WIRTSCHAFT

10-jähriges Jubiläum: Netzwerken gegen den Fachkräftemangel

pn; 17.06.2022, 12:06 Uhr
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Fotos: Peter Notbohm (Titel) und OBK/Philipp Ising (Galerie) ---- Klaus Grootens (Kreisdirektor OBK, v.l.), Nicole Breidenbach (Projektleitung Fachkräftesicherung OBK), Beate Fiedler (Leiterin Regionalagentur Region Köln), Anna Schwermer (Referentin der Industrie und Handelskammer zu Köln) und Uwe Cujai (Leiter der Wirtschaftsförderung OBK) informierten im Vorfeld über die Erfolge der vergangenen Jahre.
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10-jähriges Jubiläum: Netzwerken gegen den Fachkräftemangel

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pn; 17.06.2022, 12:06 Uhr
Oberberg – Das „FachKraftWerk Oberberg“ beging seinen ersten runden Geburtstag mit einer großen Jubiläumsveranstaltung auf Schloss Homburg.

Von Peter Notbohm

 

Als das „FachKraftWerk Oberberg“ vor zehn Jahren gegründet wurde, lächelte manches Unternehmen noch ein wenig müde über das neue Netzwerk, in dem sich zwölf Arbeitsmarktakteure zusammenschlossen. „Viele Firmen hatten damals noch mehr Bewerber als ausgeschriebene Stellen und meinten das klappt schon irgendwie“, erinnert sich Uwe Cujai, Leiter der Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises zurück. Mittlerweile hat der Fachkräftemangel aber in nahezu allen Branchen und Bereichen durchgeschlagen. „Wir haben keinen drohenden Fachkräftemangel mehr, wir sind schon mittendrin“, weiß Kreisdirektor Klaus Grootens. Auch in der öffentlichen Verwaltung werde es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden.

 

Dass das Thema mittlerweile bei deutlich mehr Firmen auf der Agenda steht, sah man am Mittwoch zum zehnjährigen Jubiläum des Netzwerks: Vertreter aller Akteure und vieler oberbergischer Unternehmen kamen in die Orangerie auf Schloss Homburg zu einer Jubiläumsveranstaltung, um zu feiern, zu netzwerken, aber auch um das Thema „Agilität im Unternehmen“ bei einem Live-Talk mit Wolfgang Cieplik (Unitechnik), Daniel Schwarz (Liese GmbH Köln), Klaus Grootens und Horst Pütz (Fachexperte für Agilitätskonzepte) unter Moderation des Fachjournalisten Markus Werner zu beleuchten. Gerade in der Industrieregion Oberberg (40,6 Prozent Beschäftigte) sei es heute wichtiger denn je, Lösungen für die Zukunft zu finden“, sagt Grootens.

 

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Die Vorteile des „FachKraftWerks“, um den Wirtschaftsstandort Oberberg zu stärken, erklärt Cujai: „Wir hatten von Anfang an das Bestreben – und haben dieses auch erreicht – dass wenn ein Unternehmen mit einer Frage zur Wirtschaftsförderung kommt und wir nicht helfen können, wir aber genau wissen, an wen wir weitervermitteln können. Jeder Partner hat seine eigene Expertise.“ Das Angebot sei über die Jahre stetig gewachsen: Von Webinaren, über Live-Workshops und Abendveranstaltungen unter anderem zu den Themen Ausbildung, Recruiting, Personal- und Unternehmensentwicklung sowie Employer Branding.

 

Auch Nicole Breidenbach, Projektleitung Fachkräftesicherung Oberbergischer Kreis, und Anna Schwermer, Referentin der Industrie- und Handelskammer zu Köln, wissen, was weiterhin die drängendsten Themen sind. „Früher waren Stellen acht bis neun Wochen ausgeschrieben, heute sind sie drei Mal so lange unbesetzt. Dabei geht Unternehmen Geld verloren“, sagt Breidenbach. Gerade das Thema Nachwuchsgewinnung habe sich völlig verschoben, ergänzt Schwermer: „Viele Ausbildungsbetriebe hatten früher zum Jahreswechsel ihre Stellen mit Azubis besetzt, heute sind viele noch frei.“ Dabei habe kein Unternehmen eine Universalstrategie, im Netzwerk lernen aber alle voneinander, sagt sie. Das betont auch Beate Fiedler, Leiterin der Regionalagentur Region Köln: „Im IHK-Bezirk Köln kenne ich keine Initiative, die so einen Zugang wie hier hat.

 

Nachdem das Netzwerk über zehn Jahre nicht gewachsen ist, soll nun zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein 13. Partner aufgenommen werden: Der Innovation Hub „Bergisches Rheinland“ mit dem Standort am Campus Gummersbach.

 

FachKraftWerk

 

Zu den zwölf Arbeitsmarktakteuren gehören die IHK Geschäftsstelle Gummersbach, die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach Geschäftsstelle Gummersbach, die IG Metall, die Handwerkskammer zu Köln, die Kreishandwerkerschaft, die Technische Hochschule Köln Campus Gummersbach, das Jobcenter Oberberg, der Arbeitgeberverband Oberberg, Wirtschaftsjunioren, die Wirtschaftsförderung Oberbergischer Kreis, „Die Familienunternehmer“ und „OK Ausbildung. Jährlich werden drei bis sechs Veranstaltungen zu verschiedenen Themen durchgeführt. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken und den Wirtschaftsstandort Oberberg zu stärken. Dabei will man die Unternehmen informieren, ihnen praktikable Lösungen aufzeigen und Unterstützung durch Beratungsangebote der Netzwerkpartner anbieten.

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