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Mit moderner Technik für ein klassisches Hobby begeistern

ls; 26.12.2023, 12:00 Uhr
Fotos: Bergische Eisenbahnfreunde.
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Mit moderner Technik für ein klassisches Hobby begeistern

ls; 26.12.2023, 12:00 Uhr
Wipperfürth - Die Bergischen Eisenbahnfreunde schlagen neue Wege ein, um junge Leute an die Welt der Modelleisenbahnen heranzuführen.

Von Leif Schmittgen

 

Frank Berster und seine 23 Mitstreiter bei den Bergischen Eisenbahnfreunden (BEF) in Wipperfürth haben es im Hinblick auf das Vereinsleben derzeit nicht leicht: Waren vor Jahren noch rund ein Drittel mehr Mitglieder an Bord, ist die Zahl heute stark rückläufig. Man sorgt sich um den Nachwuchs und geht deswegen auch technisch neue Wege. „Als wir anfingen, lief alles analog und man verzichtete zunächst bewusst aus Kostengründen auf Digitaltechnik, die seinerzeit noch in den Kinderschuhen steckte“, berichtet der heutige Vorsitzende Berster, der 1988 Gründungsmitglied bei den Modellbahn-Enthusiasten war.

 

Heutzutage hat sich das Blatt gewendet. Die größte der drei vom Verein betriebenen Anlagen wird in der Spur H0 (Foto) ausschließlich digital betrieben. „Wir möchten Jugendlichen zeigen, dass man mit dem Smartphone nicht nur Spiele daddelt, sondern man auch reale Modellzüge damit steuern kann", betont Berster. Längst sind die klassischen Trafos modernen Computersteuerungen gewichen, die ständig technisch erweitert werden.

 

Der Vergangenheit ganz absagen möchte man in Wipperfürth aber nicht, weshalb weiterhin eine nostalgische Anlage im Stil der 1950er- und 1960er-Jahre betrieben wird. „Hier hat sich bis in die 1990er-Jahre wenig verändert“, berichtet Bester. Und noch eine BEF-Spezialität präsentiert der Vereinschef: „Bei uns können Fahrzeuge aller Hersteller gefahren werden“.

 

Bei der Stromversorgung für die Züge gibt es Unterschiede zwischen den großen Herstellern wie Fleischmann und Märklin. Hier haben  die Modelleisenbahner eine Lösung erarbeitet, die ein paar Jahre Tüftelarbeit erforderte. „Wie diese ausschaut, bleibt aber ein vereinsinternes Geheimnis“, sagt Berster schmunzelnd. Was bleibt, ist die freundschaftliche Frotzelei unter Eisenbahnfans, welches System nun das Beste ist. Heimatliche Gefilde haben ebenfalls einen Platz. Auf der Spur-N-Anlage (Foto oben) gibt es eine originalgetreue Nachbildung des Wipperfürther Bahnhofsgebäudes.

 

 

Es ist auch die Detailarbeit, die für die Vereinsmitglieder den Reiz ausmacht, sich jeden Dienstagabend im Vereinsheim an der Gaulstraße für etwa zwei Stunden zu treffen. Dort wird gemeinsam an Landschaften gebaut, der gegenseitige Austausch über technisches Wissen mache den BEFlern große Freude. Für rund 300 Euro Jahresbeitrag kann man die eigenen Züge zudem auf großer Fläche bewegen. „Unsere längste Bahn ist über 7,50 Meter lang, diese zu Hause zu bewegen ist nahezu unmöglich“, weiß der Vereinschef.

 

[Die Nostalgieanlage.]

 

Mit den mobilen Anlagen besucht man gemeinsam Ausstellungen und Messen in der Umgebung. Aber auch hier ist laut Berster ein Rückgang zu verzeichnen. Zum einen fielen die Treffen pandemiebedingt ins Wasser, aber auch immens gestiegene Hallenmieten hindern die Modelleisenbahner daran, ihr Hobby regelmäßig der Öffentlichkeit zu präsentieren. Waren es früher noch bis zu zehn externe Veranstaltungen, ist deren Zahl auf drei pro Jahr gesunken. Neben der eigenen Ausstellung im September unternimmt man Exkursionen nach Wuppertal und ins benachbarte Wermelskirchen. Angesichts dieser Umstände konzentriert man sich nun verstärkt um den Ausbau der vereinseigenen Anlagen, zum Beispiel mit Schattenbahnhöfen, um die Illusion für die Besucher noch perfekter zu machen.

 

Weitere Informationen und Kontakt: bef.berg.net

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