WALDBRöL

Einstimmung auf Weihnachten mit Blockflöte und Klavier

vma; 13.12.2023, 18:35 Uhr
Fotos: Vera Marzinski --- Blockflötist Hans-Jürgen Hufeisen spielte gemeinsam mit Pianist Oskar Göpfert Stücke zur Weihnachtsgeschichte und übernahm auch die Moderation des Konzerts.
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Einstimmung auf Weihnachten mit Blockflöte und Klavier

vma; 13.12.2023, 18:35 Uhr
Waldbröl – Der Flötist Hans-Jürgen Hufeisen gastierte am zweiten Advent in der evangelischen Kirche Waldbröl.

Von Vera Marzinski

 

Zu einem besonderen Konzert begrüßte Kantor Doo-Jin Park die Gäste in der evangelischen Kirche Waldbröl, wo Hans-Jürgen Hufeisen mit seinen Blockflöten und Pianist Oskar Göpfert die Weihnachtsgeschichte zum Klingen brachten. Für Hufeisen ist die Advents- und Weihnachtszeit etwas ganz Besonderes. Im Konzert am zweiten Advent erzählte er von seinen ersten Improvisationen über ein Weihnachtslied. Als achtjähriges Kind spielte er „Tochter Zion“ - allerdings in Es-Dur mit drei b-chen davor. Das sei eine kleine Herausforderung gewesen. Schön auch die Variante „Schimmerndes Juwel“, die die Musiker zu „Tochter Zion“ – das auf Chorsätzen aus Händels Oratorien „Joshua“ und „Judas Maccabäus“ basiert - boten.

 

[Bekannte Weihnachtsmelodien bekommen bei Hufeisens Bearbeitung ein neues Kleid aus Licht und strahlender Energie.]

 

Mit einem Lied, das laut Hufeisen in der vorweihnachtlichen Zeit noch wichtiger sei, eröffnete er den Auftritt: „Macht hoch die Tür“.  Der Theologe Johann Anastasius Freylinghausen besaß um 1704 ein eigens geschaffenes Gesangsbuch, in dem das Stück mit einer unbekannten Melodie erstmals veröffentlicht wurde. Da er in einem Waisenhaus in Halle wirkte, sangen es viele Waisen. Auch Hufeisen selbst ist ein Waisenkind. Er ließ viel Biographisches in die Moderation einfließen. So erzählte er den Gästen, dass ein Hotelwirt ihn als Baby in einem Zimmer fand und über ein Säuglingsheim von Rotkreuzschwestern kam er später in ein Kinderheim in Neunkirchen-Vluyn.

 

„Dort sangen wir Kinder unendlich viele Weihnachtslieder – auch über die Freudensonne aus dem Lied Macht hoch die Tür“. Irgendwann meinte man dort, er müsste ein Instrument lernen und zwar die Blockflöte. Erst übte er nur auf dem Mundstück und später spielte er Lieder über die Hirten, denen die Engel erschienen. Die mussten wohl auch erstmal in die Flötenschule, so Hufeisen, was er sehr zur Freude des Publikums mit zwei seiner Blockflöten demonstrierte.

 

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„Es kommt ein Schiff geladen“ und „Maria durch ein‘ Dornwald ging“ reihten sich ebenso in das Programm wie „Ave Maria“. Zum „Palmentanz der Weihnacht“ fügten sich die Kirchenglocken in Waldbröl mit ins Spiel der beiden Musiker ein. Keine Palmen, aber Christrosen sähe man derzeit oft. Sie sei eigentlich kein Rosengewächs, aber sie blühe auch in eisigen Zeiten und sei ein Zeichen für Frieden und Hoffnung. Zu diesem besonderen Gewächs gab es ebenfalls ein Stück. Und passend auch in diesem Zusammenhang „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. 

 

[Hufeisen arbeitet seit 1991 freischaffend und lebt in Zürich, zuvor war er als Referent für musisch-kulturelle Bildung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg tätig.]

 

Hans-Jürgen Hufeisen ist Komponist und Blockflötist und steht europaweit für virtuoses Blockflötenspiel. Mittlerweile hat er 30 Alben eingespielt und füllt mit seinen Seeleninstrumenten - Flöten aus Buchsbaum, die teilweise 100 Jahre alt sind - und deren warmen Klang Konzertsäle und auch ein Kirchenschiff wie in Waldbröl. Seine Begleitung, Pianist Oskar Göpfert, studierte in Regensburg katholische Kirchenmusik und hat gemeinsam mit Hufeisen viele CDs eingespielt.

 

Aus Hufeisens Weihnachtsmusik klingt ein wenig Melancholie, aber auch viel Freude. So wie über die Sterne, die den Weg weisen. So lässt er mit seiner Musik ein Licht erstrahlen. An diesem Tag in Waldbröl, wo die zweite Kerze auf dem Adventskranz neben dem Altar angezündet wurde.

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