TIPPS

Gaspreise steigen: Was Verbraucher jetzt tun können

EXTERNER BEITRAG; 21.04.2022, 09:50 Uhr
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Foto: Ilse Driessen/Unsplash.com --- Die Preise für Gas steigen immer weiter - doch gibt es eine Möglichkeit, die Kosten noch zu kontrollieren?
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Gaspreise steigen: Was Verbraucher jetzt tun können

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EXTERNER BEITRAG; 21.04.2022, 09:50 Uhr
50, 100, 150 teils 300. Diese Zahlen werden in den Medien vermehrt genannt und meist hängt ihnen ein Prozentzeichen an.

50, 100, 150 teils 300. Diese Zahlen werden in den Medien vermehrt genannt und meist hängt ihnen ein Prozentzeichen an. Die Gaspreise gehen förmlich durch die Decke, schon jetzt sind Steigerungen von bis zu hundert Prozent möglich – Experten und einige Konzerne gehen gar von Steigerungen von über 300 Prozent aus. Verbraucher sehen sich diesen Zuwächsen schier hilflos gegenüber, denn ihre Einnahmen steigen natürlich nicht in demselben Maße. Aber was können Verbraucher tatsächlich machen, um die Gaskosten halbwegs im Rahmen zu halten?

Eigene Situation prüfen

Zuerst sollte niemand erleichtert aufatmen, wenn die nächste Nebenkostenabrechnung eintrifft. Die Gaspreise stiegen zwar schon im vergangenen Herbst, doch das böse Erwachen wird erst mit der Nebenkostenabrechnung 2023 kommen. Dies ist aber auch eine gute Nachricht, denn sie gibt Verbrauchern Zeit. Jeder sollte:

  • Prüfen – wer keinen eigenen Versorgungsvertrag hat, der sollte seine Heizabschläge prüfen. Sofern finanzieller Spielraum ist, bietet es sich an, sie eigenständig zu erhöhen oder das Geld zurückzulegen. Sicherlich hilft das nicht in aller Fülle, doch die Last der Nachzahlung wird gemindert.
  • Eigene Versorgung – wer selbst einen Vertrag mit einem Gasversorger hat, der wird aktuell noch ein wenig Zeit haben. Bestandsverträge werden bei der Fernlieferung erst mit Abstand angepasst. Ist ein Gastank vorhanden, so gilt natürlich, die Preise zu vergleichen. Bei Bestandskunden tritt die Erhöhung teilweise auch erst verzögert ein. Doch auch hier gilt: Möglichst jetzt schon monatlich einen Betrag zusätzlich zurücklegen.

Aktuell geht es bei Bestandskunden eher darum, selbst schon einen Puffer zu erarbeiten und Nebenkostenvorauszahlungen oder Abschläge anzupassen.

Beim Wechsel: Gasvergleich durchführen

Anders sieht es aus, wenn der Gasanbieter gewechselt werden soll oder überhaupt erst ein eigener Gasvertrag geschlossen werden muss. In diesem Fall sind Gaskunden Neukunden, für die - sehr wahrscheinlich – direkt neuere Tarife und Regelungen gelten. Aber wie funktioniert ein Wechsel?

  • Vergleich – der Vergleich der Gasanbieter ist unheimlich wichtig. Einst hätte nun an dieser Stelle gestanden, dass durch den Vergleich hunderte Euro gespart werden können. Ob das jetzt noch möglich ist, ist unwahrscheinlich. Es geht nur darum, das günstigstmögliche Angebot zu finden.  Wer hierbei die Kosten im Zaum halten will, sollte bei Tarifcheck.de vergleichen.
  • Vertrag – bei Bestandskunden laufen die bisherigen Verträge weiter, was bedeutet, dass auch alle Bestandteile weiterhin Gültigkeit haben. Bei Neuverträgen sollten Gaskunden nun durchaus die Verträge genauer prüfen und abseits der Zahlen ins Kleingedruckte schauen. Gibt es hier besondere Klauseln? Steht etwas zu Sonderkündigungsgründen im Vertrag, die von den üblichen Regeln abweichen?
  • Laufzeit sie sollte aktuell zumindest ein Jahr betragen. Längere Verträge sind auch möglich, doch kommt es hier auf die Kündigungsfrist – durch den Kunden – an. Die Fristen müssen möglichst kurz sein, damit sich umorientiert werden kann, wenn die Preise wieder sinken und der Anbieter seine Preise nicht anpasst. Kurze Laufzeiten, gar mit beidseitiger einmonatiger Kündigungsfrist, sind aktuell absolut nicht empfehlenswert.

