TIPPS
Oberflächenvorbehandlung: So werden metallische Werkstücke wie Stahl vorbehandelt
Wenn metallische Werkstücke aus Stahl lackiert, pulverbeschichtet oder verklebt werden sollen, dann ist eine sogenannte Oberflächenvorbehandlung unverzichtbar. Auch galvanische Überzüge erfordern eine Vorbehandlung. Neben mechanischen Verfahren kommen dabei chemische Prozesse zur Anwendung. Anschließend gilt es, die Werkstücke zu reinigen und zu entfetten. Reicht die Qualität der Oberfläche noch nicht aus, werden anorganische Konversions- oder Passivierungsschichten aufgebracht.
Die mechanische Oberflächenvorbehandlung ist weit verbreitet: Diverse Methoden kennen nur ein Ziel
Die mechanische Oberflächenvorbehandlung verfolgt das Ziel, grobe Verunreinigungen wie Rost, Zunder oder bereits vorhandene Beschichtungen zu entfernen. Das Aufschleudern oder Aufblasen eines Strahlmittels gilt als eine der wirksamsten Methoden, um Rost, Walzhaut oder alte Anstriche zu entfernen. Wird das Strahlmittel aus einer Düse auf die Oberfläche geblasen, handelt es sich um das sogenannte Pressluftstrahlen. Beim Schleuderstrahlen werfen rotierende Schaufelräder das Strahlmittel auf das Werkstück.
Ob stationär in der Kabine oder an unbeweglichen Objekten vor Ort, das Sandstrahlen entfernt Verunreinigungen selbst aus kleinsten Vertiefungen. Als Strahlmittel kommen Quarzsand, Korund, Glasperlen, Hartguss oder Trockeneis zur Anwendung. Zur Beschleunigung des Strahlmittels dienen Druckluft, Presswasser oder Dampf. Die Geschwindigkeiten liegen gewöhnlich zwischen 30 und 300 Metern pro Sekunde, können jedoch in Ausnahmefällen auch fast bis zur Schallgeschwindigkeit reichen. Das jeweilige Geschwindigkeitsniveau richtet sich nach der Art des Strahlmittels und dem angestrebten Oberflächeneffekt.
Das mit abgelösten Partikeln verunreinigte Strahlmittel wird nach der Bearbeitung der Werkstücke aus Stahl entweder entsorgt oder aufbereitet der Wiederverwendung zugeführt.
Beim Nassstrahlen kommt ein Gemisch aus Strahlmittel und Wasser zum Einsatz. Durch die Vermeidung einer Staubentwicklung werden Verschmutzungen reduziert. Auch die durch Stäube hervorgerufenen gesundheitlichen Belastungen können so vermieden werden.
Nassstrahlverfahren sind jedoch auch mit Nachteilen behaftet. So beginnt der Stahl nach dem Strahlen sofort wieder zu rosten. Der Zusatz von Hemmstoffen, sogenannter Inhibitoren, zögert diese unerwünschte Reaktion hinaus.
Das sogenannte Beizen befreit die Oberflächen von Werkstücken aus Stahl überaus zuverlässig von Rost
Das Beizen befreit die Oberflächen von Werkstücken aus Stahl ebenfalls zuverlässig von Rost. Dabei werden Korrosionsprodukte chemisch von der Oberfläche abgelöst. Bevorzugt kommen dabei Salz- und Schwefelsäure zum Einsatz. Die Werkstücke werden in das Beizmittel getaucht oder damit geflutet. Der Einsatz elektrolytischer Verfahren dient dazu, den Vorgang zu beschleunigen.
Die Beizlösung reagiert mit den Metalloxiden. Durch Risse in der Zunderschicht gelangt die Säure tief in die von Korrosion befallenen Stellen und arbeitet sich bis zum Metall vor. Als Folge wird die Verunreinigung förmlich abgesprengt. Ultraschall kann diesen Prozess unterstützen und beschleunigen.
Die sogenannte Konversionsschicht sorgt für eine bessere Lackhaftung und für optimalen Korrosionsschutz
Bei der Konversionsschicht handelt es sich um eine hauchdünne Schicht auf der Oberfläche von Metallen, die für eine bessere Lackhaftung und für optimalen Korrosionsschutz sorgt. Erzeugt durch chemische oder elektrochemische Reaktion, ist die Konversionsschicht fest mit dem metallischen Untergrund verbunden.
Zu den wichtigsten Verfahren zählt die Phosphatierung. Die metallische Oberfläche reagiert dabei mit einer Phosphatlösung. Dort entstehen wasserunlösliche, feinkristalline Phosphate. Sie sind fest im Metall verankert und weisen viele Hohlräume auf. Diese Kapillaren sorgen für eine optimale Haftung von Wachsen, Korrosionsschutzölen oder Lacken. Eigenschaften von Phosphatschichten:
- guter Korrosionsschutz
- gute Gleiteigenschaften
- hoher elektrischer Widerstand
Die professionelle Oberflächenvorbehandlung von Werkstücken aus Stahl ist heutzutage unverzichtbar
Die fachgerechte Oberflächenvorbehandlung ist entscheidend für die Haltbarkeit der anschließenden Beschichtung. Werkstücke aus Stahl müssen von Rost und Fett befreit werden. Auch eine für die nachfolgende Behandlung optimale Oberflächenrauheit gilt es bei der Oberflächenvorbehandlung zu erzielen. Strahlen, Bürsten, Schleifen und Polieren zählen zu den wichtigsten mechanischen Vorbehandlungen. Chemische Verfahren sind beispielsweise Beizen, Entfetten und Reinigen.
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