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Bischmisheim stößt Wipperfeld wieder vom Thron

lo; 30.04.2023, 21:10 Uhr
Archivbild: OA --- Mark Lamsfuß und Marvin Seidel (re.) verloren das Herrendoppel zum Auftakt trotz einer 2:0-Satzführung.
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Bischmisheim stößt Wipperfeld wieder vom Thron

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lo; 30.04.2023, 21:10 Uhr
Wipperfürth – Der Titelverteidiger verliert das Finale um die Deutsche Badminton-Meisterschaft mit 0:4 und muss dem großen Rivalen den Vortritt lassen - Diskussion um Schiedsrichterentscheidungen (AKTUALISIERT).

+++2. Meldung (Sonntag, 21:05 Uhr)+++

 

Im Saarbrücker Ratskeller wird am heutigen Abend wahrscheinlich noch das eine oder andere Frustbier heruntergespült. Der Tross des 1. BC Wipperfeld hat sich dort versammelt, um die Pleite im Finale um die Deutsche Meisterschaft zu verdauen. Die Mission Titelverteidigung scheiterte auf den ersten Blick krachend: Die Oberberger unterlagen dem Gastgeber 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim vor 650 Zuschauern in der Joachim-Deckarm-Halle mit 0:4. Der große Rivale um den Thron – beide Mannschaften haben die letzten drei Endspiele bestritten – hat nach dem 3:4 im Vorjahr zurückgeschlagen.

 

Beschönigen wollte Teamchef Andreas Lamsfuß das deutliche Resultat denn auch nicht, wobei ein 1:3-Rückstand nach den ersten Matches durchaus einkalkuliert worden war. Der dicke Strich durch die Rechnung war allerdings das 2:3 seines Sohnes Mark, der das 1. Herrendoppel mit Marvin Seidel nach einer 2:0-Satzführung noch völlig überraschend abgab. Nach Angaben des Teamchefs gerieten die amtierenden Europameister auch deshalb auf die Verliererstraße, weil die neue Aufschlagtechnik des Ex-Bischmisheimers Seidel von den Unparteiischen mehrfach als fehlerhaft eingestuft wurde und Ruben Jille und Johannes Pistorius so zu einfachen Punkten kamen.

 

„Wir waren mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht glücklich“, erklärte Lamsfuß, der weiter ausführte: "Es gab unerwartete Diskussionen um Marvins Aufschläge. Unerwartet deshalb, weil die Art des Aufschlags gestern noch für gültig befunden wurde. Die andere Bewertung heute hat die beiden aus dem Konzept gebracht und Plan B zündete dann leider nicht mehr rechtzeitig. Das hat dem Gegner für die anderen Spiele mental Auftrieb gegeben."

 

Dass Line Hojmark Kjaersfeldt und Kristin Kuuba das Frauendoppel gegen die deutschen Nationalspielerinnen Isabel Lohau und Stine Küspert mit 0:3 abgaben, erhöhte den Druck um ein Vielfaches. Und dann kam auch noch Pech hinzu: Felix Burestedt unterlag im 1. Herreneinzel gegen Mark Caljouw in der Verlängerung des fünften Satzes mit 12:14. Iikka Heino hatte unterdessen im Duell mit Mads Christophersen schnell auf verlorenem Posten gestanden.

 

Für die Wipperfelder war es nach zwei Niederlagen in der regulären Bundesliga-Runde erst die dritte Schlappe – sie hätte nicht zu einem unpassenderen Zeitpunkt geschehen können. Den Kopf in den Sand stecken wird der Macher beim 1. BC, der den Bischmisheimern fair zum Gewinn ihres elften Meistertitels gratulierte und ihnen eine gelungene Ausrichtung des Turniers bescheinigte, nicht. „Natürlich ist es nicht schön, nach so einer tollen Saison Zweiter zu werden, aber das motiviert uns nur noch mehr für das nächste Jahr.“       

 

