WIPPERFüRTH

Hansestadt hat ein Schwagerdreigestirn

mg; 23.11.2019, 10:50 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Drei Schwager in jecker Mission – Mit Prinz Lars I., Bauer Rene´und Jungfrau Gordana ist Stimmung und Freude im Karneval garantiert.
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Hansestadt hat ein Schwagerdreigestirn

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mg; 23.11.2019, 10:50 Uhr
Wipperfürth – Narrenzunft Neye proklamiert das Dreigestirn der Session 2020 – Für das neue Trifolium ist Familie und Zusammenhalt das Wichtigste - Rahmenprogramm zeigt viel tänzerischen Nachwuchs.

Von Michael Gauger

Unter dem Motto „Das Wichtigste im Leben ist Zusammenhalt, ob Familie, ob Freunde, ob jung, ob alt“ starteten drei dynamische Herren als Dreigestirn der Narrenzunft Neye in der Wipperfürther Drahtzieherei am Freitagabend frisch proklamiert in die Session 2020. Die Besonderheit: sie sind Schwager und somit alle miteinander verwandt.

[Redegewandt wie eh und jeh: Bernd Köllner moderierte den Abend.]

Bernd Köllner hatte die Moderation übernommen, da der Vorsitzende Rüdiger Clever daheim mit einer Grippe das Bett hüten musste. Er freute sich an diesem Abend neben zahlreichen Gästen auch Vertreter und Abordnungen befreundeter Vereine begrüßen zu können, die teilweise ihre Tollitäten mitgebracht hatten. Unter anderem waren die KG Baulemann Anno Pief, der KV Fenke, das fröhliche Dreigestirn des Dabringhausener Festausschuss mit Prinz Mario, Bauer Marcus und Prinzessin Samira, die Hanse Husaren, die Dünnsche Jecken, die KG Dreispitz und die KG Rua Kapaaf aus Radevormwald vertreten. Auch Wipperfürths Erster Bürger, Michael von Rekowski, der im Laufe des Abends die Proklamation durchführen sollte, war zeitig angereist.

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Unter großem Applaus marschierte das scheidende Prinzenpaar der Vorsession, Ralf und Nadine Kiesewetter, mit dem Elferrat und jüngsten Tänzern des Abends auf die Bühne. Viel bejubelt absolvierten die Tanzmäuse und -bärchen des Tanzcorps Blau-Weiß Neye jeweils ihre Sessionstänze, bevor man sich offiziell mit großem Dank vom Prinzenpaar verabschiedete.

Vom Präsidenten der Husaren gab es eine Auszeichnung nebst Urkunde. Markus Homburg und Franz Kleinmann, besser bekannt als das Homburg-Duo oder die Lebenskünstler vom Rhein, sorgten mit bekanntem Liedgut aus dem Rheingau stimmgewaltig für Schunkelstimmung auf den Stühlen und den Biertischen der Narren. Nachdem die Jüngsten im Alter von 6 bis 15 Jahren nochmals zwei Showtänze zum Besten gebracht hatten, sollte es Ernst werden. Moderator Köllner wollte es nicht länger hinauszögern und urplötzlich befand sich das strahlende Dreigestirn bereits im Saal.

[Michael von Rekowski proklamierte die neuen Tollitäten würdevoll.]

Als „Clan“ bezeichnete Köllner schmunzelnd das Verwandtschaftsverhältnis der drei zueinander, den Ehrenpräsident Günther Eschbach als „Häuptling“ anführen würde. „Einmal Prinz zu sinn, das machen wir auch mal“, hatte Prinz Lars I. aus dem Hause Eschbach in jungen Jahren seine Idee ein Trifolium zu stellen, verkündet. Der 40-Jährige ist Glasermeister, ist mit seiner Frau Rebekka verheiratet und hat einen Sohn namens Jonas, der vermutlich auch mal in die karnevalistischen Fußstapfen treten wird. Denn auch dieser war schon mit Feuereifer bei der Sache. Der 63. Prinz der Narrenzunft ist waschechter Wipperfürther und bereits früh mit dem jecken Virus infiziert worden. Da die Ahnenreihe bereits einige Prinzen beinhaltet, war es also nur eine Frage der Zeit, bis auch Lars das Zepter schwingen würde. Die Kostümprobe nach dem Sommer sei schon eine besondere Erfahrung gewesen, lachte der Prinz und rief: „Ich kann nur mit janzem Hätz!“

„Wenn mir einer vor zehn Jahren gesagt hätte das ich mal hier auf der Bühne stehe, den hätte ich ausgelacht“, erklärte ihre Lieblichkeit, Jungfrau Gordana, bürgerlich Gordon Dehmel, „denn da hatte ich mit Karneval noch garnichts am Hut. Bis ich dann bei Eschbachs eingeheiratet habe“. Auf den 44 Jahre alten Betriebswirt werden Frau Nadine und die Kinder Aileen und Alexander, die sich mittlerweile an den Herrn Papa in Frauenkleidern gewöhnt haben, bis Aschermittwoch nun ab und zu verzichten müssen. Nachdem die Idee zum Dreigestirn geboren war, ließ Gordana nicht mehr locker und hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam die Säle zu rocken.

Reichlich Erfahrung bringt der ebenfalls 44-jährige Bauer Rene´ mit. Der Diplomkaufmann hört auf den Nachnamen Löhr, war mit Gattin Tanja zuletzt 2017 als Prinzenpaar unterwegs und ist Präsident der Gesellschaft. Acht Jahre gehört er mittlerweile dem Verein an. „Vorher hab ich mir das als Kassierer mal vier Jahre angeschaut“, erklärte der Bauer, der sich freut jetzt als Dreigestirn durch die Lande zu ziehen. Der gebürtige Frielingsdorfer kam zu Grundschulzeiten durch die Teilnahme am dortigen Rosenmontagszug mit dem Karneval in Kontakt, was ihn fortan nicht mehr losließ. Nach den vielen positiven Erlebnissen seiner eigenen Regentschaft fiel es ihm darum nicht schwer wieder „Ja“ zu sagen.

Bürgermeister Michael von Rekowski sprach ein Grußwort und überreichte den Tollitäten, teils sogar mit Kniefall, die Insignien. Der Jungfrau den Spiegel, dem Bauern die Stadtschlüssel und der Prinz erhielt das Zepter, auf welches er nun besser stets Acht geben sollte, wie Köllner augenzwinkernd sagte, denn Verlust wird „schmerzlich“ bestraft. Mit einem kräftigen „Wipperfürth – Alaaf“ wurden die drei im Amt bestätigt.

Die mitaufmarschierten Damen der Tanzgarde und der Ehrengarde präsentierten ihre Tänze, bevor sich das Dreigestirn unter das jecke Volk mischte und Glückwünsche entgegennahm. Dietmar Karnott, dä Jung us em Levve, war bereits zum zweiten Mal in Wipperfürth und sorgte musizierend und singend ebenfalls für Schunkelstimmung, bevor der Elferrat, am späten Abend zur Freude aller, eine Kostprobe seiner tänzerischen Fähigkeiten abliefern sollte.

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