Je nachdem, wo der Gasvergleich durchgeführt wird, kann die Ergebnisliste kürzer ausfallen. Einige Gasanbieter nehmen keine Neukunden mehr an, sofern es sich nicht um die Grundversorgung handelt.

Gas einsparen: Heizen auf das Nötigste beschränken

So harsch, wie die Tipps, man solle sich einen Pulli überziehen, auch klingen, so sehr entsprechen sie der Wahrheit. Denn jedes Grad weniger in der Wohnung spart ganze 6 Prozent Heizenergie und damit Gas und Geld. Aktuell geht es noch nicht um das Frieren, doch ist es Verbrauchern allgemein zu raten, folgende Schritte zu beachten:

  • Thermometer aufstellen – möglichst sogar mit Hygrometer, denn wird weniger geheizt, spielt die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Das Thermometer ist dazu gedacht, die Temperatur einmal korrekt einzuschätzen. Die Raumtemperatur sollte nie unter 15/16 Grad fallen.
  • Gezielt heizen – Singles oder Paare ohne Kinder haben es einfacher, daher richtet sich dieser Tipp zuerst einmal nur an sie: Es sollten fortan nur noch die wirklich genutzten Räume beheizt werden. Vielfach bedeutet das, dass das Wohnzimmer geheizt wird, nicht aber der Rest. In allen anderen Räumen wird die Temperatur nur über dem Schwellenwert gehalten. Badezimmer mit Fenster werden so beheizt, dass die Heizung nur rund um die Nutzung läuft.
  • Smartes heizen – wer elektronische Heizkörperregler hat, der sollte sich seinen Heizplan noch einmal genau anschauen. Meist kann die Tagestemperatur abgesenkt werden, selbst mit Kindern im Haus. Nachts und bei Abwesenheit wird die Heizung quasi ausgeschaltet, hier reichen wieder die 16 oder auch 17 Grad. Gewärmt wird erst, kurz bevor die Familie nach Hause kommt.
  • Ausweichlösungen – wer einen Ethanolkamin hat und die Möglichkeit hat, günstiges Ethanol zu kaufen, der kann auch mit dem Kamin zwischenzeitlich das Heizen überbrücken. Natürlich funktioniert das nur, wenn auch jemand im Raum ist, aber mitunter braucht die Heizung so abends gar nicht angestellt zu werden.
  • Backofen – wurde er genutzt, so wird nun die Tür weit aufgemacht, damit der Ofen mit der Restwärme die Küche heizt.
  • Teelichter – mit Kerzen lassen sich gut zwei Grad schaffen. Besonders effektiv sind TeelichtÖfen, die sich auch selbst herstellen lassen.

Noch viel wichtiger ist es, die Wärme zu halten oder sie sich von außen zu holen. Sonneneinstrahlung ist nun sehr wichtig, denn sie wärmt die Räume gut auf. Aktuell sollten Jalousien oder Rollladen tagsüber gar nicht verwendet werden. In der Nacht hingegen darf die Wärme nicht entweichen, weshalb Thermovorhänge oder auch Rollos bares Geld sparen können.

Verbraucher sollten auf keinen Fall mit irgendwelchen Hilfsmitteln und Tricks versuchen, die Wohnung zu heizen. Holzkohlegrills, auch Gas-Campingheizungen oder Standheizungen haben nichts in geschlossenen Räumen zu suchen. Solche Methoden enden im besten Fall im Krankenhaus, im schlimmsten Fall unter der Erde.

[Foto: Martin Adams/Unsplash.com --- Die Energiekrise könnte noch eine ganze Zeit anhalten. Wer jetzt Energie spart, entlastet den Geldbeutel besonders.]

Fazit – an das kommende Jahr denken

Verbraucher müssen davon ausgehen, dass die Gaskosten massiv steigen und somit die Nebenkostenrechnung spätestens 2023 keine positiven Botschaften enthält. Bei der Versorgung gilt es nun, auf dem möglichen Niveau zu sparen, aber zugleich auf die absolute Vertragssicherheit zu achten. Dennoch geht kein Weg daran vorbei, sein Verhalten zu ändern. Es wird kälter werden in den Häusern und wer nicht Gas einspart, der wird sich später nicht vor Wut erhitzen, sondern in der Kälte vor Schock gefrieren.

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