TIPPS

Gesundes Raumklima für mehr Wohlbefinden

EXTERNER BEITRAG; 12.06.2020, 09:38 Uhr
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TIPPS

Gesundes Raumklima für mehr Wohlbefinden

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EXTERNER BEITRAG; 12.06.2020, 09:38 Uhr
Oberberg - Das Raumklima schlägt sich nachhaltig auf Gesundheit und Wohlbefinden nieder. Durch einfache Maßnahmen lässt sich das Klima in geschlossenen Räumen spürbar verbessern.

So beeinflusst das Raumklima die Gesundheit

 

Der Mensch verbringt etwa zwei Drittel seines Lebens in geschlossenen Räumen. Ob beruflich oder privat, das Klima in geschlossenen Räumen wirkt sich über viele Stunden des Tages auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.

 

Die äußeren Faktoren, die sich negativ auf das Raumklima auswirken können, sind vielfältig. Zu den häufigsten Störfaktoren gehören Staub, Bakterien, eine zu niedrige oder zu hohe Luftfeuchtigkeit, Schimmel, belastende Gerüche und andere Schadstoffe, die zum Beispiel von behandelten Möbeln und Textilien ausgedünstet werden. Mit jedem Atemzug können schädliche Partikel in den Körper gelangen und sich dort negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Vor allem das Herz-Kreislauf-System kann in Mitleidenschaft gezogen werden und damit die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

 

Saubere Luft lässt sich in chemischen Grundparametern erfassen. Das Ratgeberportal gesundheit.de informiert:

 

Saubere Luft enthält 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,03 % Kohlendioxid und 0,93 % Edelgase.

 

Diese Formel ist in einem alltäglichen Umfeld kaum zu erreichen. Sobald ein geschlossener Raum durch Menschen, Tiere, Pflanzen oder Einrichtungsgegenstände ergänzt wird, verändert sich die Luft. Während Menschen durch ihre Atmung den Sauerstoffgehalt in der Luft reduzieren und den Kohlendioxidgehalt ansteigen lassen, verströmen Pflanzen durch Photosynthese Sauerstoff und verbessern die Zusammensetzung der Luft. Aber auch Textilien und Möbel und die darin verarbeiteten Materialien haben starken Einfluss auf die Raumluft. Schimmelsporen können durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit entstehen, während sich Bakterien in sehr trockener Raumluft stark vermehren können.

 

Die Qualität der Raumluft befindet sich also ständig im Wandel und kann durch verschiedene Maßnahmen positiv beeinflusst werden. Vor allem regelmäßiges und gründliches Lüften hat großen Einfluss auf das Raumklima und kann sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken.

 

 

Die Luftfeuchtigkeit kann krank machen

 

Ein gesundes Raumklima steht immer im direkten Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit. Eine optimale Luftfeuchtigkeit für Gesundheit und Wohlbefinden liegt nach Angaben des Verbraucherportals raumklimatest.de zwischen 45 und 55 Prozent. Werte, die sich aus diesem Spektrum hinausbewegen, können sich negativ auf das Raumklima auswirken.

 

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit belastet das Herz-Kreislauf-System. Schwächegefühl, Müdigkeit und Kopfdruck sind typische Folgen. Ist das Raumklima zu feucht, kann dies die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stark in Mitleidenschaft ziehen. Außerdem erhöht ein sehr feuchtes Milieu das Risiko für Schimmelbildung. Schon bei einer Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent steigt das Risiko der Schimmelbildung. Erreicht die Luftfeuchtigkeit sogar einen Wert von 70 Prozent oder mehr und das über einen längeren Zeitraum hinweg, bleibt die Bildung von Schimmelpilz selten aus.

 

Schimmelpilze und die Sporen, die sie verströmen, bergen ein hohes Gesundheitsrisiko und können akute und chronische Krankheitsbilder zur Folge haben: „Inhaliert man die Sporen des Schimmelpilzes Aspergillus, kann es bei allergischer Veranlagung zu einer allergischen Reaktion, bei Immungeschwächten zu einer Infektion kommen", erklärt Dr. med. Markus Allewelt, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Infektiologie, Oberarzt an der Evangelischen Lungenklinik in Berlin im Gespräch mit der Apotheken-Umschau. Zu den typischen Symptomen gehören:

 

  • Husten, Heiserkeit, Kratzen im Hals
  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Brennende, gereizte und gerötete Augen
  • Beschwerden im Bereich der Atemwege, Bronchitis, Asthma oder andere allergische Reaktionen der Atemwege
  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Störungen des Verdauungstraktes
  • Hautausschlag, Rötungen, Reizungen bis hin zur Bildung von Ekzemen
  • Anhaltende Erschöpfung, Müdigkeit, Schwierigkeiten beim Ein und Durchschlafen

 

In schwerwiegenden Fällen können sich chronische Erkrankungen entwickeln:

 

  • Pilzerkrankungen, deren Ursache zunächst nicht ersichtlich ist
  • Erkrankungen des HerzLungen-Systems
  • Akute oder chronische Infektionskrankheiten

 

 

