WALDBRöL
Sicherheit am Wasser unterliegt Klimawandel
Waldbröl – Am Wochenende feierte die DLRG-Ortsgruppe Waldbröl ihr 90-jähriges Bestehen.
Anderen das Schwimmen beizubringen, sei das Hauptanliegen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, berichtete Heike Radder, 1. Vorsitzende der insgesamt 13 Ortsgruppen des DLRG im Bezirk Oberberg. Zum 90. Jubiläum der DLRG Waldbröl eröffnete deren Leiter Frank Behrendt den Festakt am Standort in Hermesdorf neben dem 2023 erbauten Containerhaus. „Die DLRG ist die größte ehrenamtliche Rettungsorganisation in Deutschland und finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen“, so Behrendt. Kreisdirektor Klaus Grootens sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Bourtscheidt lobten das hohe Engagement der ehrenamtlich Mitarbeitenden. Von circa 170 Mitgliedern der DLRG Waldbröl sind im Bereich Einsatz rund 20 Mitglieder aktiv. Das Ehrenamt sei die zentralste Säule der Gesellschaft.
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[Heike Radder mit dem DLRG-Team.]
Julian Ranke, Schatzmeister der DLRG Waldbröl, nahm die Gäste mit auf eine Zeitreise: Der Gründergedanke entstand, nachdem 1918 der Brückenkopf der vermutlich überlasteten Seebrücke von Binz (Rügen) einstürzte. Mehrere Menschen ertranken, darunter Frauen, Männer und Kinder. Offiziere und Mannschaften der kaiserlichen Marine halfen den Menschen und wurden dafür ausgezeichnet. Somit führte das Unglück zur Gründung der DLRG.
Bereits 1930 hatten 15 junge Männer vom TuS 06 Waldbröl den Grundschein der DLRG erworben. 1936 wurde das Schwimmbad an der Klus eröffnet, und im Jahre 1967 startete die Ausbildung mit Schwimmkursen für Nichtschwimmer und weiterführenden Kursen für Rettungsschwimmer. 1972 eröffnete das Sport-Hallenbad, das bis heute vom DLRG genutzt wird.1979 konnten Erfolge bei den Bundesmeisterschaften im Rettungssport erzielt werden, 1981 erfolgte sogar ein Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde über ein Streckentauchen über 24 Stunden mit Rettungsschwimmern aus dem gesamten Oberbergischen Kreis in Waldbröl.
Die Anschaffung des ersten Fahrzeuges im Jahre 1984, das die Retter zu Einsätzen und Ausbildung brachte, des ersten eigenen Gerätewagens 2019 und des ersten eigenen Hochwasserbootes im Jahre 2005 sind nur einige weitere wichtige Meilensteine in der langen Geschichte des Vereins.
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[Aljoscha Jakubassa erklärt den Tauchroboter.]
Der Fokus heute liege auf der Gewährleistung der Sicherheit im Wasser angesichts des Klimawandels. Katastrophensituationen aufgrund von Starkregenereignissen und den damit verbundenen Überschwemmungen in den letzten Jahren, wie zum Beispiel an der Wupper im Sommer 2021, stelle auch die DLRG vor neue Herausforderungen. Die Anschaffung eines Unterwasser-Tauch-Roboters, der bei der Suche nach vermissten Personen eingesetzt wird, sei ebenfalls der Zeit geschuldet. Bereits das etwa 20 Mitglieder starke Jugendeinsatzteam würde zusätzlich zum Wasserrettungsdienst an die Rettung im strömenden Gewässer herangeführt, so Ranke, der den Ehrenamtlichen einen großen Dank aussprach.
Die Feierlichkeiten hatten am Vorabend mit einer Blaulichtparty begonnen und klangen mit einem Familiennachmittag ab. Ranke warb für Interesse an einer Mitgliedschaft in der DLRG oder im Verein „Rettung e.V.“, der Förderverein für alle Hilfsorganisationen im Oberbergischen Kreis.

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