TIPPS

Was soll man bei Hämorrhoiden nicht essen?

EXTERNER BEITRAG; 17.06.2020, 15:45 Uhr
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Symbolfoto: Charisse Kenion on Unsplash Charisse Kenion on Unsplash
TIPPS

Was soll man bei Hämorrhoiden nicht essen?

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EXTERNER BEITRAG; 17.06.2020, 15:45 Uhr
Oberberg - Hämorrhoiden durch Übergewicht, Stress oder falsche Ernährung: Bestimmte Lebensgewohnheiten können die Entstehung begünstigen.

Entstehen Hämorrhoiden durch Übergewicht, Stress oder Ernährung?

 

Hämorrhoiden sind Gefäßpolster am Anus, die jeder Mensch besitzt. Durch das An- und Abschwellen sollen sie die Darmkontinenz gewährleisten. Wenn sie allerdings nicht mehr abschwellen und somit dauerhaft vergrößert sind, sprechen Experten von einem Hämorrhoidalleiden – umgangssprachlich häufig einfach „Hämorrhoiden“ abgekürzt. Symptome wie Jucken oder Brennen machen Betroffenen dann oftmals das Leben schwer. Die Ursache für die Vergrößerung der Gefäßpolster ist in der Medizin nicht eindeutig. Es gibt allerdings bestimmte Lebensumstände, die im Verdacht stehen, ein Hämorrhoidalleiden zu begünstigen.

 

Bei Hämorrhoiden-Verdacht: Ab zum Arzt!

Grundsätzlich gilt: Bevor Probleme mit Hämorrhoiden selbst behandelt werden, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten. Hämorrhoiden werden oft mit anderen Erkrankungen im Analbereich wie etwa einer Analthrombose verwechselt und demnach auch häufig falsch therapiert. Doch zu welchem Arzt bei Hämorrhoiden gehen? Erster Ansprechpartner ist immer der Hausarzt, denn Termine bei einem entsprechenden Spezialisten (Proktologen) sind oftmals schwer zu bekommen. In der Regel hilft schon der Allgemeinmediziner weiter. Dieser kennt passende Behandlungsmethoden und weiß beispielsweise, was man bei Hämorrhoiden nicht essen sollte und welche begünstigenden Faktoren es sonst noch gibt. Erst nach einer Diagnose können Symptome selbst behandelt werden.

 

Was soll man bei Hämorrhoiden nicht essen?

Verstopfung – fachsprachlich Obstipation – kann einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens haben. Der Grund: Durch das starke Pressen beim Stuhlgang schwellen die Hämorrhoiden an. Ist die Verstopfung chronisch, passiert es gelegentlich, dass sich die Gefäßpolster nach dem Toilettengang nicht mehr vollständig zurückbilden. Da Obstipation in der Regel im direkten Zusammenhang mit der Ernährung steht, spielen Lebensmittel bei der Vermeidung von Hämorrhoiden eine große Rolle.

 

Um eine weitere Verstopfung und somit das Pressen beim Stuhlgang in Zukunft zu verhindern, empfiehlt es sich, eine ballaststoffreiche Ernährung anzustreben, um die Verdauung zu fördern und den Stuhl weich zu halten. Also was soll man bei Hämorrhoiden nicht essen? Beispielsweise enthalten folgende Lebensmittel nur sehr wenige Ballaststoffe:

  • Lebensmittel aus Weißmehl, zum Beispiel Weißbrot
  • glutenhaltige Produkte, etwa Brötchen aus Weizenmehl
  • Süßigkeiten wie Schokolade
  • Fleisch – vor allem rotes Fleisch wie Rind
  • Fastfood, beispielsweise Burger, Pommes oder Tiefkühlpizza

 

Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffgehalt unterstützen stattdessen die Verdauung. Dazu zählen unter anderem Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Kohlgemüse und Trockenobst.

 

Was soll man bei Hämorrhoiden außerdem nicht essen und trinken? Menschen, die an Verstopfung leiden, streichen stark gesalzene Lebensmittel wie etwa Chips am besten von ihrem Speiseplan. Das Salz entzieht dem Körper Wasser und fördert einen harten Stuhl. Ähnlich dehydrierend wirkt Alkohol. Doch wie in anderen Lebensbereichen gilt auch hier: Die Menge ist entscheidend. Ein kleines Stück Schokolade oder ab und zu ein Glas Wein wirken sich für gewöhnlich noch nicht auf die Verdauung aus. Regelmäßiger und hoher Konsum dagegen schon.

 

Hämorrhoiden durch Übergewicht: Gibt es einen Zusammenhang?

