Bei der Suche nach einer umweltschonenden Reinigungsmethode stoßen in den letzten Jahren immer mehr Menschen auf das Trockeneisstrahlen.

Hierbei wird der Kälteeffekt mit kinetischer Energie kombiniert und befreit alle Arten von Oberflächen von Verschmutzung. Dabei wird komplett auf die Nutzung aggressiver Chemikalien verzichtet. Wir zeigen, wie es funktioniert.

 

Einfach erklärt: So funktioniert das Strahlen mit Trockeneis

 

Beim Trockeneisstrahlen werden drei Komponenten genutzt: Festes CO₂ (Trockeneis), Druckluft und eine spezielle Strahldüse. Die kleinen CO₂-Pellets werden in eine Düse eingespeist und in dieser auf bis zu 900 m/s beschleunigt. Prallen sie auf der Oberfläche auf, sublimieren sie schlagartig, was zu einem Mikrokälteschock führt. Dieser wiederum entfern Lackreste, Öle, fette oder Rußablagerungen effektiv.

 

Vorteil: Trockeneis verdampft komplett und es bleibt kein Strahlmittel zurück. Nur der gelöste Schmutz muss im Anschluss an die Reinigung noch entfernt werden.

 

Vorteile des Trockeneisstrahlens

 

Andere Reinigungsverfahren sind mit einem enormen Aufwand verbunden und sehr selten umweltschonend. Oft werden Chemikalien eingesetzt, die nicht mit der Haut in Berührung kommen dürfen und auch nicht in der Natur landen sollten. Zudem muss das Reinigungsmittel nach dem Einsatz wieder vom Boden oder einer anderen Oberfläche aufgewaschen werden.

 

Das Verfahren bietet eine Vielzahl von Vorteilen für den Nutzer:

 

• Umweltfreundlichkeit, da keine kontaminierten Strahlmittel oder aggressiven Chemikalien genutzt werden.

 

• Materialschonend, denn auch weiche Oberflächen oder Elektronikgehäuse bleiben immer unbeschädigt.

 

• Zeitersparnis durch kurze Stillstandzeiten, da eine Demontage wegfällt und auch keine nachträglichen Reinigungs- und Aufräumarbeiten anfallen.

 

• Flexibilität, denn die Strahltechnik lässt sich an filigrane Formen, schwer zugängliche Ecken und große Formen ohne Probleme anpassen.

 

Mögliche Nachteile sind die hohen Anschaffungskosten einer passenden Strahlanlage und, dass die Methode nicht für sehr kälteempfindliche Oberflächen genutzt werden kann. Für größere Einsätze wird zudem eine leistungsstarke Druckluftversorgung benötigt, die nicht an allen Orten ohne Weiteres verfügbar ist.

 

Wo kann das Trockeneisstrahlen angewendet werden?

 

Die Anwendungsbereiche des Trockeneisstrahlens sind sehr vielseitig und lassen sich kaum eingrenzen. Aktuell ist die Technik noch nicht in allen Gebieten einfach zugänglich, dies wird sich jedoch in den nächsten Jahren ändern. Gerade, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen, sind die Strahlgeräte ideal geeignet.

 

In Kfz-Werkstätten beispielsweise kommt das Trockeneisstrahlen zum Einsatz, um Motorenblöcke, Karosserieteile und das Getriebe rückstandslos zu reinigen. Die Demontage der einzelnen Bauteile, welche sehr lange dauern würde, fällt hierdurch weg. Die Werkstätten brauchen so weniger Arbeitszeit, um die Öl- und Fettablagerungen restlos zu entfernen. Gerade hartnäckige Lacke lassen sich mit kaum einer Reinigungstechnik so gut entfernen, wie mit dem Trockeneisstrahlen. In der Denkmalpflege erleichtert es die Strahltechnik enorm, Farbreste oder andere Ablagerungen / Verschmutzungen zu entfernen, ohne die darunterliegende Fläche zu beschädigen oder zu zerstören.

 

Abschließend ist das Trockeneisstrahlen auch in der Lebensmittelindustrie heute zum Standard geworden: Die Technik ermöglicht es, biologische Materialien oder Lebensmittelreste aus Produktionsanlagen zu entfernen und diese rückstandslos zu reinigen. Hierfür werden kein Wasser oder chemische Reinigungsmittel mehr benötigt, welche nicht mit den Lebensmitteln in Berührung kommen dürften.