Die Luftfeuchtigkeit effektiv reduzieren

 

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch verschiedene äußere Faktoren. Die Außenluft kann sich beispielsweise auf das Klima in geschlossenen Räumen auswirken. Noch stärker schlägt sich allerdings die Anwesenheit von Menschen, Tieren und Pflanzen nieder. Eine erwachsene Person gibt beispielsweise in ruhendem Zustand etwa einen Liter Flüssigkeit pro Tag an die Raumluft ab. Durch starke Bewegung, beispielsweise beim Sport oder sehr aktiver Hausarbeit, steigt die Flüssigkeitsabgabe auf bis zu 2,5 Liter pro Tag. Wird feuchte Wäsche in geschlossenen Räumen getrocknet, kann sich die Luftfeuchtigkeit dadurch enorm erhöhen. Auch Pflanzen, Zimmerbrunnen oder Aquarien geben kontinuierlich Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Regelmäßiges und konsequentes Lüften sorgt für einen Austausch von Luft und Feuchtigkeit und kann das Raumklima deutlich verbessern.

 

Steigt die Luftfeuchtigkeit über ein gesundes Maß, kann ein hochwertiger Luftentfeuchter Abhilfe schaffen. Elektrische Luftentfeuchter arbeiten schnell und effizient und sammeln in ihrem Wassertank zwischen 2,5 und 7 Liter Kondenswasser. Kleine Geräte sind leicht und kompakt und können flexibel von Raum zu Raum getragen werden, um überall individuell zum Einsatz zu kommen. Hochwertige Luftentfeuchter verfügen häufig sogar über einen Automatikbetrieb, bei dem sich das Gerät automatisch einschaltet, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum einen kritischen Wert von 70 Prozent erreicht.

 

 

Trockener Raumluft entgegenwirken

 

Eine Luftfeuchtigkeit von weniger als 40 Prozent kann in Wohn- und Arbeitsräumen eine gesundheitsschädliche Wirkung haben. Sie lässt die Schleimhäute austrocknen und schlägt sich so negativ auf das körpereigene Immunsystem nieder. Bakterien und Viren können sich leichter vermehren und es kann zu unangenehmen Begleiterscheinungen kommen.

 

Zu den häufigsten Symptomen gehören:

 

  • Trockene, gereizte und gerötete Augen
  • Trockener und gereizter Rachen
  • Hustenreiz und trockener Husten
  • Trockene, gereizte und juckende Nase

 

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit erhöht außerdem den Flüssigkeitsbedarf des Körpers und muss durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden.

 

Vor allem in der Heizperiode ist die Luft in geschlossenen Arbeits- und Wohnräumen meist sehr trocken. Es gibt allerdings viele kostengünstige Möglichkeiten, um das Raumklima innerhalb kurzer Zeit spürbar zu verbessern. Zimmerpflanzen, die viel Wasser in ihren Blättern speichern, können das Raumklima ganz natürlich ausgleichen. Feuchte Tücher und Schalen mit Wasser auf der Heizung sorgen für natürliche Verdunstung und erhöhen damit auch sanft die Luftfeuchtigkeit. Ebenso effektiv und gleichzeitig sehr dekorativ sind Zimmerbrunnen, die für ein gesundes Raumklima sorgen können.

 

 

Regelmäßiges Lüften erhält die Leistungsfähigkeit

 

Neben der Luftfeuchtigkeit trägt auch das Verhältnis von Sauerstoff zu Kohlendioxid in der Raumluft maßgeblich zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden bei. Der menschliche Organismus benötigt Sauerstoff, den er mit der Atemluft einatmet. Bis zu 20.000 Liter Luft veratmet ein gesunder Mensch täglich. Im Austausch gegen den eigeatmeten Sauerstoff gelangt beim Ausatmen verbrauchte Luft, also Kohlendioxid, in die Raumluft. So verändert sich das Verhältnis zwischen Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt in der Atemluft geschlossener Räume ständig.

 

Ein zu hoher Kohlendioxidgehalt kann sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken und vor allem die körperliche und geistige Konzentrations- und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

 

Typische Symptome sind:

 

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit
  • Schlafstörungen
  • Schwindel und Orientierungsstörungen
  • Einschränkungen der Sehfähigkeit
  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Störungen des Zentralnervensystems, nervöse Funktionsstörungen

 

Um schlechter Raumluft und den damit einhergehenden Einschränkungen vorzubeugen, raten Experten zu regelmäßigem und gründlichem Durchlüften geschlossener Räume bei jeder Jahreszeit. Optimal ist mehrmals tägliches Querlüften mit Durchzug, der die verbrauchte Luft im gesamten Raum austauschen und erneuern kann. Ein konsequentes Stoßlüften von 3 bis 5 Minuten alle paar Stunden reicht schon aus, um die Atemluft in geschlossenen Räumen zu erneuern. Ist ein Durchzug nicht möglich, sollten alle Fenster des Raumes mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten um Stoßlüften geöffnet werden.

 

So lässt sich eine gesunde Atemluft auch in geschlossenen Räumen sicherstellen und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bleibt erhalten.

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