 

Die Ernährung kann aus einem weiteren Grund Einfluss auf die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens nehmen, denn Hämorrhoiden sollen durch Übergewicht begünstigt werden. Die Extrakilos drücken auf den Darm, wodurch dort die Blutzirkulation behindert wird. Die Gefäßpolster können sich aus diesem Grund erweitern – Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden sind die Folge. Von Übergewicht sprechen Experten im Übrigen bei einem BMI von mehr als 25.

 

Der BMI lässt sich ganz einfach berechnen: Body-Mass-Index (BMI) = Körpergewicht in Kilogramm : (Körpergröße in Metern)². Demnach hat ein Mann mit einer Körpergröße von 1,80 Meter und 100 Kilogramm Körpergewicht einen BMI von 30,86 und somit starkes Übergewicht (Adipositas). In diesem Fall wird angeraten, einen Hausarzt aufzusuchen, um Hilfe bei der Gewichtsreduzierung zu erhalten und die Bildung von Hämorrhoiden durch Übergewicht zu vermeiden.

 

Hämorrhoiden durch Stress

 

Stress wirkt sich auf viele Bereiche des Körpers aus und kann durchaus auch auf die Verdauung schlagen. Hämorrhoiden durch Stress sind also nicht abwegig. Der vorrangige Grund: Stehen wir unter Stress, geraten Ernährung und Bewegung in den Hintergrund. Statt Obst und Gemüse stehen in turbulenten Zeiten bei vielen Menschen häufig Fastfood-Gerichte auf dem Speiseplan. Das Essen soll dann schnell gehen und gegebenenfalls auch als eine Art „Seelentröster“ fungieren. Die schlechte, ballaststoffarme Ernährung fördert einen harten Stuhl und somit Verstopfung. Häufig vergessen gestresste Menschen zudem, genug Wasser zu trinken und greifen öfter zu Alkohol. Der Körper dehydriert vermehrt, die Obstipation nimmt zu. Kommt dann auch noch Bewegungsmangel hinzu, wird der Darm träge. Somit können Hämorrhoiden durch Stress (aufgrund von Verstopfung und einer verlangsamten Verdauung) begünstigt werden.

 

Weitere Ursachen für Hämorrhoiden: Schwangerschaft

 

Neben Hämorrhoiden durch Übergewicht, Stress und Ernährung können Schwangerschaft sowie Geburt ursächlich für die vergrößerten Gefäßpolster sein. Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft machen das Bindegewebe dehnbarer und sorgen mitunter für Verstopfung. Außerdem drücken die Gebärmutter sowie das zunehmende Gewicht des Babys auf die Blutgefäße des Enddarms. Staut sich dadurch das Blut, vergrößern sich unter Umständen die Hämorrhoiden. Letztendlich fördert das starke Pressen bei der Geburt zudem das dauerhafte Anschwellen der Gefäßpolster.

 

Was tun bei Hämorrhoiden?

 

Hämorrhoiden sind zwar lästig, doch für gewöhnlich gut behandelbar. Bevor Betroffene allerdings die Selbstbehandlung in Betracht ziehen, sollte zunächst der Hausarzt konsultiert werden. Stellt dieser die Diagnose „Hämorrhoidalleiden“, wird er eine geeignete Behandlungsmethode empfehlen. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten:

 

  • Salben, Cremes und Co.: Betroffene finden in der Apotheke eine Reihe von Präparaten, die für Linderung der Beschwerden wie Jucken und Brennen sorgen können.
  • Homöopathie: Ein entsprechender Therapeut (Homöopath) verschreibt Patienten ergänzend zu einer Salbe Globuli (kleine weiße Kügelchen mit stark verdünnten Inhaltsstoffen zur oralen Einnahme) mit Inhaltsstoffen wie etwa Hamamelis (Zaubernuss) oder Aesculus (Rosskastanie).
  • Hausmittel: Regelmäßig durchgeführte Sitzbäder beispielsweise mit Eichenrinde oder Kamille können Linderung verschaffen.

 

Nur in seltenen Fällen ist ein operativer Eingriff notwendig. Neben der aktiven Behandlung von Hämorrhoiden ist es ratsam, starkes Pressen beim Toilettengang infolge von Verstopfung in Zukunft zu vermeiden. Deswegen ist es wichtig zu wissen, was man bei Hämorrhoiden nicht essen sollte. Stattdessen sind jetzt eine ballaststoffreiche Ernährung, viel Bewegung, eine ausreichende Wasserzufuhr und keine Hektik beim Stuhlgang gefragt.

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