WALDBRöL

Für die Demokratie - Gegen Hass, Rassismus und Ausgrenzung

us; 03.02.2024, 17:48 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Die Waldbröler Bürgerschaft setzte ein deutliches Zeichen der demokratischen Mehrheit gegen den Rechtsextremismus.
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Für die Demokratie - Gegen Hass, Rassismus und Ausgrenzung

us; 03.02.2024, 17:48 Uhr
Waldbröl - Die demokratischen Parteien/Wählergemeinschaften des Waldbröler Stadtrates hatten heute zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf dem Marktplatz aufgerufen.

Von Ute Sommer

 

„Die Demonstrationen im ganzen Land setzen ein klares Zeichen der demokratischen Mehrheit gegen den Rechtsextremismus“. Teil dieser bundesweiten Bewegung gegen den rechten Faschismus ist ab heute auch Waldbröl, wo rund 400 Menschen dem parteiübergreifenden, obigen Aufruf des Stadtrates (CDU, SPD, Grüne, FDP und UWG) folgten und auf dem Marktplatz ein unmissverständliches Zeichen für Freiheit, Demokratie und Toleranz setzten.

 

[„Jeder Mensch hat das Recht auf Sicherheit und Wertschätzung“, mahnte Bürgermeisterin Larissa Weber.]

 

Mit ihrer zahlreichen Anwesenheit, auch trotz des miesen Wetters, demonstrierten die Waldbröler ihre Wachsamkeit, dass sich die Vergangenheit nicht wiederhole, unterstrich Bürgermeisterin Larissa Weber. Unterbrochen von Beifall und Bravo-Rufen skizzierte sie Rassismus als eine Ideologie des Hasses und der Angst, die gesellschaftszersetzend agiere. Demgegenüber gelte es für eine gute Zukunft der nachwachsenden Generationen die freiheitliche Demokratie mit ihren Werten von Frieden, Freiheit und Menschlichkeit zu stärken.

 

Als Vertreter der christlichen Kirchen lobte Dr. Sándor Károly Molnar, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, die Entschlossenheit der Demonstranten jeder Form von Extremismus hier und heute eine klare Absage zu erteilen. „Wir haben kein Problem mit Andersdenkenden, sondern mit extremer Ideologie, die Menschen verunglimpft“, appellierte der Theologe für einen offenen Diskurs gesellschaftlich relevanter Themen.

 

Für den Waldbröler "Freundeskreis Asyl" gestattete die iranisch-stämmige Vida Salehi sehr persönliche Einblicke in die Hintergründe ihrer Integrationsgeschichte. Die studierte Pädagogin musste das Land ihrer Geburt 2015 aus politischen Gründen verlassen, fand danach mit ihrer Familie in Waldbröl ein neues Zuhause, besitzt seit 2023 die deutsche Staatsbürgerschaft und wird ab Mitte des Monats in einer Gummersbacher Grundschule ihr Lehramt ausüben. Mit Sozialamt, den Lehrern der Sprachschule, dem Job-Center, den Mitarbeitern der Uni Siegen, der Bezirksregierung und insbesondere den Ehrenamtlichen des Freundeskreises Asyl dankte sie allen Mitwirkenden und Helfern, die zur gelingenden Integration beigetragen haben.

 

[Unbeugsam und eindringlich sensibilisierte Gerhard Jenders auch in Waldbröl gegen die Gefahr der  Rechtsemxtremisten.]

 

Der Vorsitzende der Initiative „Oberberg ist bunt, nicht braun“, Gerhard Jenders, erinnerte an das geheime Potsdam-Treffen unter Beteiligung von AfD-Politikern, in dem man nicht das „Ob“, sondern das „Wie“ der „Remigration“ diskutiert habe. Diese Ungeheuerlichkeit werde von der Partei auch nicht in Abrede gestellt, sondern sei klarer Teil ihrer politischen Programmatik. „Wir wissen, was die Rechtsextremen vorhaben, deshalb gibt es keine Entschuldigung, nichts zu tun“, forderte Jenders, immer wieder unterbrochen von lautem Beifall, das AfD-Verbot. „Wir brauchen einen langen Atem -ich zähle auf euch“.

 

Mit unter den Zuhörern auch Ulla und Gunnar aus Reichshof, die die Demokratie als unverzichtbar hochachten. „So was wie 1933 wollen wir nie mehr“. Die Vielzahl der Demonstranten für eine offene und tolerante Gesellschaft wertete Barbara aus Denklingen positiv. „Das Thema AfD ist erschreckend, deshalb ist es erfreulich, dass so viele hier sind“. 

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