Waldbröl - Matsch, Motoren und ein großer Zusammenhalt: Benefiz-Stoppelcross in Waldbröl-Bech trotzt dem Wetter.

Von Michael Kleinjung

Gefühlte zwei Grad, steife Sturmböen, dazu Regen, der wie spitze Nadeln über die abgeernteten Maisfelder oberhalb von Waldbröl-Bech jagte. Normalerweise schickt man bei solchem Wetter keinen Hund vor die Tür. Trotzdem röhrten am Sonntag die Motoren und Helme stemmten sich gegen den Wind. Rund 75 Motocross- und Endurofahrer folgten der Einladung von Robin Hannes und seinem Organisationsteam zum Benefiz-Stoppelcross.

[Durch den Schlamm fürs Gute: Zwei Fahrer nach ihrer Matschrunde.]

Die Idee: Auf einer spontan abgesteckten Strecke quer über das Stoppelfeld Gas geben, Spaß haben und Spenden sammeln für Jan Hoffmann. Der 31-Jährige, selbst leidenschaftlicher Motocrosser und enger Freund der Organisatoren, ist seit einem schweren Unfall Mitte September querschnittsgelähmt. Die Einnahmen sollen seine junge Familie unterstützen.

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„Wir haben alles schön organisiert und ehrlich gesagt auch ein bisschen besseres Wetter erwartet“, erzählte Initiator Robin Hannes, während ihm der Regen ins Gesicht peitschte. „Heute haben wir wohl den schlechtesten Tag der Woche erwischt. Trotzdem sind sehr viele Leute hier gewesen und immer noch da. Das macht Mut und zeigt, wie groß die Unterstützung ist.“

[Yannick Helen aus Ruppichteroth mit Freunden.]

Sogar Nummernschilder aus der Schweiz und dem Westerwald sichtete Hannes. Dazu zahlreiche Freunde und Weggefährten von Jan, die sich selbst von knöcheltiefem Matsch nicht stoppen ließen. Besonders beeindruckend fand Hannes die Motivation seines Kumpels Sören Strauß aus Nümbrecht: „Er hat gesagt: ‚Der Jan würde auch fahren. Also tun wir das auch.‘ Das sagt eigentlich alles.“

Die Strecke bot den Teilnehmern eine Mischung aus Rutschpartien, Kickern im Schlamm und breiten Grinsereien hinter beschlagenen Visieren. Fahrer Arno Laun aus Freudenberg brachte es kurz und treffend auf den Punkt: „Eine Schlammschlacht. Aber macht trotzdem Spaß.“ Noch direkter wurde Yannick Helen aus Ruppichteroth: „Auf jeden Fall witzig. Nur das Waschen hinterher wird echt shit.“

[Der harte Kern an Zuschauern verharrte bis zum endgültigen Finish am Rand der Stoppelpiste.]

Während die großen Maschinen kunstvoll querstanden, drehte auch der Nachwuchs auf einer eigenen Kinderstrecke mutig seine Runden. Der kleine Hauch Adrenalin zwischen Pfützen und Pisten war der Beweis: Motorsport verbindet, egal ob der Wind pfeift oder die Sonne scheint.

Bis zum späten Nachmittag blieben Fahrer wie Zuschauer trotz widriger Umstände bei bester Laune. Der Matsch klebte überall, die Spendenkasse füllte sich und der Zusammenhalt fuhr vorneg. „Ich glaube, es kommt richtig was zusammen. Und Spaß macht es trotz allem“, freute sich Robin Hannes. Infos und Spendenmöglichkeiten zum Benefiz-Stoppelcross für Jan Hoffmann gibt es weiterhin unter www.stoppelX.de oder auf Instagram unter @stoppelX_de.