1. Herrendoppel

Mark Lamsfuß/Marvin Seidel - Ruben Jille/Johannes Pistorius 11:6, 11:9, 9:11, 9:11, 9:11

 

Frauendoppel

Line Hojmark Kjaersfeldt/Kristin Kuuba – Isabel Lohau/Stine Küspert 9:11, 6:11, 8:11

 

1. Herreneinzel

Felix Burestedt – Mark Caljouw 11:4, 2:11, 10:12, 11:7, 12:14

 

2. Herreneinzel

Iikka Heino – Mads Christophersen 1:11, 8:11, 6:11

 

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+++1. Meldung (Samstag, 19:50 Uhr)+++

 

Der amtierende Deutsche Badminton-Meister 1. BC Wipperfeld hat die erste Hürde auf den Weg zur Titelverteidigung souverän gemeistert. Im Halbfinale des Final Four-Turniers in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle gewann der BCW das bergische Aufeinandertreffen gegen den TV Refrath mit 4:1 und steht damit zum dritten Mal in Folge im Endspiel, das am morgigen Sonntag um 14 Uhr beginnt. Gegner wird der Dauerrivale 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim sein. Der Gastgeber setzte sich überraschend deutlich mit 4:1 gegen den SV Fun-Ball Dortelweil durch.     

 

Zum Auftakt machten Mark Lamsfuß/Marvin Seidel im 1. Herrendoppel kurzen Prozess. Im Duell gegen Jan Colin Völker/Maik Bourakkadi schaffte das Duo sogar das Kunststück, im zweiten Satz keinen einzigen Punkt ihrer Widersacher zuzulassen. Erst im dritten Abschnitt wurden die Refrather etwas stärker, doch die letztjährigen Europameister ließen sich die Butter nicht mehr Brot nehmen und siegten glatt in drei Sätzen.  

 

Gleiches gelang Line Hojmark Kjaersfeldt und Kristin Kuuba im Frauendoppel, wobei ihre Kontrahentinnen Debora Jille und Leona Michalski deutlich größere Gegenwehr leisteten als zuvor Völker und Bourakkadi. Dennoch behielt die dänisch-estnische Kombination der Wipperfelder mit 3:0 die Oberhand. Nicht einkalkuliert war die anschließende Niederlage von Felix Burestedt im 1. Herreneinzel. Lediglich den zweiten Durchgang konnte der Schwede bei der 1:3-Pleite gegen Fabian Roth für sich entscheiden.

 

So war es an Samuel Hsiao, den alten Abstand wiederherzustellen. Und das gelang dem jungen DBV-Kaderathleten, obwohl er gegen David Kim den ersten Satz abgeben musste. Im weiteren Verlauf zeigte Hsiao aber seine ganze Klasse und verbuchte den dritten Matchpunkt für den Champion von 2022. Die von einer Verletzung rechtzeitig wiedergenesene Kuuba machte dann mit einem ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Ann-Kathrin Spöri den Finaleinzug klar.

 

"Morgen ist alles offen", rechnet Wipperfelds Teamchef Andreas Lamsfuß wie schon im Vorjahr mit einem Endspielkrimi. "Das wird megaspannend und eine tolle Werbung für den Badmintonsport."

 

Ergebnisse

 

1. Herrendoppel

Mark Lamsfuß/Marvin Seidel – Jan Colin Völker/Maik Bourakkadi 11:2, 11:0, 11:8

 

Frauendoppel

Line Hojmark Kjaersfeldt/Kristin Kuuba – Debora Jille/Leona Michalski 11:7, 11:9, 11:9

 

1. Herreneinzel

Felix Burestedt – Fabian Roth 4:11, 11:5, 9:11, 6:1

 

2. Herreneinzel

Samuel Hsiao – David Kim 9:11, 11:4, 11:7, 11:4

 

Fraueneinzel

Kristin Kuuba – Ann-Kathrin Spöri 11:4, 11:5, 11:6

 

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