaft zum Einsatz. Ein jüngeres Publikum spreche sie aber trotzdem an, wegen der Nachhaltigkeit und des schadstofffreien Materials, berichtete die Jungunternehmerin. Eine Marktlücke war somit für ihr Vorhaben gefunden.

 

 

In den Startlöchern steht auch Jannik Reker (30, Foto oben), der mit seiner Idee eines Klickpedalen-Adapters Rennradfahrern das Leben erleichtern möchte, weil kein Schuhwechsel mehr nötig ist und man bequemer laufen kann. Den Adapter zieht man einfach zum Radfahren über den eigenen Alltagsschuh. Er veranschaulichte seine Unternehmensidee an einem Modell, trat vor Ort in die Pedale und ermutigte damit auch andere, ihre Kreativität unternehmerisch auszuprobieren.  Insgesamt zehn Start-ups und Gründungsprojekte haben sich bei der Eröffnung den Gästen vorgestellt.

 

 

Aber nicht nur hochschulintern sollen Ideen vernetzt werden, wie der Kölner TH-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Becker erläuterte. In der Region sind unter anderem das Innovation Hub Bergisches RheinLand und das Gründer- und TechnologieCentrum (GTC) Kooperationspartner. Überregional finde ein reger Erfahrungsaustausch mit anderen Bildungseinrichtungen und auch Unternehmen statt. Räumlich soll die StartUp Box in ein Lernzentrum eingebunden werden, das derzeit im Bereich der ehemaligen Bibliothek entsteht.

 

[TH-Köln-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Becker (links), Prof. Dr. Monika Engelen und Prof. Dr. Christian Kohls freuten sich über zahlreiche Gäste zur Eröffnungsfeier.]

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