Wiehl – Die Erzquell Brauerei in Bielstein nimmt hochmoderne Fassabfüllanlage in Betrieb – Eine der größten Investitionen des Unternehmens (AKTUALISIERT).

Von Lars Weber

Gerade rechtzeitig zum Hochbetrieb in der Karnevalszeit hat die Erzquell Brauerei in Bielstein eine neue Fassabfüllanlage in Betrieb genommen. Laut Tina Haas von der Geschäftsleitung, dem technischen Leiter Jens Hofmann und Peter Mackenrodt von der Firma M+F KEG-Technik, die die Anlage geliefert und eingebaut hat, ist sie eine der modernsten ihrer Art in ganz Europa. Die Investition in die Zukunft des Unternehmens war der Erzquell Brauerei knapp eine Million Euro wert.

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Die alte Anlage stammte von 1988. Seitdem habe sich viel getan, gerade in Sachen Technik. Bereits in den vergangenen Jahren habe das Unternehmen viel Wert darauf gelegt, weniger Strom oder auch Gas zu verbrauchen. So wurde unter anderem die Beleuchtung im Betrieb zu großen Teilen auf LED-Technik umgestellt. Und auch die Neuanschaffung soll die Emissionswerte reduzieren, so Hofmann. Die Anlage verbrauche weniger Strom, Wasser und auch Reinigungsmittel, zudem laufe sie sehr viel leiser als noch die alte Maschine.

Alle Vorgänge von der Reinigung bis zur Verfüllung laufen vollautomatisch. Die Maschine kontrolliert unter anderem, ob die Fässer dicht sind und noch ein Restdruck vorhanden ist. Wenn mal etwas nicht korrekt läuft, meldet die Anlage den genauen Fehler. Bei der alten Abfüllanlage war an dieser Stelle noch mehr Tüftelei gefragt. „Die Daten obliegen einer ständigen Kontrolle“, sagt Hofmann. Auch die Abfüllmenge ist aufgrund eines geeichten Durchflussmessers genauer als zuvor.

[Der Knickarmroboter kann unterschiedliche Fässergrößen greifen und verarbeiten.]

Herzstück der Neuanschaffung ist der Knickarmroboter, der in Windeseile die Fässer der Maschine zuführt. In der Stunde befüllt die Anlage 100 50-Liter-Fässer beziehungsweise 120 30-Liter-Fässer. Der Roboter könne aber auch weitere Fasstypen ab 15 Litern verarbeiten. Für die Befüllung eines 50-Liter-Fasses benötigt der Füllkopf lediglich 15 Sekunden, sagt Mackenrodt, Geschäftsführer von M+F KEG-Technik. Die Entscheidung dafür, mit der Firma aus Bottrop zusammenzuarbeiten, sei gerade auch aufgrund der Nähe des Betriebs gefällt worden. So blieben im Servicefall die Wege kurz. Am Personal ändert aber auch der Roboter nichts. Die neue Maschine wird wie die alte auch von einem Mitarbeiter betreut.

[Peter Mackenrodt, Geschäftsführer von M+F KEG-Technik, erklärt die Anlage.]

Der Umstieg von der alten auf die neue Anlage hat rund zwei Monate in Anspruch genommen, denn die Vorgänger-Maschine musste abgebaut und der Boden für die moderne Abfüllanlage vorbereitet werden. Damit alles passt, wurde die Maschine bereits in Bottrop komplett aufgebaut und eingestellt. Während der Umbauphase wurde in Bielstein auf vorher abgefüllte Fässer zurückgegriffen. Zudem erfolgte die weitere Abfüllung am Standort in Siegen.